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19. Dezember 2023: Haushaltskonsolidierung: Alle schädlichen Agrarsubventionen abbauen

Menschen für Tierrechte fordert den Abbau schädlicher Agrarsubventionen und eine Abgabe auf tierische Produkte

Die Bundesregierung plant, die Subventionen für Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für Landwirt:innen zu streichen. Darauf reagieren die Landwirt:innen mit bundesweiten Protestaktionen.

Dazu kommentiert Christina Ledermann, Vorsitzende vom Bundesverband Menschen für Tierrechte:

„Im Rahmen der aktuellen Haushaltskonsolidierung sollten alle klima- und umweltschädlichen Subventionen auf den Prüfstand. Dazu gehört die staatliche Subventionierung von Agrardiesel genauso wie das Dienstwagenprivileg und verbilligtes Flugbenzin. Doch es gibt noch viel mehr Einsparpotential: Eine Studie des Umweltbundesamts (UBA) kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland 2018 mindestens 65,4 Milliarden Euro für umwelt- und klimaschädliche Subventionen ausgegeben hat. Nach Berechnungen der Studie „Milliarden für die Tier:industrie“ fließen über 13 Mrd. Euro aus öffentlichen Geldern jährlich allein in die industrielle Tierhaltung. Außerdem fördert der Staat tierische Produkte wie Fleisch, Butter, Milch, Eier durch den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent.

Jetzt ist die Gelegenheit, diese absurden und schädlichen Subventionen abzuschaffen und stattdessen tier-, klima- und umweltfreundliche pflanzliche Produkte zu fördern. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts könnten Mehreinnahmen von jährlich rund fünf Milliarden Euro generiert werden, wenn die Mehrwertsteuervorteile für tierische Produkte wegfielen. Und da ist noch mehr drin, wenn zusätzliche Abgaben auf tierische Produkte erhoben würden. Diese sind schon deshalb ein Muss, um deren immense Folgeschäden endlich einzupreisen. Unterstützt wird diese Forderung von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO): Wegen der immensen versteckten Kosten fordert sie die Regierungen dazu auf, die Ernährungssysteme mithilfe von Steuern, Subventionen zu regulieren.

Das Szenario multipler Krisen zeigt so deutlich wie nie, wie dringlich der grundlegende Systemwechsel unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems ist. Statt das System der Tierausbeutung weiter zu zementieren, brauchen wir endlich eine echte Agrarwende weg von der Tierhaltung, hin zu pflanzlichen Eiweißträgern!“, fordert Ledermann.

Zum Hintergrund:
Der durchschnittliche Gewinn der landwirtschaftlichen Betriebe stieg im Wirtschaftsjahr 2022/23 auf ein Rekordniveau. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten durchschnittlich die Hälfte ihres Einkommens in Form staatlicher Subventionen. Sie bekommen überproportional viel Steuergelder, obwohl sie nur 1 Prozent der Erwerbstätigen stellen.

Aus dem kürzlich veröffentlichten Ernährungs- und Landwirtschaftsreport der FAO geht hervor, dass die Agrar- und Ernährungssysteme zehn Billionen US-Dollar versteckte Kosten verursachen. Neben den hohen Folgekosten durch ungesunde Ernährung weist die FAO auf die immensen weltwirtschaftlichen Kosten durch Treibhausgasemissionen, Stickstoffeinträge und die Wasserverschwendung durch die industrielle Landwirtschaft hin.

Mehr zu den Forderungen des Verbandes für eine Agrar- und Ernährungswende lesen Sie hier.


Pressestelle Menschen für Tierrechte:
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de


Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10
www.tierrechte.de
www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de
www.invitrojobs.de
www.satis-tierrechte.de
www.stadttauben.de


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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