Allgemein Newsletter Tierrechte

Umweltbundesamt für Reduktion der Tierbestände und Ausbau pflanzlicher Ernährung

Newsletter Tierrechte vom 12. August 2022

Inhalt

  • Umweltbundesamt plädiert für Reduktion der Tierbestände und den Ausbau pflanzlicher Ernährung
  • Energiekrise: Tierversuchslabore brauchen Notfall- und Evakuierungspläne
  • 20 Jahre Staatsziel Tierschutz: „Der Rechtsstaat lässt die Tiere im Stich“
  • Vorbildlich: Niedersachsen fördert kommunale Taubenschläge
  • Kommentar: Forschungspreise ersetzen nicht die Förderung tierversuchsfreier Verfahren
  • Noch 3 Wochen: Bürgerinitiative für ein Europa ohne Tierversuche
  • Termine

Liebe Leser:innen,

der Chef des Umweltbundesamtes (UBA) Dirk Messner hat in einem Interview eine drastische Reduktion der Tierbestände und Anreize für eine pflanzliche Ernährung gefordert. Man könne das Klimaproblem der Landwirtschaft nicht lösen, ohne den Fleischkonsum und die Tierbestände zu reduzieren. Derzeit würde eine Studie erstellt, aus der hervorgehe, wie stark der Tierbestand reduziert werden müsse, um kompatibel mit den Klimazielen zu sein.
Es deute sich an, dass die Tierzahlen halbiert werden müssten. Um Emissionen aus der Fleischerzeugung zu senken, setze er nicht nur auf die Reduzierung der Tierbestände, sondern auch auf steuerliche Anreize für eine pflanzliche Ernährung. Auch Renate Künast, ehemalige Landwirtschaftsministerin und Sprecherin für Ernährung und Agrar der Grünen, spricht sich in einem Gastkommentar für eine grundlegende Ernährungswende aus. Dass dies der richtige Weg ist, bestätigt eine aktuelle Studie der Universität Oxford. Wissenschaftler untersuchten dazu, welche Produkte am umweltfreundlichsten in Bezug auf Treibhausgasemissionen, Landnutzung und Wasserverbrauch sind. Das Ergebnis: Am besten sind Produkte aus Obst, Gemüse, Salat und Getreide. Auch pflanzliche Fleischalternativen wiesen deutlich bessere Werte auf als Fleisch. Das umweltschädlichste Produkt ist „Beef Jerky“ aus getrocknetem Rindfleisch. Lesen Sie dazu auch die Forderungen des Bundesverbandes für eine Agrar- und Ernährungswende.


Energiekrise: Tierversuchslabore brauchen Notfall- und Evakuierungspläne

Foto: Adobestock/HYUNGKEUN

Wegen der Energiekrise wächst auch die Gefahr von Stromausfällen. Dies betrifft nicht nur Privathaushalte und Industrie, sondern alle Betriebe, in denen Tiere gehalten werden. Betroffen sind industrielle Tierhaltungsanlagen, aber auch Einrichtungen, die sogenannte Versuchstiere halten. Um die Tiere in den Laboren im Ernstfall retten zu können, hat Menschen für Tierrechte der Bundesregierung ein Notfallplan-Konzept vorgelegt. Damit dieses eingeführt und umgesetzt wird, fordert er, dass Tierhaltungen nur noch genehmigt werden, wenn ein Notfallkonzept vorliegt.


20 Jahre Staatsziel Tierschutz: „Der Rechtsstaat lässt die Tiere im Stich“
Im August ist der Tierschutz seit zwanzig Jahren als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Doch aktuelle Dokumentationen zeigen, dass massive Tierschutzverstöße noch immer die Regel sind. Eine aktuelle juristische Studie belegt zudem, dass Ermittlungsverfahren bei Tierschutzverstößen regelmäßig eingestellt werden. Menschen für Tierrechte fordert die Bundesregierung auf, die Schwachstellen im Vollzugs- und Rechtssystem endlich zu schließen. Mehr dazu auf tierrechte.de.


Vorbildlich: Niedersachsen fördert kommunale Taubenschläge
Stadttaubenprojekte sind nachweislich effektiv, um die gravierenden Tierschutzprobleme zu lösen und für mehr Stadtsauberkeit zu sorgen. Immer mehr Bundesländer unterstützen deswegen das tierschutzkonforme Stadttaubenkonzept. Niedersachsen hat angekündigt, kommunale Taubenschläge finanziell zu fördern. Der Bundesverband begrüßt dies und betont aber auch, dass Städte und Kommunen aufgrund ihrer „tierschutzrechtlichen Schutz- bzw. Halterpflichten“ verpflichtet seien, die Verelendung der Tiere zu beenden. Die ausführliche Pressemitteilung mit weitere Informationen lesen Sie auf tierrechte.de.


Foto: iStock/fotostorm

Kommentar: Forschungspreise ersetzen nicht die Förderung tierversuchsfreier Verfahren
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergibt jedes Jahr den Ursula-M. Händel-Tierschutzpreis für die Entwickler neuer tierversuchsfreier Verfahren. Der Bundesverband begrüßt die kürzlich erfolgte Preisvergabe und die Anerkennung der Entwicklungsarbeit. Er mahnt jedoch, dass nicht die Preise den nötigen Umschwung hin zur tierversuchsfreien Forschung bewirkten, sondern nur eine konsequente und langfristige Förderung bis zur Anerkennung. Dies müsse auch Teil der von der Bundesregierung angekündigten Reduktionsstrategie sein. Die DFG positioniert sich stattdessen in einem kürzlich veröffentlichten Thesenpapier eindeutig pro Tierversuch.
Hintergrund für die Positionierung sind laut der DFG Bestrebungen in Politik und Gesellschaft, einen EU-weiten Ausstieg aus Tierversuchen voranzutreiben. Mehr dazu auf tierrechte.de.


Noch knapp drei Wochen für ein Europa ohne Tierversuche
Es sind nur noch knapp drei Wochen Zeit, um die EU-Bürgerinitiative für ein Europa ohne Tierversuche erfolgreich über die Ziellinie zu bringen. Jede Unterschrift zählt! Noch bis zum 31. August können EU-Bürger:innen unterschreiben. Bitte helfen Sie mit und verbreiten die Initiative auch über Ihre Facebook oder Instagram Kanäle. Am 3. August gab es für die Initiative einen internationalen Twitter-Storm, auf unserem Twitter-Kanal finden Sie seitdem Beiträge zum Teilen in allen Europäischen Sprachen. Auf europa-ohne-tierversuche finden Sie alle Informationen zur EBI und weitere Materialen wie Poster und Abreißzettel.


 Termine

Impressum:

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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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