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Kein Selbstläufer: Transformation zur pflanzenbasierten Ernährung / Veranstaltung zum Ausstieg aus dem Tierversuch

Newsletter Tierrechte vom 10. März 2023

Inhalt

  • Kein Selbstläufer: Transformation zur pflanzenbasierten Ernährung
  • Bericht zeigt Potenzial von zellkultiviertem Fleisch
  • Save the Date: Veranstaltung zum Ausstieg aus dem Tierversuch
  • Tiertransporte: Entzug der Veterinärzertifikate reicht nicht aus
  • Bremer Hochschulgesetz schränkt Tierversuche deutlich ein
  • Erfolg: EU-Bürger:innen für pelzfreies Europa
  • Erdbeben: Hilfe für Tiere in Not
  • 10 Jahre Tierversuchsverbot für Kosmetik
  • Medientipps
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Foto: adobestock/faithie

die Zeichen stehen auf pflanzliche Ernährung: Im letzten Jahr ist die Fleischproduktion in Deutschland um 8,1 Prozent zurückgegangen. Ein Marktbericht prognostiziert, dass der weltweite Markt für vegane Nahrungsmittel bis 2026 um fast sieben Prozent wachsen wird. Darauf reagieren die großen Handelsunternehmen. Aldi will sein Sortiment für pflanzliche Lebensmittel ausbauen, bei IKEA soll bald die Hälfte des Angebotes pflanzlich sein und Lidl will den pflanzlichen Anteil erhöhen und gleichzeitig den Anteil tierischer Produkte reduzieren.

Das alles klingt nach dem langersehnten Wandel. Doch Vorsicht, denn global sieht die Situation anders aus: Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Fleischnachfrage bis 2050 voraussichtlich um 70 Prozent steigen wird. Außerdem gibt es starke Wirtschaftsinteressen für den Erhalt der Tierhaltung. So lehnt es der Deutsche Bauernverband ab, die Tierbestände zu verkleinern und die Agrarindustrie arbeitet daran, die tierische Produktion von Fleisch, Milch und Eiern in Zeiten der Klimakrise zukunftsfähig zu machen, etwa indem der Methanausstoß von Kühen durch Futterzusätze reduziert wird.

Die Transformation hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung ist kein Selbstläufer. Um die Tierhaltung zu beenden und gleichzeitig den wachsenden globalen Hunger nach Fleisch tierischer Herkunft zu stillen, werden wir alle Möglichkeiten nutzen müssen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, tierische Produkte im Labor zu erzeugen.


Bericht zeigt Potenzial von zellkultiviertem Fleisch
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB) beim Deutschen Bundestag hat kürzlich einen Bericht zum Thema „Potenziale und Herausforderungen einer zellkulturbasierten Fleischproduktion“ veröffentlicht. Dieser attestiert der zellulären Landwirtschaft das Potenzial, Umwelt, Klima und Gesundheit zu schützen. Der Bundesverband favorisiert zwar eine rein pflanzliche Ernährung. Die zelluläre Landwirtschaft bietet jedoch die Möglichkeit, das Proteinangebot in Zukunft nachhaltig und ethisch zu diversifizieren. Dazu sollte die zelluläre Landwirtschaft gefördert, jedoch auch reglementiert werden. Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung: www.tierrechte.de


Veranstaltung zum Ausstieg aus dem Tierversuch
Im Rahmen der Gemeinschaftskampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ laden wir am 26. April zu einem Online-Informationsabend mit drei Vorträgen ein, die die Situation in den USA, den Niederlanden und der Europäischen Union beleuchten und Möglichkeiten und Chancen des Ausstiegs aus dem Tierversuch präsentieren.
Die Referentinnen:
Dr. Aysha Akhtar, Fachärztin für Neurologie, Präventivmedizin und Public Health, Mitgründerin und Vorsitzende des Center for Contemporary Science, USA
Prof. Dr. Merel Ritskes-Hoitinga, Professorin für Evidenzbasierten Übergang zu tierversuchsfreien Innovationen an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht
Tilly Metz, Mitglied des Europa-Parlaments, Mitglied der Grünen/Freie Allianz und Vorsitzende der Intergroup für Tierschutz des Europa-Parlaments
Die Veranstaltungssprache wird Englisch sein. 
Infos und Anmeldung auf der Kampagnenwebseite.


Tiertransporte: Entzug der Veterinärzertifikate reicht nicht
In einem Offenen Brief fordern acht Tierschutzorganisationen, darunter der Bundesverband, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, grausame Lebendtiertransporte aus Deutschland in Drittstaaten zu verbieten. Der angekündigte Entzug der Veterinärbescheinigungen für Exporte lebender Rinder, Schafe und Ziegen zur Zucht aus Deutschland in Länder außerhalb der EU reicht nicht aus, weil die Exporteure diese Hürde umgehen werden. Um dies zu verhindern, muss Özdemir den Export deutscher Lebendtiertransporte in Drittstaaten verbieten.
Mehr dazu lesen Sie auf tierrechte.de


Bremer Hochschulgesetz schränkt Tierversuche ein
Das rot-grün-rot regierte Bremen hat ein neues Hochschulgesetz verabschiedet, das ein Meilenstein auf dem Weg zu einem tierverbrauchsfreien Studium in ganz Deutschland ist. Danach ist der Einsatz von Tieren im Studium nur in begründeten Ausnahmefällen und nach einer zusätzlichen Prüfung durch eine Tierschutz-Kommission möglich. Außerdem sieht das Gesetz vor, auf die Verwendung von lebenden Tieren zu verzichten. Die Neuerungen beschränken den Tierverbrauch an Hochschulen verbindlicher als die bisherige Regelung und gehen weiter als alle anderen Hochschulgesetze.  Mehr dazu unter tierrechte.de.


Erfolg: EU-Bürger:innen stimmen für pelzfreies Europa
Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) Fur Free Europe – Für ein pelzfreies Europa konnte am 1. März um Mitternacht mit unglaublichen 1,701,892 Unterschriften vorzeitig beendet werden. Dieser großartige Erfolg wäre ohne Ihre Hilfe nicht möglich gewesen! Vielen Dank! Gemeinsam werden wir ein Verbot von Pelzfarmen und Pelzprodukten in der EU erkämpfen. Wie geht es weiter? Die Mitgliedsstaaten müssen jetzt jeweils die Unterschriften validieren, bevor wir uns mit der finalen Zahl an Unterstützer:innen für unsere Forderungen an die EU-Kommission wenden. Mehr dazu lesen Sie unter tierrechte.de


Erdbeben: Hilfe für Tiere in Not
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien unterstützt der Bundesverband Tier-Rettungsteams vor Ort und hat eine Spendenaktion gestartet. Wenn auch Sie spenden möchten, können Sie dies per Überweisung oder über unser Online-Spendenformular (Stichwort Erdbeben). Vielen Dank!


10 Jahre Tierversuchsverbot für Kosmetik
Morgen vor 10 Jahren trat das EU-weite Vermarktungsverbot für in Tierversuchen getesteter Kosmetika in Kraft. Als Meilenstein sollte es Tierversuche für Kosmetik beenden. Doch wir fürchten um die Effektivität, denn die aktuelle Chemikalienverordnung unterläuft das Verbot. Eine Revision der EU-Chemikalienrichtlinie (REACH) ist für Ende dieses Jahres geplant. Die EU-Bürger:innen haben mit der EU-Bürgerinitiative (EBI) Save Cruelty Free Cosmetics mit über 1,2 Millionen Unterschriften klargemacht, dass sie ein konsequentes Verbot von Tierversuchen für Kosmetik und insgesamt den Ausstieg aus dem Tierversuch wollen.


Medientipps


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
Tagesaktuelle Infos finden Sie auf unserer Facebookseite
Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: