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Agrarministerkonferenz: Abbau der Tierbestände einleiten / Erdüberlastungstag / Stadttaubenkonzept für Berlin

Newsletter Tierrechte vom 05. Mai 2023

Inhalt

  • Agrarministerkonferenz: Abbau der Tierbestände einleiten
  • Erdüberlastungstag zeigt Notwendigkeit einer Wende
  • Steigt: Nachfrage nach veganen Lebensmitteln
  • Brandschutz: Regierung kündigt Verbesserungen an
  • Berlin veröffentlicht vorbildliches Stadttaubenkonzept
  • Versuchstier des Jahres im Podcast
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute beginnt die Sonder-Agrarministerkonferenz, bei der es um den Umbau der Tierhaltung gehen soll. Anlässlich dieses Treffens hat der Bundesverband Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und die Landwirtschaftsminister:innen der Länder dazu aufgefordert, jetzt auch den notwendigen Abbau der Tierbestände einzuleiten. Ein Abbau der Tierzahlen und eine Ernährungsumstellung auf eine pflanzenbasierte Kost würde große Landflächen für den ökologischen Landbau sowie für notwendige Klima- und Artenschutzmaßnahmen freimachen. Dazu stellten wir unseren umfangreichen Maßnahmenkatalog für eine pflanzenbasierte Produktion und Ernährung vor. Gestützt wird unsere Forderung von einer aktuellen Studie des Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Zur Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise fordern die Wissenschaftler:innen  einen ganzheitlichen Ansatz, der Maßnahmen für Umwelt-, Klima- und Artenschutz umfasst, unter anderem eine Ernährungsumstellung auf eine fleischarme und pflanzenreiche Kost.
Gestern veranstaltete das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) zu diesem Thema eine Nachhaltigkeitskonferenz zur Transformation des Agrar- und Ernährungssektors, auf der auch eine stärker pflanzenbetonte Ernährung betont wurde. Die Konferenz soll einen Konsultationsprozess zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen einleiten. Das BMEL will gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium (BMUV) im Laufe des Jahres 2023 einen Transformationsbericht erarbeiten. Der Bundesverband wird sich in diesem Prozess weiter für eine umfassende Agrar- und Ernährungswende einsetzen.


Erdüberlastungstag zeigt Notwendigkeit einer Wende
Am gestrigen Erdüberlastungstag hat Deutschland die Ressourcen für das Jahr bereits verbraucht. Wenn alle Menschen so viele Naturgüter verbrauchten und Emissionen produzierten würden wie die Deutschen, wären drei Erden nötig. Die Übernutzung geht vor allem auf die hohen Treibhausgas-Emissionen zurück. Auch der Rohstoffverbrauch muss deutlich verringert werden. Die industrielle Landwirtschaft trägt in Form von Lachgasemissionen und Methangasemissionen durch die Tierhaltung sowie durch die Umwandlung von Waldflächen in Acker- und Weideland im Ausland massiv zur Erderwärmung bei. Die Haltung von Rindern, Schweinen, Schafen oder Geflügel ist für gut die Hälfte der Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich. In Deutschland werden derzeit 60 Prozent und weltweit 80 Prozent der Kulturflächen genutzt, um Tierfutter herzustellen. Mehr dazu unter: tagesschau.de

Steigt: Nachfrage nach veganen Lebensmitteln
Ein neuer Marktbericht prognostiziert, dass der globale Markt für vegane Lebensmittel von 2023 bis 2028 weiter wachsen wird. Der Grund: Das Bewusstsein und die Beliebtheit von pflanzlichen Produkten nehmen zu, auch wegen der durch die Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen.
Mehr dazu unter vegconomist.de


Brandschutz in Tierhaltungsanlagen: Regierung kündigt Verbesserungen an
Die Bundesregierung sichert in einer Kleinen Anfrage der Linken zu, Regelungen zur Verminderung des Brandrisikos in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) aufzunehmen. Eine bessere Vorbereitung auf ein akutes Brandrisiko soll eine schnellere Brandbekämpfung sicherstellen und die Chancen der Tierrettung erhöhen. Dazu soll die Ermächtigungsnorm des § 2a Abs. 1 Nr. 6 Tierschutzgesetz (TierSchG) herangezogen werden. Nach Jahren der Diskussion tut sich endlich etwas. Allerdings ist bisher nur von „großen Tierhaltungsanlagen“ die Rede. Es brennen jedoch auch kleinere Ställe. In diesem Jahr wurden von der Initiative „Stallbrände“ bereits über 500 Brände erfasst – ein Drittel davon mit Tierhaltung. Über 16.000 Tiere sind bislang Opfer von Bränden geworden.
Hier können Sie sich die Kleine Anfrage herunterladen.
Hier lesen Sie ein ausführliches Interview mit Stefan Stein von der Initiative „Stallbrände“ tierrechte.de.


Berlin veröffentlicht vorbildliches Stadttaubenkonzept
Am 26. April veröffentlichte die Berliner Landestierschutzbeauftragte Dr. Kathrin Herrmann ein Konzept für ein tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement für die Hauptstadt. Durch ein Bündel von Maßnahmen sollen die Mensch-Tier-Konflikte reduziert und die Tiere besser geschützt werden. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt das Konzept und hofft, dass Berlin zum Vorbild für andere Großstädte wird.
Die aktuelle Statistik der Hamburger Stadttaubeninitiative über die gemeldeten Notfälle belegt den dringenden Bedarf an betreuten Taubenschlägen. Durch diese würden über 90 Prozent der Notfälle gar nicht erst anfallen. Dieses Wissen darf nicht ignoriert werden. Mit betreuten Taubenschlägen können die Städte das gravierende Tierleid bekämpfen und gleichzeitig für mehr Stadtsauberkeit sorgen. 


Die Maus in der Autismusforschung im Podcast
Unser Versuchstier des Jahres steht am Anfang des Deine Tierwelt-Podcasts ‚Tierschutz Updates‘. Wir waren als Interviewpartner dabei. Mehr dazu auch in den ausführlichen Beiträgen zum Versuchstier des Jahres, zur EU-Versuchstierstatistik und der Übergabe der Unterschriften der EU-weiten Anti-Botox-Aktion.
Die ausführliche Broschüre zum Versuchstier des Jahres können Sie sich hier herunterladen: tierrechte.de

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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