Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 08/2021 vom 07. Mai 2021

  • Tierversuche: Ausstiegskampagne bringt erste Erfolge
  • Erdüberlastung: Forderungen für eine klimafreundliche Ernährung
  • Muttertag: Sauen sind auch Mütter
  • Protest: Abgabe von Krähen an Tierversuchslabor
  • Kampagne: Keine Jagd ohne vernünftigen Grund!
  • Stop Finning: EU-Bürgerinitiative unterstützen
  • Podiumsdiskussion: Tierschutz nach der Bundestagswahl
  • In eigener Sache: Geschäftsbericht 2020 online
  • Medien-Tipps

Liebe Leserinnen und Leser,

Protestaktion für den Ausstieg aus dem Tierversuch am 24. April in Berlin

wir beginnen mit einer guten Nachricht: die Gemeinschaftskampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ bringt erste Erfolge. Der Ausstiegsplan hat es in das Wahlprogramm der Grünen geschafft. Auf Seite 28 liest sich dort: „Wir streben die weitere konsequente Reduktion von Tierversuchen in der Wissenschaft an und wollen Tierversuche mit einer klaren Ausstiegsstrategie und innovativen Forschungsmethoden schnellstmöglich überflüssig machen.“ Auch die Linken haben sich den Ausstieg auf die Fahne geschrieben. In ihrem Wahlprogramm heißt es dazu „Wir wollen einen rechtlich bindenden Ausstiegsplan verabschieden.“ Dies bekräftigen sie noch mit dem aktuellen Antrag „Den verbindlichen Ausstieg aus dem Tierversuch schaffen“. Natürlich sind Wahlprogramme und Gesetzesanträge nur ein erster Schritt. Sie sind dennoch wichtig, denn sie zeigen den Parteien, die den Ausstieg blockieren, dass dies den anderen Parteien und den Wählern ein Anliegen ist. Uns zeigt dies, dass wir mit unserer gemeinsamen Kampagne auf dem richtigen Weg sind.


Erdüberlastung: Forderungen für klimafreundliche Ernährung
Nach dem wegweisenden Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts letzte Woche muss die Bundesregierung jetzt deutlich ambitioniertere Klimaschutz-Ziele beschließen. Das ist ein großer Erfolg. Das neue Klimaschutzgesetz sieht auch für die Landwirtschaft ein strengeres Emissionsziel vor. Sie muss bis zum Ende des Jahrzehnts vier Millionen Tonnen mehr CO2-Äquivalente einsparen. Ob dies reicht, um das anvisierte Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, ist dennoch fraglich. Anlässlich des Erdüberlastungstags in dieser Woche hat der Bundesverband deswegen seine Forderungen für eine tier- und klimafreundliche Ernährung vorgestellt. Denn wir werden nicht umhinkommen, unseren Lebensstil komplett zu verändern. Das Gute daran: Die Lösungen liegen auf der Hand. Mehr dazu lesen Sie hier.


Muttertag: Sauen sind auch Mütter
Während der Anhörung im EU Parlament für die EU-Bürgerinitiative End the Cage Age im April wurde deutlich, dass im Falle eines EU-weiten Käfigverbots auch Importe aus Drittstaaten den EU-Standards entsprechen müssen. Dazu braucht der EU-Kommissar für internationalen Handel, Valdis Dombrovskis jetzt unsere Hilfe. Lesen Sie hier, wie Sie ihn über die sozialen Medien unterstützen können. Anlässlich des Muttertags zeigen wir außerdem ein Video über das leidvolle Leben von Muttersauen und Ferkeln in der Kastenstandhaltung. Trotz massiver Proteste hatte Deutschland letztes Jahr entschieden, diese Haltungsform nicht – wie gefordert – zu verbieten.  Wie vom Landwirtschaftsministerium vorgeschlagen, wurde lediglich die Zeit, die die Sauen um die Geburt im Kastenstand verbringen müssen, auf fünf Tage reduziert. Den Züchtern wurde zudem eine skandalös lange 15-jährige Übergangsfrist gewährt.
Die ganze Grausamkeit der Schweinezucht zeigte sich erst wieder vor wenigen Tagen, als eine junge Frau im Abfallcontainer einer Schweinemastanlage mehrere noch lebende Ferkel entdeckte. Dass lebende Tierkinder wie Abfall entsorgt werden, ist leider kein Einzelfall. Dies ist symptomatisch für ein System, dass intelligente und leidensfähige Geschöpfe wie leblose Ware behandelt.


Protest: Abgabe von Krähen an Labor
Kürzlich wurde bekannt, dass das Vogelschutzzentrum im baden-württembergischen Mössingen zwischen 2011 und 2015 insgesamt 15 Rabenvögel an eine Forschungseinrichtung der Uni Tübingen abgab, die dann an den teils zahmen Tieren Hirnversuche durchführte. Dazu wurden den Vögeln Elektroden ins Gehirn implantiert. Nach den Versuchen wurden die Krähen getötet. Der Bundesverband protestierte gegen die Abgabe der Tiere und forderte den Naturschutzbund auf, in Zukunft sicherzustellen, dass es nicht noch einmal zu einem solch skandalösen Fehlverhalten kommt.
Lesen Sie dazu auch die Kolumne: „Krähen, Forschung und der NABU“.


Keine Jagd ohne vernünftigen Grund!
Der Rotfuchs wird in den meisten Bundesländern ohne reguläre Schonzeit bejagt. Das kostet über 400.000 Füchse jährlich das Leben: Die Tiere werden mit Fallen gefangen, Hunde werden in ihren Bau gehetzt, man hält sie in kargen Zwingern gefangen, um sogenannte Bau- oder Bodenhunde an ihnen auszubilden oder sie werden Opfer von Treibjagden und Fuchswochen. Dabei sind Füchse äußerst nützlich: Sie fressen das Aas überfahrener Tiere, erbeuten bis zu 5.000 Mäuse pro Jahr und sind „Fitness-Trainer“ ihrer Beutetiere: Durch das Reißen kranker und schwacher Tiere wird die Ausbreitung von Krankheiten verhindert, während gesunde Individuen ihr Erbgut an die nächste Generation weitergeben können. Füchse dienen weder als Lebensmittel, noch findet das Fell der Tiere Absatz. Etwa 97 von 100 getöteten Füchsen werden einfach in der Natur entsorgt.  Das ist weder ethisch zu verantworten, noch ist dies ein „vernünftiger Grund“ im Sinne des Tierschutzgesetzes. Das ist der rechtliche Ansatzpunkt für unsere neue Anti-Jagd-Kampagne. Unterstützen Sie unsere Forderung: Liste der jagdbaren Tierarten reduzieren – keine Jagd ohne vernünftigen Grund! Mehr Infos und den Link zur Petition finden Sie hier.


Stop Finning: EU-Bürgerinitiative unterstützen
Die EU-Bürgerinitiative STOP FINNING – STOP THE TRADE hat sich zum Ziel gesetzt, den Handel mit Haiflossen in Europa gesetzlich zu verbieten. Um eine entsprechende Gesetzänderung in das europäische Parlament einbringen zu können, werden derzeit EU-weit Stimmen gesammelt. Im April haben wir es gemeinsam auf großartige 210.000 Stimmen geschafft! Doch es fehlen noch 790.000 Stimmen. Falls Sie schon unterzeichnet haben, können Sie die Initiative zusätzlich unterstützen, zum Beispiel indem Sie in den sozialen Medien auf die Initiative aufmerksam machen. Dazu gibt es tolle Grafiken und Videos zum Teilen. Gemeinsam sind wir stark! Mehr zu der Initiative lesen Sie unter tierrechte.de.


Podiumsdiskussion: Tierschutz nach der Bundestagswahl
Nur noch ein halbes Jahr bis zu den Bundestagswahlen. Für uns ist heute schon klar: Wir haben die Wahl – Tiere nicht. Das Bündnis für Tierschutzpolitik* lädt Sie deswegen am 19. Mai zu einer spannenden digitalen Podiumsdiskussion ein.

Wann?
19. Mai 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr
Mit wem?
Keynote Dr. Simone Horstmann, Theologin und Philosophin
Panel-Teilnehmer*innen
1. Alois Gerig, Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, CDU
2. Dr. Gero Hocker, Sprecher für Landwirtschaftspolitik, FDP
3. Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und Tierschutzpolitik, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
4. Susanne Mittag, Tierschutzbeauftragte, SPD
5. Dr. Kirsten Tackmann, Sprecherin für Agrarpolitik, DIE LINKE
Die Autorin und Journalistin Dr. Tanja Busse moderiert die Podiumsdiskussion.
Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos.
Mehr zum Programm und zur Anmeldung erfahren Sie auf tierrechte.de.

In eigener Sache: Geschäftsbericht 2020 online
Am 25. April 2021 fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt. Corona-bedingt wurde sie als Videokonferenz durchgeführt. Dies hatte auch etwas Positives: Weil die Anreise wegfiel, konnte sich das Team des Bundesverbandes über viele Teilnehmer freuen. Neben dem Ausblick auf die Herausforderungen des „Superwahljahrs“ berichtete das Team auch über die zahlreichen Aktionen und Aktivitäten des letzten Jahres. Interessierte können sich den Geschäftsbericht jetzt hier herunterladen.


Medien-Tipps

 


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
Tagesaktuelle Infos finden Sie auf unserer Facebookseite
Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: