Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte: Käfighaltung: Tierschutz verklagt EU / CDU greift Tierschutzgesetznovelle an / Australien und England verbieten Tierversuche

Newsletter Tierrechte vom 22.03.2024

Inhalt

  • Käfighaltung: Tierschutzorganisationen verklagen EU
  • CDU/CSU greifen Tierschutzgesetznovelle an
  • Offener Brief: Unabhängigkeit der Berliner Tierschutzbeauftragten sicherstellen
  • Fortschritt: Australien und England wollen hochbelastende Tierversuche verbieten
  • Risiko: Taubenpille „Ovistop“
  • Feiern Sie Ostern tierfreundlich
  • Medientipps
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am Montag hat das Bürgerkomitee der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ (ECI) eine wegweisende Klage gegen die EU-Kommission eingereicht. Der Bundesverband hat diese wichtige Bürgerinitiative von Anfang an unterstützt. Konkret werfen die Tierschutzorganisationen der Kommission vor, ihre Verpflichtung, das Ende der tierquälerischen Käfighaltung einzuleiten, nicht eingehalten zu haben. Die Klage hebt auch hervor, dass die EU die Bedeutung des „demokratischen“ Instruments der Europäischen Bürgerinitiative untergräbt. Die Klage ist wichtig, um der von der Leyen-Kommission klarzumachen, dass es inakzeptabel ist, dass sie den Willen von Millionen EU-Bürger:innen ignoriert und damit das millionenfache Tierleid verlängert. Dass es der Agrarlobby gelungen ist, diesen entscheidenden Aufbruch hin zu mehr Tierschutz und einem nachhaltigen Ernährungssystem zu verhindern, ist nicht nur ein politischer Skandal. Es ist auch brandgefährlich. Denn wir brauchen gerade jetzt, im Angesicht der multiplen Krisen, mehr Tierschutz und nachhaltige Ernährungssysteme. Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: www.tierrechte.de

CDU/CSU greifen Tierschutzgesetznovelle an
Es kam, wie erwartet: CDU und CSU forderten diese Woche Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, seinen Entwurf für eine Verschärfung des Tierschutzgesetzes zurückzuziehen. Die von ihm geplante Gesetzesänderung hätte negative Folgen für den Agrarstandort genauso wie für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Forschungsstandortes“, heißt es in dem Schreiben an Özdemir. Menschen für Tierrechte hatte bereits Anfang März davor gewarnt, die wichtige Novelle auf Druck von Wirtschaft und Wissenschaft abzuschwächen. Denn den Abgeordneten der Unionsparteien, die das deutsche Tierschutzgesetz als eines strengsten der Welt rühmen, scheint nicht bekannt zu sein, dass es hierzulande ein skandalöses Vollzugsdefizit bei Tierschutzvergehen gibt. Bei einer Nichtverfolgungsquote von Tierquälerei von über 94 Prozent sprechen Tierschutzjuristen nicht umsonst von der „faktischen Straflosigkeit institutionalisierter Agrarkriminalität“. Verbesserungen sowie die Strafverschärfungen für Tierquälerei sind nicht nur nötig, sie sind längst überfällig. Menschen für Tierrechte forderte FDP und SPD auf, dem grünen Koalitionspartner den Rücken zu stärken, und die im Koalitionsvertrag angekündigten Tierschutzverbesserungen wie versprochen umzusetzen. Hier lesen Sie unsere Pressemitteilung.


Offener Brief: Unabhängigkeit der Berliner Landestierschutzbeauftragten sicherstellen
Wie aus Landtagsdebatten des Berliner Abgeordnetenhauses bekannt wurde, beabsichtigt das Justizressort des Landes Berlin, die Kompetenzen der Landestierschutzbeauftragten massiv einzuschränken. In einem Offenen Brief fordert das Bündnis für Tierschutzpolitik den Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU) auf, die Bedeutung der Landestierschutzbeauftragten für die Weiterentwicklung des Tierschutzes in Berlin anzuerkennen und ihre Handlungsmöglichkeiten nicht einzuschränken. Lesen Sie dazu die Pressemitteilung sowie den Artikel „In Berlin droht Tierschutz-Kahlschlag“

Ratte im Water-Maze-Test. Foto: Wikipedia

Fortschritt: Australien und England wollen hochbelastende Tierversuche verbieten
Die australische Regierung hat sich vor Kurzem dafür ausgesprochen, schwerbelastende Schwimmversuche sowie Rauchinhalationsversuche an Nagetieren zu verbieten. Die Entscheidung ist wegweisend für die weltweite Forschung. Auch die britische Regierung hat jetzt angekündigt, den qualvollen Schwimmzwangstest zu untersagen. Menschen für Tierrechte fordert die Bundesregierung auf, diesem guten Beispiel zu folgen und die leidvollen und hochbelastenden Tierversuche auch in Deutschland zu beenden. Hier lesen Sie die komplette Pressemitteilung.


Risiko: Taubenpille „Ovistop“
Immer mehr Kommunen beabsichtigen, die sogenannte Taubenpille zur Reduzierung der Taubenpopulation einzusetzen. Wir sehen diese Entwicklung aus mehreren Gründen kritisch: Nach unseren Erkenntnissen ist der in Ovistop enthaltene Wirkstoff Nicarbazin als dauerhaftes Verhütungsmittel für Tauben nur wenig erforscht. Das betrifft die langristige Wirksamkeit als auch schwere oder gar tödliche Nebenwirkungen, die auftreten können. Da uns die Probleme mit großen Populationen, insbesondere in Großstädten bewusst sind, verschließen wir uns nicht grundsätzlich einem Maßnahmenmix, der auch verhütende Maßnahmen flankierend einschließen könnte. Allerdings sollten diese auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen tierärztlich begleitet und tierschutzgerecht untersucht sein. Und genau dies ist aus unserer Sicht bei Ovistop derzeit nicht der Fall. Eine etablierte und sichere Methode zur langfristigen tierschutzkonformen Kontrolle ist das Stadttaubenmanagement, das sich seit fast 30 Jahren bewährt hat.
Hier lesen Sie mehr zum Thema.


Feiern Sie Ostern tierfreundlich
Lämmer springen über sattgrüne Wiesen, Osterhasen tragen Körbe voller bunter Eier und glückliche Hühner spazieren pickend durch das Idyll. Mit diesen schönen Oster-Bildern sind wir aufgewachsen. Die niedlichen Lämmer stehen symbolhaft für ein friedliches Osterfest. Dass Ostern für viele Tiere jedoch mit viel Leid verbunden ist, wird oft verdrängt. Denn die Bilderbuchromantik täuscht darüber hinweg, dass die Lämmer an Ostern eben nicht auf der grünen Wiese umherspringen: Sie landen zu Tausenden auf dem Festtagsteller. Auch beim bunten Osterei trügt die Idylle. Daher appelliert Menschen für Tierrechte: Bitte verzichten Sie auf Lammfleisch und meiden Sie Hühnereier – und dies nicht nur an Ostern. Es gibt mittlerweile so viele leckere pflanzliche Alternativen, dass ein Leben ohne Hühnerei und Braten ohne Einschränkungen möglich ist. Um das Leid der Osterlämmer langfristig zu verhindern, hilft vor allem ein veganes Festtagsmenü. Frohe Ostern! Hier lesen Sie mehr zum Thema.

Medientipps


Termine


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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein.  Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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