Allgemein Newsletter Tierrechte

Versuchstier des Jahres / Etikettenschwindel Tierhaltungskennzeichnung / EU-Versuchstierzahlen

Newsletter Tierrechte vom 21. April 2023

Inhalt

  • Die Maus in der Autismusforschung ist das Versuchstier des Jahres
  • EU-Versuchstierzahlen 2020: Trauriger Spitzenplatz für Deutschland
  • 165.000 Unterschriften gegen Botox-Tierversuche übergeben
  • Etikettenschwindel: Tierhaltungskennzeichnung zeichnet Tierleid aus
  • Offener Brief an die Stadt Frankfurt: Keine Schließung der Taubenhäuser ohne Ersatz-Taubenschläge
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April veröffentlicht der Bundesverband Menschen für Tierrechte heute sein diesjähriges Versuchstier des Jahres. Es ist die Maus in der Autismusforschung. Aus gutem Grund, denn obwohl wissenschaftlich umstritten ist, welche Phänomene zum Spektrum der Autismus-Störungen gehören, wird der Autismus an gentechnisch veränderten „humanisierten“ Mäusen erforscht. Die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse mit diesen künstlich krankgemachten Tieren ist höchst fragwürdig und die genetische Manipulation mit großem Tierleid verbunden. Dabei liefern tierversuchsfreie humanspezifische Methoden, wie Krankheitsmodelle aus menschlichen Zellen oder Verfahren auf Basis von Künstlicher Intelligenz, beeindruckende Ergebnisse. Mit der Ernennung des Versuchstier des Jahres will der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf das versteckte Leid der Tiere in den Laboren aufmerksam machen und fordert er die Entwicklung tierfreier Verfahren ein.
Hier erfahren Sie mehr über das Versuchstier des Jahres: www.tierrechte.de


EU-Versuchstierzahlen 2020: Trauriger Spitzenplatz für Deutschland
Fast neun Millionen Tiere wurden im Jahr 2020 in europäischen Laboren eingesetzt, die meisten davon in Deutschland. Das geht aus dem von der EU-Kommission veröffentlichten Bericht über die Verwendung von Tieren für wissenschaftliche Zwecke hervor. Die Zahlen gingen im Vergleich zu 2019 (11.827.686) zwar leicht zurück, dies ist jedoch eine Folge der COVID-19 Pandemie und lässt nicht auf einen Paradigmenwechsel schließen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert Deutschland und die EU auf, den Willen der EU-Bürger:innen endlich umzusetzen und den Ausstieg aus dem Tierversuch einzuleiten. Hier lesen Sie die komplette Pressemitteilung: www. tierrechte.de


Vertreter:innen der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) vor dem Eingang der EMA in Amsterdam.

165.000 Unterschriften gegen Botox-Tierversuche übergeben
Die Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), bei der auch der Bundesverband Menschen für Tierrechte aktiv ist, hat gestern 165.770 Unterschriften an die Europäische Arzneimittelagentur EMA in Amsterdam übergeben. Die Koalition fordert, dass der grausame Mäuse-Test endlich aus dem Europäischen Arzneibuch gestrichen wird. Mit seiner Petition „BotoxTests an Tieren komplett stoppen!“ konnte der Bundesverband Menschen für Tierrechte fast 50.000 Unterschriften beisteuern.
Vielen Dank an alle, die die Petition unterschrieben haben.
Hier lesen Sie die komplette Pressemitteilung: www. tierrechte.de


Etikettenschwindel: Tierhaltungskennzeichnung zeichnet Tierleid aus
Am 19. April 2023 hat der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft für das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gestimmt. Die Kennzeichnung, die schon in ihrer ursprünglichen Fassung von den Tierschutzverbänden geschlossen abgelehnt wurde, wurde nach Verhandlungen mit SPD, Grünen und FDP nochmals zu Lasten der Tiere verschlechtert. In dieser Form wird die Kennzeichnung nicht die gewünschte Lenkungswirkung hin zu einer besseren Tierhaltung bewirken. Im Gegenteil: Eine Kennzeichnung, die Tierleid weiterhin festschreibt und teilweise sogar auszeichnet, nützt lediglich der Fleischindustrie. Denn sie macht sogar schlechte Tierhaltung förderungsfähig. Statt das System der Tierausbeutung zu zementieren, brauchen wir endlich eine echte Ernährungswende weg von der Tierhaltung, hin zu pflanzlichen Eiweißträgern.
Mehr zur Kritik an der geplanten Kennzeichnung lesen Sie hier: www.tierrechte.de


Offener Brief an die Stadt Frankfurt: Keine Schließung der Taubenhäuser ohne Ersatz-Taubenschläge
In Frankfurt am Main sollen zwei Taubenschläge geschlossen werden und rund 600 Stadttauben ihre Heimat verlieren. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte, der sich seit Jahren für das tierschutzgerechte Stadttaubenmanagement einsetzt, appelliert in einem Offenen Brief an die Entscheidungsträger:innen, die Taubenschläge erst zu schließen, wenn alternative Standorte gefunden sind. Zum einen verstößt das Aussetzen der an die Fütterung gewöhnten Tieren gegen das Tierschutzgesetz. Zum anderen werden die futtersuchenden Tauben in den angrenzenden Stadtgebieten zu Problemen mit den Anwohnern führen.
Hier lesen Sie die komplette Pressemitteilung und den Offenen Brief.

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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