Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Fur Free Europe“, die sich für ein Verbot der Pelztierhaltung sowie des Handels mit Pelzprodukten einsetzt, kann heute dank einer Rekordzahl an Unterschriften vorzeitig beendet werden. In weniger als zehn Monaten unterzeichneten mehr als 1,7 Millionen EU-Bürger:innen für ein Ende der grausamen Pelzproduktion und senden eine starke Botschaft an die EU-Kommission.
Die EBI Fur Free Europe wurde im Mai 2022 von der europäischen Tierschutz-Dachorganisation der Eurogroup for Animals ins Leben gerufen. Über achtzig Organisationen aus ganz Europa unterstützten die Initiative, darunter auch der Bundesverband Menschen für Tierrechte. Die EBI fordert ein Verbot der Pelztierhaltung und des Inverkehrbringens von Zuchtpelzprodukten auf dem europäischen Markt.
Schon am ersten Tag gelang es der Initiative, 50.000 Unterschriften zu sammeln. Heute zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Abschlusstermin, kamen 1,701,892 Unterschriften zusammen, genug, um die notwendigen 1 Million validierte Unterschriften zu erreichen. Wie breit die Unterstützung ist, zeigt sich auch daran, dass die ECI in 21 Mitgliedstaaten die Unterzeichnungsschwelle erreichte. Damit übererfüllte sie die Mindestanforderung von sieben Mitgliedstaaten.
Hintergrund für die frühere Beendigung der EBI ist die bevorstehende Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie. Bis Ende 2023 wird die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Verbesserung der EU-Tierschutzgesetzgebung veröffentlichen, um sie an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen. Während es möglich ist, die Tierschutzstandards für domestizierte Tiere zu verbessern, ist wissenschaftlich belegt, dass dies für Pelztierfarmen nicht möglich ist.
Die erfolgreich abgeschlossene EBI soll dazu beitragen, dass ein Verbot der Pelztierzucht in den Vorschlag mitaufgenommen wird. Da die Einfuhr tierischer Produkte den EU-Standards entsprechen sollte, fordert die EBI darüber hinaus ein Verbot des Inverkehrbringens von Zuchtpelzprodukten auf den europäischen Markt. Dadurch soll verhindert werden, die Tierquälerei in Drittländer zu exportieren.
„Die europäische Tierschutzbewegung zeigt mit dieser erfolgreichen Initiative wieder einmal, dass sie gemeinsam für die Tiere eintritt und welch große Bedeutung der Tierschutz für die EU-Bürger:innen hat. Dies sendet eine glasklare Botschaft an die EU-Kommission: Es ist höchste Zeit für ein pelzfreies Europa. Die EU ist aufgerufen, dies in der neuen Tierschutzgesetzgebung umzusetzen“, kommentiert Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.
Weitere Informationen:
Foto: Otwarte Klatki -Bogna Wiltowska
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E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.