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Newsletter Tierrechte: Tierschutzabgabe muss kommen / Wissenschaftler für Reduktion des Fleischkonsums und der Tierzahlen

Newsletter Tierrechte vom 19.01.2024

Inhalt

  • Tierschutzabgabe muss kommen
  • Nötig: Reduktion der Tierzahlen und des Fleischkonsums
  • Enährungsstrategie: Gute Ziele, doch wie sollen sie erreicht werden?
  • Bürgerrat empfiehlt: Jetzt pflanzliche Ernährung fördern
  • Tiertransporte: Verbesserungen der EU-Verordnung reichen nicht aus!
  • Innovativ: Braunschweig richtet Taubenschläge in Containern ein
  • Medientipps
  • Termine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Januar steht traditionell im Zeichen der Landwirtschaft und der Ernährung. Doch dieses Jahr überschlagen sich die Entwicklungen. Die Bauernproteste haben den Fokus auf die größte Baustelle der Landwirtschaft gelenkt: die Tierhaltung. So könnten die Proteste rund um den Agrardiesel noch etwas Gutes bewirken und dafür sorgen, dass die lange verzögerte Tierschutzabgabe auf Fleisch doch noch kommt. Diskutiert wird ein Preisaufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Schweinefleisch. Das Geld soll dann an die Bauern gezahlt werden, die ihre Tiere besser halten. Obwohl die Abgabe schon 2020 von der „Borchert-Kommission“ empfohlen wurde, hatte die CDU sie während ihrer Regierungszeit verzögert. Unter der Ampelregierung wollte sie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir einführen, war damit jedoch bisher an der FDP gescheitert. Das könnte sich jetzt ändern.

Nötig: Reduktion der Tierzahlen und des Fleischkonsums
Zum Auftakt der heute beginnenden weltgrößten Agrarmesse, forderte der Bundesverband Menschen für Tierrechte die Ampel-Spitze auf, die Tierschutzabgabe jetzt zügig einzuführen. Wir machten jedoch auch klar, dass die Förderung nicht nur in den tiergerechten Umbau der Betriebe fließen darf. Mit den Einnahmen muss auch die Reduktion der Tierbestände finanziert werden. Denn zusammen mit der Reduktion des Fleischkonsums sind dies entscheidende Beiträge zum Klima- und Tierschutz. Mit dieser Argumentation sind wir nicht allein. Agrarwissenschaftler Matin Qaim spricht sich aktuell für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch und andere tierische Produkte aus und Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Universität Kiel fordert die hochentwickelten Länder auf, ihren Fleischkonsum bis 2045 zu halbieren, um die Ernährungssicherheit weltweit zu sichern. Wer Fleisch essen wolle, so Taube, müssen auch die Umweltkosten zahlen.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: tierrechte.de


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Enährungsstrategie: Gute Ziele, doch wie sollen sie erreicht werden?
Am Mittwoch hat das Bundeskabinett eine neue Ernährungsstrategie beschlossenen. Darin bekennt sich Bundesregierung so deutlich wie nie dazu, pflanzliche Lebensmittel zu fördern. So weit so gut. Doch wie die Ampelkoalition eine pflanzenbetonte Ernährung mit der Strategie konkret fördern will, ist unklar. Ein effektiver Hebel wäre die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf gesunde Erzeugnisse wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Doch diese Option fehlt in der Strategie. Wenn die Enährungsstrategie nicht nur eine wohlklingende Absichtserklärung sein soll, muss die Regierung nun die Hebel bewegen, um die dringend nötige Ernährungswende in Gang zu bringen.
Hier können Sie sich unsere Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende als PDF herunterladen. Mehr zur Ernährungsstrategie unter: bmel.de und unter: taz.de


Bürgerrat empfiehlt: Jetzt pflanzliche Ernährung fördern
Am vergangenen Sonntag hatte auch der neue Bürgerrat für die Ernährungswende seine Empfehlungen vorgestellt. Wir begrüßen die neun Ratschläge des Bürgerrats. Vorschläge wie die Abschaffung der Mehrwertsteuer für pflanzliche Lebensmittel und die Einführung einer Fleischsteuer decken sich mit unserem Maßnahmenplan für eine Agrar- und Ernährungswende. Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt die Gelegenheit zu ergreifen, die zielführenden Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: tierrechte.de
Hier können Sie sich die Empfehlungen des Bürgerrats als PDF herunterladen.


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Tiertransporte: Verbesserungen der EU-Verordnung reichen nicht aus!
Seit Dezember 2023 liegt die Überarbeitung der lange erwarteten EU-Tiertransport-Verordnung vor. Der Horror, was den Tieren auf den teils wochenlangen Transporten und in den Schlachthöfen der Zielländer angetan wird, nährte die Hoffnung, dass mit den neuen Regeln endlich wirksame Verbesserungen für die Tiere kommen würden. Diese Woche haben wir zusammen mit dem Bundesverband Tierschutz e.V. und dem Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. eine Stellungnahme zum Verordnungsentwurf der EU-Kommission abgegeben. Unser Fazit: Der Entwurf enthält zwar einige Verbesserungen, diese reichen jedoch bei Weitem nicht aus und sind oft zu unkonkret, um wirksam zu sein. Besonders kritikwürdig ist, dass Transporte in Hochrisikostaaten weiterhin möglich sein sollen.
Mehr dazu lesen Sie unter: tierrechte.de


Vorbildlich und innovativ: Braunschweig richtet Taubenschläge in Containern ein
Am Sonntagmorgen wurden zwei Spezialcontainer auf das oberste Parkdeck der Braunschweiger Schlossarkaden gehoben. Die Container, die Sitzflächen und Nistzellen für insgesamt rund 300 Tauben bieten, werden dort dauerhaft stehen bleiben. So zeigt die die Stadt, gemeinsam mit dem Verein Stadttiere Braunschweig, dass betreute Taubenschläge funktionieren und tierschutzgerecht sind. Nicht nur Limburg kann sich hier ein Beispiel nehmen. Mehr dazu unter: braunschweiger-zeitung.de


Medientipps


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Spendenkonto: Sparkasse Aachen
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein.  Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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