Newsletter Tierrechte vom 19.07.2024
Inhalt
- Es geht auch anders: Kampagne „Grillen ohne Tierleid“
- Tierschutzgesetz im Bundesrat: Enttäuschende Abstimmung
- Dänemark: Steuer auf Methan-Ausstoß von Kühen
- EU-Gerichtshof stärkt Wolfschutz
- Mitmachen: Bitte lassen Sie die Schweine nicht im Stich!
- Erklärfilm zu Qualzuchten
- Termine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
tierfreundlich und lecker grillen? Ja, das geht! Angesichts der großen Vielfalt an veganem Grillgut ist Grillen ohne Tierleid heute ganz einfach. Neben den ohnehin pflanzlichen Grillklassikern wie Gemüsespießen gibt es inzwischen ein riesiges Angebot an rein pflanzlichen Würstchen, Steaks und Co. Mit unserer Kampagne „Grillen ohne Tierleid“ möchten wir einerseits auf das skandalöse Tierleid hinweisen, das hinter dem Konsum tierischer Produkte steckt. Andererseits wollen wir aufzeigen, dass die größten aktuellen Bedrohungen alle eng mit unserem Umgang mit den Tieren verknüpft sind. Die einfache Botschaft ist: Wir müssen unsere Ernährung verändern. Glücklicherweise war das noch nie so einfach wie heute.
Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung.
Tierschutzgesetz im Bundesrat: Enttäuschende Abstimmung
Bei den Verhandlungen zur Novelle des Tierschutzgesetzes enttäuschte das Abstimmungsverhalten der Länder. Trotz des Appells des Bundesverbandes und der teilweisen fortschrittlichen Empfehlungen der Fachausschüsse nutzen die Bundesländer ihre Möglichkeiten nicht, um den Gesetzentwurf im Sinne der Tiere zu verbessern. Insgesamt ermöglicht der vorliegende Reformentwurf noch immer Qualzuchten, Qualhaltungen sowie die Verstümmelung von Tieren, um sie an die Haltungssysteme anzupassen. Auch die Initiative Baden-Württembergs für eine Vereinfachung der Tötung sogenannter überzähliger Versuchstiere zeigt, dass auch die Länder Wirtschaft und Wissenschaft vor die Schutzinteressen der Tiere stellen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Dänemark: Steuer auf Methan-Ausstoß von Kühen
Geht doch! Dänemark will als erstes Land der Welt den Methan-Ausstoß von Rindern besteuern. Die Abgabe auf das hochwirksame Treibhausgas, das 25-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid, soll dazu beitragen, dass das skandinavische Land bis 2045 klimaneutral wird. Konkret sollen die Methan-Emissionen von Kühen und Schweinen ab 2030 mit umgerechnet rund 40 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent besteuert werden. Dieser Betrag soll fünf Jahre später auf 100 Euro steigen. Menschen für Tierrechte begrüßt den Schritt. Der Verband fordert schon lange eine Klima-Abgabe auf tierische Produkte.
Mehr dazu erfahren Sie in einem Beitrag im ZDF.
EU-Gerichtshof stärkt Wolfschutz
Statt sich um die millionenfachen Tierschutzverstöße in der sogenannten Nutztierhaltung zu kümmern, werfen Parteien und Verbände lieber den Wolf der Öffentlichkeit zum Fraß vor. Gut, dass der EuGH jetzt klare Stoppschilder aufgestellt hat. Das Gericht bestätigte, dass Wölfe in der EU streng geschützt sind und dass das Jagdverbot auf Wölfe beachtet werden muss. Menschen für Tierrechte begrüßt die Entscheidung des EuGH. Natürlich muss vermieden werden, dass wehrlose Weidetiere gerissen werden. Dies ist möglich und liegt in der Verantwortung der Halter:innen. Insgesamt betrifft dies in Deutschland etwa 4.300 Tiere jährlich. Die meisten davon waren nicht ausreichend geschützt. Bedenkt man, dass jedes Jahr über 150 Millionen Tiere vorzeitig an den Haltungsbedingungen verenden, wird deutlich, wie verzerrt die Wolfs-Diskussion ist.
Mitmachen: Bitte lassen Sie die Schweine nicht im Stich!
Die Unterschriften sollen bald übergeben werden – deswegen unterzeichnen Sie bitte jetzt den Aufruf an das Bundesverfassungsgericht. Darum geht’s: Das Land Berlin hat im Jahr 2019 einen wichtigen Antrag beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Es geht darum zu überprüfen, ob das grausame System der Schweinehaltung verfassungskonform ist. Derzeit überlegt der Berliner Senat aber, diesen Antrag zurückzunehmen. Dann würde das Verfahren eingestellt. Es gibt jedoch eine Chance, das zu verhindern: Wenn ein »öffentliches Interesse« besteht, kann das Bundesverfassungsgericht dennoch über den Antrag entscheiden. Unterzeichnen Sie daher den Aufruf an Prof. Dr. Stephan Harbarth, den Präsidenten des Gerichts, um ihm zu zeigen, wie wichtig Ihnen dieses Verfahren ist.
Hier geht es zur Petition. Danke fürs Unterzeichnen!
Termine
Bis 18. August: Multispecies Futures, Zitadelle Spandau
20. Juli: Hannover für die Schließung aller Schlachthäuser
27. Juli: Aktion „Vion schließen“ in Hilden
03. August: Silent Line „Massentierhaltung abschaffen“ in Köln
03. August: Stuttgart für die Schließung aller Schlachthäuser
08. August: “Transformation und Zukunft von Mensch-Tier-Verhältnissen – Wie kann ein Wandel hin zu einer multispeziesgerechten Welt aussehen?”, Zitadelle Spandau
14. August: Nächster Faba Talk: Pflanzenbasierte Speisepläne in Mensen – Wie kann die Umstellung gelingen?
15. August: Podiumsdiskussion “Animal Turn in der Kunstwelt – Wandel des Verhältnisses zu nichtmenschlichen Tieren in der Kunstproduktion und Rezeption”, Zitadelle Spandau
10. Oktober: Ringvorlesung zur Mensch-Tier-Beziehung (online)
27. November: Online-Vortrag: Katzen mit FIP- / FIV-Infektion – Therapie und Management
Impressum:
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.