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Ampel will Tierschutzgesetz überarbeiten / Neue Studie: Die wahren Kosten von Fleisch / Trophäenjagd stoppen

Newsletter Tierrechte vom 02. Juni 2023

Inhalt

  • Ampel will Tierschutzgesetz überarbeiten
  • Zum Tag der Milch: Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion einleiten
  • Neue Studie: Die wahren Kosten von Fleisch
  • Endspurt für End the Slaughter Age
  • Europa ohne Tierversuche: Anhörung im EU-Parlament
  • Video: Vortragsabend zum Ausstieg aus dem Tierversuch
  • Trophäenimporte stoppen: 35 Prominente appellieren an Bundesumweltministerin
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Ampel-Parteien haben im Koalitionsvertrag vereinbart, das Tierschutzgesetz für Haus- und sogenannte Nutztiere zu verbessern. Der Bundesverband begrüßt die geplante Reform, übt jedoch auch Kritik an dem noch inoffiziellen Gesetzentwurf. Ein echter Fortschritt sei die geplante Änderung in Artikel 1. Danach soll ein wirtschaftliches Interesse keinen vernünftigen Grund für eine Beeinträchtigung von Leben und Wohlbefinden eines Tieres darstellen. Menschen für Tierrechte begrüßt auch, dass deutlich höhere Strafen für Tierquälerei geplant sind. Bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe und Geldbußen bis zu 100.000 Euro sind ein sehr gutes Signal. Dies allein löst jedoch nicht das grundsätzliche Problem, dass die möglichen Höchststrafen schon jetzt nie verhängt werden. Nicht nachvollziehbar ist, dass bisher keine Verbesserungen bei Tierversuchen geplant sind. Die aktuelle Rechtslage erlaubt noch immer schwerbelastende Tierversuche und schwächt die Genehmigungsbehörden. Außerdem soll die Anpassung der Tiere an die industrielle Haltung, wie Amputationen von Ringelschwänzen aus wirtschaftlichen Gründen möglich bleiben. Hier ist ein eindeutig wirtschafliches Interesse plötzlich doch ein vernünftiger Grund. Bezüglich Qualzuchten ist bisher nur ein Ausstellungs- und Werbeverbot geplant. Es ist jedoch überfällig, auch Zucht und Haltung qualgezüchteter Tieren zu verbieten. Auch die tierquälerische Anbindehaltung von Kühen soll nicht komplett, sondern nur saisonal verboten werden. Außerdem fehlt ein Verbot für Wildtiere in Zirkussen sowie eine Positivliste, die den Handel und die Privathaltung von Heimtieren reguliert. Der Bundesverband wird sich in den kommenden Monaten dafür einsetzen, dass die Überarbeitung des Tierschutzgesetzes maximale Verbesserungen für die Tiere bringt. Mehr dazu auf tierrechte.de


Tag der Milch: Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion einleiten
Traditionell findet am 1. Juni der Internationale Tag der Milch statt. Wir nahmen diese PR-Aktion der Milchindustrie zum Anlass, um auf das massive Leid aufmerksam zu machen, das mit der Milchproduktion verbunden ist. Davon betroffen sind neben Kühen und ihren Kälbern auch Ziegen und Schafe. Um tier- und klimafreundliche Alternativen zu stärken, fordern wir einen Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion und Förderungen für Landwirt:innen, die auf den Anbau von pflanzlichen Rohstoffen umsteigen. Lesen Sie mehr auf tierrechte.de


Neue Studie: Die wahren Kosten von Fleisch
Fleisch und andere tierische Lebensmittel sind heute überall zu günstigen Preisen und im Übermaß verfügbar. Doch wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für tierische Lebensmittel? Der neue Bericht „External Costs of Animal Sourced Food in the EU“ stellt den Einnahmen, die durch tierische Produkte generiert werden, die Kosten gegenüber, die der Allgemeinheit durch Produktion und Konsum entstehen. Ein aktuelles Beispiel ist die Wasserverschmutzung durch Nitrat, die auch eine Folge der industriellen Tierhaltung ist. Zwar hat die EU das Strafverfahren gegen Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser eingestellt, die Kosten für die Wiederaufbereitung des belasteten Wassers zahlen jedoch die Verbraucher:innen. Weitere externe Kosten enstehen durch ernährungsbedingte Krankheiten, Luftverschmutzung, Landnutzung und mangelndem Tierschutz. Die Ergebnisse der Studie sind schockierend und zeigen die Dringlichkeit für eine Agrar- und Ernährungswende auf. Mehr dazu lesen Sie hier: tierrechte.de


Endspurt für die Bürgerinitiative End the Slaughter Age
Noch bis zum 6. Juni können EU-Bürger:innen für die EU-Bürgerinitiative End the Slaughter Age unterschreiben. Mehr als eine Million Unterschriften sind nötig, um der Initiative zum Erfolg zu verhelfen und die Grenze ist noch nicht ganz erreicht. Darum unterstützen Sie die Inititative bitte tatkräftig mit Ihrer Unterschrift und teilen Sie sie über Ihre Kanäle: Facebook, Instagram, Twitter! Vielen Dank!
Die Ziele von End the Slaughter Age sind die Beendigung der Massentierhaltung, eine pflanzenbasierte Ernährung und die Rettung vor dem Klimakollaps.


Europa ohne Tierversuche: Anhörung im EU-Parlament
Am 25. Mai fand die parlamentarische Anhörung zur EU-Bürgerinitiative „Save Cruelty-Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ statt, die im Januar mehr als 1,2 Millionen validierte Unterschriften erreichte. Die EU-Kommission ist jetzt gefordert, eine Führungsrolle beim Übergang zu einer tierversuchsfreien Wissenschaft zu übernehmen. Es wurden verschiedene Stimmen gehört. Dabei wurde deutlich, dass noch einiges an Arbeit vor der EU liegt. Während der Anhörung verpflichtete sich die Generaldirektion für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU – die Wachstumsabteilung der Kommission – dazu, „so ehrgeizig wie möglich zu sein“, um ihr „endgültiges Ziel, die Tierversuche auf lange Sicht in der EU auslaufen zu lassen“ zu erreichen.
Mehr dazu auf tierrechte.de.


Video: Vortragsveranstaltung zum Ausstieg aus dem Tierversuch
Nun können Sie die Aufzeichnung unseres Vortragsabends „Ausstieg aus dem Tierversuch – was Deutschland von anderen Ländern lernen kann“ vom 23. April online in voller Länge ansehen. Zu der Veranstaltung hatten der Bundesverband Menschen für Tierrechte und Ärzte gegen Tierversuche e.V. gemeinsam drei renommierte Expert:innen eingeladen. Hier können Sie das Video nachsehen: youtube.com


Trophäenimporte stoppen: 35 Prominente appellieren an Bundesumweltministerin
Letzte Woche startete die breite Gemeinschafts-Kampagne „Schützen statt Schießen: Petition gegen die Trophäenjagd“ die der Bundesverband gerne unterstützt. In einem offenen Appell an Bundesumweltministerin Steffi Lemke positionieren sich 35 Kunstschaffende und Personen des öffentlichen Lebens gegen die Trophäenjagd – darunter Schauspielerin Katja Riemann, Modedesigner Guido Maria Kretschmer und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. Sie alle fordern „Stoppen Sie Importe von Jagdtrophäen!“
Helfen Sie, indem Sie die Petition unterschreiben und teilen. Mehr dazu unter: change.org


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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