06. Mai 2022
Inhalt
- Ausstieg aus dem Tierversuch: Fast 140.000 Unterschriften übergeben
- Landtagswahlen: die Tierschutzpläne der Parteien
- Ukraine: Futter für Zoos, Tierheime und Streuner
- Özdemir für Reduzierung des Fleischkonsums und der Tierbestände
- Report bestätigt Megatrend pflanzliche Ernährung
- Scheinheilig: „Friedenstauben“-Flüge am Wochenende
- EU-Bürgerinitiative für ein Europa ohne Tierversuche
- Medientipps
- Termine
Liebe Leserinnen und Leser,
Letzten Freitag haben der Bundesverband Menschen für Tierrechte und Ärzte gegen Tierversuche fast 140.000 Unterschriften an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium Dr. Ophelia Nick (Grüne) übergeben. Im Anschluss an die Übergabe sprachen die Vertreterinnen beider Vereine mit ihr über die Notwendigkeit, einer Ausstiegsstrategie aus dem Tierversuch und stellten verschiedene Ansätze vor, wie dies gelingen kann, unter anderem die gezielte Förderung der Entwicklung von tierversuchsfreien Verfahren, eine vereinfachte Validierung sowie die Festlegung konkreter Ausstiegsdaten. Die Vertreterinnen berichteten in diesem Zusammenhang, über die Ausstiegskonzepte anderer Länder, darunter die USA, Norwegen und die Niederlande. Im Koalitionsprogramm hatten sich die Ampelparteien zwar nur auf eine Reduktionsstrategie einigen können, der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat der Bundesregierung dennoch seine Unterstützung zugesagt. Denn eine Reduktionsstrategie kann durchaus der Einstieg in den Ausstieg sein. Hier lesen Sie die komplette Pressemitteilung: www.tierrechte.de
Landtagswahlen: die Tierschutzpläne der Parteien
Kommenden Sonntag wählt Schleswig-Holstein einen neuen Landtag, eine Woche später, am 15. Mai, folgt die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein‑Westfalen (NRW). Um den Wähler:innen eine Orientierung zu geben, hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte die etablierten Parteien zu ihren Tierschutzplänen befragt und ihre Wahlprogramme ausgewertet. Fazit: In Schleswig-Holstein enttäuschen die Vorhaben von CDU und FDP. Eigene Ideen und Pläne für Schleswig-Holstein legen nur die Grünen und die Linken vor, beispielsweise die Einführung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Tierschutz, einer Professur für tierversuchsfreie Forschung sowie Umstiegsförderungen auf tierfreie Produktionsweisen und vegetarische Angebote an Kitas und Schulen.
Auch in NRW können die Wahlprüfsteine und Programme von CDU und FDP nicht überzeugen. Anders sieht es bei SPD, Grünen und Linken aus. Ihre Ideen zum Abbau der Tierbestände und der industriellen Tierhaltung sowie zur Reduzierung des Fleischkonsums sind eher geeignet, um den großen Herausforderungen durch Krieg, Klimakrise und Artensterben zu begegnen.
Eine ausführliche Auswertung, sowie Wahlprogramme, Antworten der Parteien und eine Übersichtsgrafik finden Sie hier:
Schleswig-Holstein
NRW
Ukraine: Futter für Zoos, Tierheime und Streuner
Aufgrund des andauernden schrecklichen Kriegszustands sind nach wie vor unzählige Helfer:innen vor Ort, um Tiere zu versorgen, zu evakuieren und zu vermitteln. Mithilfe unserer Spenden konnten die Kolleg:innen von Red Panda die Tiere im Zoo in Charkiw sowie Straßentiere und Tierheime in der Ukraine mit Futter versorgen. Außerdem unterstützen wir die Organisation Notpfote, die unter anderem mit Tierheimen in Ungarn kooperiert. Der Bundesverband sammelt weiterhin gezielt für diese Zwecke Spenden. Auf tierrechte.de lesen Sie, was Sie noch tun können. Vielen Dank!
Özdemir spricht sich für Reduzierung des Fleischkonsums und der Tierbestände aus
Anlässlich der Eröffnung der Lebensmittelmesse Anuga Foodtec sprach sich der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir für eine stärker pflanzenbasierte Ernährung aus. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen entstünden durch die Tierhaltung, sagte er. Die im Klimaschutzgesetz vorgesehene Absenkung schaffe man nur, wenn auch die Tierbestände zurückgingen.
Report bestätigt Megatrend pflanzlicher Ernährung
Immer mehr Menschen – darunter auch Groß- und Schulküchen sowie Mensen – entscheiden sich für pflanzenbasiertes Essen. Nach dem aktuellen „Trendreport Ernährung 2022“ beobachtet fast die Hälfte der befragten Fachleute, dass die Nachfrage nach veganer und pflanzenbasierter Ernährung stark zunimmt. Dies kann man auch am wachsenden Markt für Alternativprodukte aus Soja, Erbsen oder Lupinen sehen. Der deutsche Marktführer Rügenwalder Mühle gab jetzt bekannt, dass die Firma den Umsatz im vergangenen Jahr weiter gesteigert hat. 2021 war das erste Jahr, in dem der ehemalige Fleischproduzent mehr vegane und vegetarische Produkte als Fleischwaren verkaufte. Insgesamt steigerte der Konzern den Umsatz in diesem Segment um 42 Prozent. In Kürze eröffnet das Unternehmen ein weiteres Werk im Landkreis Vechta. Auch dort – im Epizentrum der Massentierhaltung – sollen Fleischalternativen produziert werden. Auch, wenn man/frau das Unternehmen als Fleischproduzent berechtigterweise kritisch sieht, ist der eindeutige Trend zur pflanzlichen Ernährung ein gutes Zeichen.
Mehr dazu auf faz.net.
Scheinheilig: „Friedenstauben“-Flüge am Wochenende
Laut dem Deutschen Brieftaubenverband finden an diesem Wochenende bundesweite Friedensflüge statt – als Zeichen der Solidarität und gegen den Krieg in der Ukraine. Die Taube soll als Friedenssymbol in den Vordergrund gestellt und Betroffene unterstützt werden, was auch die Hilfe für ukrainische Brieftaubenzüchter beinhaltet. Der Bundesverband verurteilt diese Aktion. Es ist scheinheilig von der Friedenstaube vor dem Hintergrund der mit Tierleid verbundenen „Brieftaubensports“ zu sprechen. Es wird empfohlen, aufgefundene Brieftauben den zuständigen Behörden zu übergeben. Weitere Informationen finden Sie hier: tierrechte.de
Unterschreiben Sie die EU-Bürgerinitiative Save Cruelty Free Cosmetics: Für ein Europa ohne Tierversuche! Wir brauchen 1 Million Unterschriften, die Hälfte haben wir schon erreicht!
Sie können auch helfen, indem Sie die Initiative auf Facebook teilen und bekannt machen.
Alle Infos auf: europa-ohne-tierversuche.de
Medientipps
- Doku arte: Re: Jagdfieber in Frankreich – Die Hetzjagd und ihre Gegner (bis 08. Mai)
- Doku arte: Re: Krakau ohne Krakauer – Polens neue Lust auf vegan
- SWR odysso: Tierische Lebensmittel am Pranger
Termine
Impressum:
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
Tagesaktuelle Infos finden Sie auf unserer Facebookseite
Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.