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29. April 2022: 138.000 Unterschriften für Ausstieg aus dem Tierversuch

Gemeinsame Pressemitteilung

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Christina Ledermann, Dr. Corina Gericke und Dr. Ophelia Nick bei der Unterschriftenübergabe. Foto: tierrechte.de

Unterschriftenübergabe an Bundeslandwirtschaftsministerium

Heute haben der Bundesverband Menschen für Tierrechte und Ärzte gegen Tierversuche mehr als 138.000 Unterschriften an die Parlamentarische Staatssekretärin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Dr. Ophelia Nick übergeben. Die Unterschriften waren im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ zusammen mit 15 Unterstützer-Vereinen gesammelt worden.

Große Hoffnungen wurden Ende 2021 in die neue Bundesregierung gesetzt und der Koalitionsvertrag mit Spannung erwartet – leider enttäuschte die Passage zu Tierversuchen. Hatten die Grünen im Wahlprogramm noch angegeben, eine konsequente Reduktion von Tierversuchen in der Wissenschaft anzustreben und sie mit einer klaren Ausstiegsstrategie und innovativen Forschungsmethoden schnellstmöglich ersetzen zu wollen, konnte man sich im Koalitionsprogramm lediglich auf eine nicht näher definierte „Reduktionsstrategie“ einigen. Und dies, obwohl auch die SPD sich in ihrem Wahlprogramm für einen „perspektivischen Ausstieg aus den Tierversuchen“ ausgesprochen hatte.

Fast 140.000 Bürger:innen sprechen sich für einen Ausstieg aus dem Tierversuch aus. Foto: tierrechte.de

Die Wähler:innen aber sehen das anders: Sie fordern einen konkreten Ausstiegsplan mit verbindlichen Zielen. 138.675 Menschen haben allein in den letzten zwei Jahren für den Ausstieg unterzeichnet. Die Unterschriften haben offenbar genug Gewicht, um einen Termin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu erhalten. Die unter der „grünen“ Führung von Cem Özdemir operierende Behörde hat heute Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, und Dr. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche, zur Unterschriftenübergabe und zu einem Austausch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin und Tierärztin Dr. Ophelia Nick empfangen.

„Auch, wenn nur ein Reduktionsplan im Koalitionsvertrag erwähnt wird, können Bemühungen durchaus darüber hinaus gehen – schließlich ist es nicht als Vertragsbruch zu definieren, wenn die Politik größere Herausforderungen umsetzt, als sie ursprünglich angestrebt hat“, kommentiert Dr. Gericke. Christina Ledermann ergänzt: „Wir brauchen den Ausstieg nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch um Patienten und Verbraucher in Zukunft effektiv schützen zu können. Hinzu kommt die Bedeutung der humanbasierten Methoden für den Forschungsstandort Deutschland. Dazu muss die Forschungsförderung gezielt im Sinne der tierfreien Verfahren umgeschichtet werden!“

Die Vertreterinnen wiesen gegenüber Nick darauf hin, dass einige andere Länder, darunter die USA, Norwegen und die Niederlande, den Gewinn durch derartige Innovationen erkannt haben und bereits einen Paradigmenwechsel im Bereich Tierversuche anstreben.


Fotos: Aslihan Cetin, Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

*Anmerkung zum Bild: Die Differenz von 814 Unterschriften in der Pressemitteilung im Vergleich zu der Angabe auf dem Foto stammt daher, dass nach Plakatdruck noch kurzfristig Unterschriften hinzugekommen sind.

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52, 53909 Zülpich, Tel. 0211-22085648, Fax. 02252-8301211, info@tierrechte.de, www.tierrechte.de

Die Vereinigung Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. ist seit seiner Gründung 1982 ein wichtiger Teil der Tierrechtsbewegung in Deutschland. Etwa 60 Vereine sowie natürliche Personen sind als Fördermitglieder angeschlossen. Der Verein setzt sich für die Anerkennung und Umsetzung von Tierrechten ein; zu den Schwerpunkten zählen die Bereiche Tierversuche und Nutztierhaltung.

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-202220, Fax 02203-2022299, info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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