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Newsletter Tierrechte: Käfighaltung: Tierschutz reicht EU-Beschwerde ein / Tierschutzgesetz: Reform muss kommen

Newsletter Tierrechte vom 24. November 2023

Inhalt

  • Kein Ende der Käfighaltung: Tierschutzorganisationen reichen Beschwerde bei EU ein
  • Offener Brief an Olaf Scholz: Blockade bei Reform des Tierschutzgesetzes beenden!
  • Illegale Tierversuche: NDR-Recherche deckt gravierende Verstöße auf
  • Affenversuche: Bremen lehnt Genehmigung ab
  • Stadttaubentötung in Limburg: Tierschutz kündigt rechtliche Schritte an
  • Richtiges Signal: 38 Millionen für alternative Proteine
  • Unvernünftig und ignorant: Italiens Kampf gegen Laborfleisch
  • Böllerfreies Silvester: Bitte unterzeichnen Sie den Offenen Brief
  • Termine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
gestern hat der Bundesverband und über 30 weitere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen offiziell Beschwerde bei der EU-Bürgerbeauftragten eingereicht. Wir werfen der EU-Kommission vor, ihre Verpflichtungen im Rahmen der EU-Bürgerinitiative „End The Cage Age“ nicht eingehalten zu haben. Mit der Bürgerinitiative forderten über 1,4 Millionen EU-Bürger:innen ein Ende der tierquälerischen Käfighaltung in Europa. Hintergrund für die Beschwerde ist, dass die EU die versprochene Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung in dieser Amtszeit nicht mehr angehen will. Und dies, obwohl die EU-Bürger:innen sich für einen besseren Schutz der Tiere ausgesprochen haben. Konkret werfen wir der Kommission vor, sich nicht an ihre eigenen Regeln zu halten und EU-Bürgerinitiativen als Instrument für die Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen durch ihr Zurückrudern bei der Tierschutzgesetzgebung zu entwerten. Währenddessen steckt in Deutschland seit Monaten der Entwurf für die Überarbeitung des Tierschutzgesetzes in der Ressortabstimmung fest. Die Zeit drängt, wenn diese wichtige Reform noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden soll. Deswegen hat ein breites Bündnis aus Tier-, Arten- und Umweltschutzorganisationen Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Offenen Brief aufgefordert, die Blockade des Tierschutzgesetzes zu beenden.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: www.tierrechte.de

Foto: iStock/filo

Illegale Tierversuche: NDR-Recherche deckt gravierende Verstöße auf
Die Anfang der Woche veröffentlichten Recherchen des NDR zu illegalen Tierversuchen in Deutschland belegen, was Tierschutz- und Tierrechtsverbände schon lange anprangern: In deutschen Tierversuchslaboren leiden und sterben nicht nur Millionen von Tieren, es wird dort auch gegen die geltenden Gesetze verstoßen. Doch statt die illegalen Tierquälereien streng zu ahnden, kommen die Forscher:innen mit geringen Strafen davon. Der Bundesverband forderte die Bundesregierung auf, die massiven Missstände im Genehmigungs- und Kontrollverfahren sowie beim Vollzug von Tierschutzverstößen bei der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes endlich zu beseitigen. Außerdem forderte er die zügige Erarbeitung und Umsetzung der angekündigten Reduktionsstrategie zu Tierversuchen, als ersten Schritt für den Ausstieg aus dem Tierversuch.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: www.tierrechte.de
Weitere Hintergründe unter: tagesschau.de, sehenswert ist auch die NDR-Doku „Das Schicksal der Laborhunde“


Affenversuche: Bremen lehnt Genehmigung ab
Das Bremer Gesundheitsressort hat die neue Genehmigung für die Affenversuche des Labors für Kognitive Neurophysiologie an der Universität Bremen Mitte November erneut abgelehnt. Die Belastung für die Versuchstiere sei durch den Erkenntnisgewinn nicht gerechtfertigt, das Versuchsvorhaben sei damit ethisch nicht vertretbar. Die mutige Ablehnung der Behörde, trotz eines drohenden Rechtsstreits mit dem Laborleiter Andreas Kreiter, ist vorbildlich. Damit macht die Behörde nicht nur auf die grausamen Affenversuche aufmerksam, sie zeigt auch die massiven Missstände bei der Genehmigungspraxis von Tierversuchen auf. Seit Jahren kämpfen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen für eine entsprechende Reform des Tierversuchsrechts. Es ist zu hoffen, dass die Bremer Entscheidung sich auf die Genehmigungspraxis in anderen Städten auswirkt. Außer in Bremen werden an sieben weiteren Standorten entsprechende Versuche an Affen durchgeführt.


Stadttaubentötung in Limburg: Tierschutz kündigt rechtliche Schritte an
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Limburg hat am 13. November für die Tötung Hunderter Stadttauben gestimmt. Nach der Entscheidung kündigten der Bundesverband Menschen für Tierrechte und die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz an, rechtlich gegen die Tötung vorzugehen. Eine tierschutzgerechte Regulierung ist nur durch ein Stadttaubenmanagement mit betreuten Taubenschlägen und Ei-Austausch zu erreichen. Dies belegt eine bundesweite Umfrage des Bundesverbandes zur Effektivität von Stadttaubenkonzepten.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: www.tierrechte.de


Foto: Adobestock/Ray

Richtiges Signal: 38 Millionen für alternative Proteine
Am 17. November 2023, also zwei Tage nach dem Schuldenbremsen-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, gab die grüne Bundestagsabgeordnete Zoe Mayer bekannt, dass im Bundeshaushalt (2024) 38 Millionen Euro für die Förderung alternativer Proteinquellen vorgesehen seien. Diese Förderung soll auch Ausstiegshilfen für Landwirt:innen aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung umfassen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte lobte diese neuaufgelegten Förderprogramme als richtiges Signal. Um einen wirklichen Paradigmenwechsel in der Agrarförderung zu erreichen, müssen jedoch die Agrarsubventionen und die Besteuerung landwirtschaftlicher Produkte insgesamt nach Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet werden. Mehr Infos dazu unter: www.tierrechte.de


Foto: Adobestock/nevodka.com

Unvernünftig und ignorant: Italiens Kampf gegen Laborfleisch
Italiens Regierung will Laborfleisch per Gesetz verbieten. Das ist an Unvernunft und Ignoranz kaum zu überbieten, meint die Spektrum-Redakteurin Katharina Menne. Mit Blick auf Tierwohl und Klimawandel sei die Suche nach Fleischalternativen unumgänglich.
Den Kommentar lesen Sie unter: www.spektrum.de


Böllerfreies Silvester: Bitte unterzeichnen Sie den Offenen Brief
Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt fordert auch dieses Jahr ein breites Aktionsbündnis ein böllerfreies Silvester. Lärm, Umweltverschmutzung und Knallkörper in der Silvesternacht töten, verletzen und traumatisieren unzählige Tiere. Jedes Jahr wird über in Panik entlaufene, verletzte oder verunglückte Heim- und Wildtiere berichtet. Im vergangenen Jahr wurden zu dieser Zeit 667 Hunde bei TASSO als vermisst gemeldet. Sonst entlaufen täglich durchschnittlich 88 Hunde. Wildtiere werden durch Geräusche, Lichter und Gerüche in Panik versetzt, dies raubt ihnen die im Winter ohnehin knappe Energie.
Bitte unterzeichnen Sie den Offenen Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser unter: www.duh.de Vielen Dank!


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Tel. 02252 – 830 12 10
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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