Am 15. April fand die öffentliche Anhörung der EU-BürgeInneninitiative (EBI) „End the Cage Age“ im EU-Parlament statt. In der dreistündigen Sitzung begrüßten die drei anwesenden EU-KommissarInnen die Initiative und zahlreiche Mitglieder des EU-Parlaments (MEPs) äußerten sich zum Thema. Insgesamt erhielt die Initiative überwältigenden Zuspruch. Vor diesem Hintergrund forderte der Bundesverband Menschen für Tierrechte, dass die EU-Kommission jetzt die Abschaffung der grausamen Käfighaltung auf den Weg bringt.
Die „End the Cage Age“-EBI fordert die Abschaffung der Käfighaltung von Tieren in der EU-Landwirtschaft. Mit der Anhörung passierte die Initiative einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur offiziellen Antwort der EU-Kommission, die in den nächsten Monaten erwartet wird.
Aufruf an die EU-Kommission für Ende der Käfighaltung
„Die EU behauptet gerne, eine Führungsrolle im Tierschutz einzunehmen. Trotzdem verdammt sie jedes Jahr mehr als 300 Millionen landwirtschaftlich genutzte Tiere zu einem elenden Leben in engen Käfigen. Diese mittelalterliche Praxis ist grausam und komplett unnötig im Angesicht der Tatsache, dass käfigfreie Systeme nicht nur existieren, sondern in manchen Teilen der EU bereits in Gebrauch sind“, kritisiert Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte. „Einige Mitgliedstaaten und Unternehmen haben Käfige schon abgeschafft. Jetzt ist es an der Zeit, dass der Rest der EU nachzieht. In Übereinstimmung mit den Zielen des Europäischen Grünen Deals und der „Farm to Fork“-Strategie fordern wir die EU-Kommission auf, durch eine Revision der Richtlinie von 1998 über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere jetzt endlich die Abschaffung der grausamen Käfighaltung auf den Weg zu bringen.“
Norbert Lins, der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (Europäische Volkspartei EVP, Deutschland), stellte am Ende der Anhörung fest, dass die meisten Sprecher die Initiative begrüßen und dass nun die Kommission am Zug sei.
35.000 Tweets für eine Ende der Käfighaltung
Zwei Tage vor der Anhörung, am 13. April, hatten sich EU-BürgerInnen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf Twitter nochmals mit vereinten Kräften hinter „End the Cage Age“ gestellt und die EU-Abgeordneten ermutigt, die EBI in der Anhörung zu unterstützen. Insgesamt wurden 35.000 Tweets gesendet, was einer potenziellen Reichweite von über 3,7 Millionen Ansichten entspricht. Dies ist ein weiterer Beleg für die breite Unterstützung der EBI in der Bevölkerung.
Hintergrund zur „End the Cage Age”-EBI
Die „End the Cage Age”-EBI startete am 11. September 2018 und endete genau ein Jahr später. Mit 1,4 Millionen verifizierten Unterstützungsbekundungen aus der gesamten EU ist sie die erste erfolgreiche EBI für den Tierschutz in der Landwirtschaft. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist eine von vielen Organisationen, die diese EU-BürgerInneninitiative (EBI) unterstützt.
Die heutige Anhörung wurde vom Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments in Zusammenarbeit mit dem Petitionsausschuss organisiert.
Weitere Informationen zur „End the Cage Age“-EBI: www.endthecageage.eu
Das Programm der Anhörung: www.europarl.europa.eu
Aufnahme der Anhörung: multimedia.europarl.europa.eu
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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 05840/99 99 790
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10, Internet: www.tierrechte.de
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.
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