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Newsletter Tierrechte: Weltklimakonferenz / Über 57.000 gegen Straflosigkeit bei Tierquälerei / Tierversuchsstatistik

Newsletter Tierrechte vom 15. Dezember 2023

Inhalt

  • Jahresrückblick
  •  COP28: Zaghafte Fortschritte für mehr Klimaschutz im Lebensmittelsektor
  • Tierversuchs-Statistik: 4,2 Millionen Tiere starben 2022
  • Über 57.000 fordern Schluss mit der Straflosigkeit bei Tierquälerei
  • Ampel-Halbzeitbilanz: Noch keine Wende für die Tiere
  • Tiertransporte: Verbesserungen der EU-Verordnung reichen nicht aus
  • Termine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kurz vor dem Ende dieses schwierigen Jahres, möchten wir Ihnen einen Überblick geben, was unser Verein 2023 für die Tiere geleistet hat. Mit dem Jahresbericht blicken wir zurück auf ein sehr herausforderndes Jahr. Als politisch arbeitende Tierrechtsorganisation standen für uns einerseits die Tierschutzaktivitäten der Bundesregierung und der EU-Kommission auf der Agenda. Andererseits setzten wir uns für die aus unserer Sicht zentralen Ausstiegsszenarien ein: den Ausstieg aus dem Tierversuch hin zu tierfreien Verfahren sowie eine Agrar- und Ernährungswende hin zu pflanzlichen Eiweißträgern. So gelingt der Spagat, auf realpolitischer Ebene Verbesserungen für die Tiere zu erreichen und gleichzeitig aufzuzeigen, dass wir die Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe grundsätzlich beenden müssen. Das Ziel ist klar: Wir wollen das Leid der Tiere nicht nur mildern. Wir wollen es beenden.  Den Geschäftsbericht können Sie hier als PDF herunterladen.


COP28: Zaghafte Fortschritte für mehr Klimaschutz im Lebensmittelsektor
Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz erkennen die Staaten zum ersten Mal an, dass zum Erreichen der Pariser Klimaziele eine Reform der Landwirtschaft und der Lebensmittelsysteme nötig ist. Das Bekenntnis zu einem Umbau der Landwirtschaft zu Gunsten nachhaltiger Produktionsmethoden fällt allerdings äußerst vage aus. Konkrete Ziele, die Emissionen zu mindern, gibt es nicht. Dabei kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass die westlichen Industrieländer 90 Prozent weniger Fleisch konsumieren müssten, um die Erderwärmung innerhalb des Pariser Abkommens zu halten.
Warum dies dennoch ein Fortschritt ist, lesen Sie unter: www.spektrum.de


Tierversuchs-Statistik 2022: 4,2 Millionen Tiere starben
Diese Woche veröffentlichte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Tierversuchszahlen des Vorjahres. Die Zahlen sind auch in diesem Jahr alarmierend: Insgesamt starben 4.207.231 Tiere in 2022 im Zusammenhang mit Tierversuchen. Davon waren 1,73 Millionen Tiere direkt Teil eines Tierversuchs. Rund 712.000 Tiere wurden getötet, um Zellen und Gewebe für wissenschaftliche Zwecke zu entnehmen. Erschreckend hoch waren auch die 1,77 Millionen sogenannten überzähligen Tiere. Diese hohen Zahlen wären vermeidbar, wenn die Bundesregierung endlich die angekündigte Reduktionstrategie umsetzen würde. Mehr dazu unter: www.tierrechte.de


Über 57.000 fordern Schluss mit der Straflosigkeit bei Tierquälerei
Am Dienstag übergab unsere Vorsitzende die mehr als 57.300 Unterschriften der Petition „Schluss mit der Straflosigkeit bei Tierquälerei“. Die UnterzeichnerInnen fordern Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf, bei der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes endlich die Schwachstellen im Vollzugs- und Rechtssystem zu schließen, damit Tierquälerei endlich effektiv verfolgt und hart bestraft wird. Die Übergabe fand vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin statt. In Vertretung für die erkrankte Bundestierschutzbeauftragte Ariane Désirée Kari, nahm die Tierärztliche Referentin Lisa Dierßen aus dem Team der Tierschutzbeauftragten die Unterschriften entgegen.
Mehr dazu unter: www.tierrechte.de


Ampel-Halbzeitbilanz: Noch keine Wende für die Tiere
Vor etwa zwei Jahren veröffentlichte die Bundesregierung ihren Koalitionsvertrag. Die Tierschutzbilanz nach zwei Jahren ist – trotz vollmundiger Ankündigungen und großer Erwartungen – überschaubar. Die selbsternannte Fortschrittskoalition für eine zukunftsfähige Landwirtschaft hat in zwei Jahren Amtszeit zwar diverse neue Gesetze angeschoben, doch diese haben bisher keine nennenswerten Effekte für die leidenden Tiere. Noch ist Zeit, doch dafür müssen sich die Ampelparteien zusammenraufen und die Reformen gemeinsam und entschieden angehen. Alle Ressorts sind gefordert, sich zu bewegen und zum Gelingen beizutragen, ganz besonders die FDP. Denn diese blockiert derzeit das wichtigste Reformvorhaben, die Novelle des Tierschutzgesetzes. Mehr dazu lesen Sie unter: www.tierrechte.de


Foto: Eurogroup4Animals

Tiertransporte: Verbesserungen der EU-Verordnung reichen nicht aus
Seit Jahren warten wir auf die Reform der EU-Tiertransport-Verordnung. Denn die Horrormeldungen, was den Tieren auf den teils wochenlangen Transporten und in den Schlachthöfen der Zielländer angetan wird, nährten die Hoffnung, dass mit den neuen Regeln endlich Verbesserungen für die Tiere kommen würden. Nun liegt der Entwurf der überarbeiteten EU-Verordnung vor. Er enthält tatsächlich einige Verbesserungen, doch diese reichen bei weitem nicht aus. Beispielsweise sollen Transporte in Hochrisikostaaten weiterhin möglich sein. Die von den Mitgliedsstaaten diskutierte Wende hin zum Transport von Fleisch ist nicht in Sicht. Insgesamt zeigt sich, dass die starke Agrarlobby wieder einmal entscheidend an dem Entwurf mitgeschrieben hat. Mehr dazu auf tierrechte.de.


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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