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Neues Magazin: Zelluläre Landwirtschaft: Chance oder Irrweg?

Newsletter Tierrechte vom 07. April 2023

Inhalt

  • Neues Magazin: Zelluläre Landwirtschaft: Chance oder Irrweg?
  • Küken-Tötung: Trotz Verbot geht das Leid weiter
  • Umfrage: Fast 80 Prozent der EU-Bürger:innen für eine tierversuchefreie Wissenschaft
  • Endspurt: Unterschreiben gegen grausame Botox-Tests
  • Umfrage: Betreuung von Taubenhäusern
  • Bündnis fordert sofortiges Verbot von Lebendtierexporten in Drittstaaten!
  • Frohe vegane Ostern
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in Anbetracht der rasanten Entwicklungen rund um die pflanzliche Ernährung könnte man fast optimistisch gestimmt sein. Im letzten Jahr ist die Fleischproduktion in Deutschland um 8,1 Prozent zurückgegangen. Als Gründe werden nicht nur reduzierte Schweinebestände, sondern auch der sinkende Fleischkonsum angegeben. Ein Bericht von Research and Markets prognostiziert beispielsweise, dass der weltweite Markt für vegane Nahrungsmittel bis 2026 um fast sieben Prozent wachsen wird. Das klingt nach Aufbruch und Veränderung. Doch Vorsicht, denn global sieht die Situation anders aus: Prognosen gehen davon aus, dass die globale Fleischnachfrage bis 2050 voraussichtlich um 70 Prozent steigen wird. Außerdem gibt es starke Wirtschaftsinteressen für den Erhalt der Tierhaltung. In unserem Schwerpunkt des neuen Magazins tierrechte versuchen wir deswegen Antworten auf die Frage zu geben, welche Rolle im Labor kultiviertes Fleisch in der Transformation von Ernährung und Landwirtschaft spielen kann. Wenn wir weg von der Tierhaltung wollen, sollten wir also vorsichtig damit sein, kultiviertes Fleisch zu verteufeln. Denn wir werden den Hunger nach Fleisch tierischer Herkunft nicht nur mit pflanzlichen Alternativen befriedigen können. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen müssen. Die rechte italienische Regierung hat dennoch die Herstellung von Laborfleisch im eigenen Land verboten. Es muss unbedingt verhindert werden, dass dies Schule macht und es der Agrarlobby gelingt, die Entwicklung von Alternativen für Fleisch, Milch und Eier zu blockieren. Es wird höchste Zeit, dass Konsument:innen den wahren Preis für tierische Produkte zahlen.
Mehr zu den Inhalten und das Magazin zum Download finden Sie auf tierrechte.de.


Küken-Tötung: Trotz Verbot geht das Leid weiter
Ostern ist leider Eierverbrauch-Hochsaison. Eigentlich dürften ab 2024 die männlichen Embryonen von Hühnerküken nur noch in den ersten sieben Tagen getötet werden. Eine neue Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass Hühnerembryonen erst ab dem 13. Tag Schmerzen empfinden. Das Landwirtschaftsministerium kündigte daraufhin an, das Tierschutzgesetz entsprechend zu ändern. Sehr zur Freude der Brütereien. Wenn die nächste Verbotsstufe fällt, dürfen die männlichen Hühner-Embryos weiter nach dem siebten Bruttag getötet werden. Doch auch wenn es gelingt, dass die Brütereien die Hähne nur in den ersten sieben Tagen abtreiben dürfen, ändern dies nichts am grundsätzlichen Ausbeutungssystem, das mit dem Eierkonsum verknüpft ist – im Gegenteil. Weder die Geschlechtsfrüherkennung im Ei noch die Züchtung von „Zweinutzungshühnern“ ändert etwas daran, dass alle Hühner nach einem kurzen Leben als Hochleistungsproduzenten getötet werden. Tierleidfrei ist nur der Wechsel zu Ei- und Hühnerfleischalternativen. Hier lesen Sie die ausführliche Pressemitteilung: tierrechte.de


Umfrage: Fast 80 Prozent der EU-Bürger:innen für eine tierversuchefreie Wissenschaft
Eine neue repräsentative Umfrage zum Einsatz von Tieren in Forschung, Testung und Ausbildung zeigt deutlich, dass die EU-Bürger:innen einen Wandel hin zu tierversuchsfreien Lösungen wünschen. In Deutschland sprechen sich 84 Prozent der Befragten dafür aus, dass die EU eine koordinierte Strategie für den Übergang zu wissenschaftlicher Forschung, Prüfung und Ausbildung ohne den Einsatz von Tieren entwickeln soll. Mehr Details zur Umfrage Lesen sie hier. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsplan angekündigt, sich dafür einzusetzen, eine Strategie zur Reduzierung von Tierversuchen umzusetzen und die Forschung zu tierversuchsfreien Methoden zu fördern. Wir fordern, diesen sogenannten Reduktionsplan als Tür für einen echten Ausstiegsplan zu nutzen. Im Rahmen der Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ laden wir am 26. April 2023 zu einem Online-Vortragsabend ein. Unter dem Titel „Ausstieg aus dem Tierversuch – was Deutschland von anderen Ländern lernen kann“ informieren Referentinnen aus den Niederlanden, den USA und der EU über Möglichkeiten und Chancen des Ausstiegs aus dem Tierversuch. Mehr Informationen zur Veranstaltung und den Anmeldelink finden Sie auf tierrechte.de.


Foto: vkovalcik, iStockphoto/Alexa Binnewies

Endspurt: Unterschreiben gegen grausame Botox-Tests
Trotz existierender tierfreier Verfahren werden immer noch qualvolle LD50-Tests an Mäusen für sogenannte Bulk-Tests und Qualitätsprüfungen für Botox-Präparate durchgeführt.
Beim LD50-Test wird das Nervengift den Mäusen in verschiedenen Verdünnungen in die Bauchhöhle gespritzt, um die Konzentration zu ermitteln, bei der die Hälfte der Tiere stirbt. Die Tiere leiden bis zu vier Tage unter qualvollen Krämpfen und ersticken letztlich, da das Gift zu einer Atemlähmung führt. Der Bundesverband fordert seit Jahren die Abschaffung dieser qualvollen Tests. Unsere Petition geht in der nächsten Woche in den Endspurt: Also jetzt noch bis zum 11. April Unterschreiben und Weitersagen! Lasst uns die Botox-Tests an Tieren endlich stoppen!


Umfrage: Betreuung von Taubenhäusern
Nach der enttäuschenden Kehrtwende des Bürgermeisters von Emsdetten beim Thema Stadttaubenmanagement sind Projekte wie diese wertvoll und wir bitten um Unterstützung:
Der Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der tierärztlichen Fakultät in München führt aktuell eine wissenschaftliche Studie über das Management betreuter Taubenhäuser durch. Es soll untersucht werden, welche Faktoren die Annahme eines Taubenhauses beeinflussen und wie man den Erfolg verbessern könnte. Hierfür wurde ein Fragebogen entwickelt, welcher sich an die Tierschutzvereine und Betreuer von Taubenhäusern richtet. Für den Erfolg der Studie ist es wichtig, dass der Fragebogen verbreitet und möglichst oft beantwortet wird. Nur so kann eine vergleichbare Auswertung stattfinden. Die Teilnahme ist anonym und selbstverständlich freiwillig. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.


Bündnis für Tierschutzpolitik fordert sofortiges Verbot von Lebendtierexporten in Drittstaaten!
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft behauptet in einer Stellungnahme an den Bundesrat, dass ein nationales Verbot von Lebendtierexporten in bestimmte Drittstaaten nicht möglich sei. Diese Aussage stößt auf Empörung und Unverständnis beim Bündnis für Tierschutzpolitik. Mehrere juristische Gutachten widersprechen den in der Stellungnahme genannten Argumenten und halten ein solches Verbot für machbar. Der Bundesverband, als Teil des Bündnisses, forderte deshalb in einem Offenen Brief an den Bundesminister, die Gutachten anzuerkennen und eine Verbotsverordnung zu erlassen. Hier lesen Sie die Pressemitteilung: tierrechte.de


Frohe vegane Ostern!
Das Team des Bundesverbands wünscht Ihnen allen frohe Ostertage. Herzliche Grüße senden auch die vielen geretteten, glücklichen Tiere, welche auf den, dem Bundesverband angeschlossenen, Lebenshöfen ihr Leben genießen dürfen. Ein besonderer Neuzugang ist, passend zu Ostern, das Waisen-Lämmchen „Peeves“ (hier in der Mitte). Auf unserer Facebookseite können Sie ihn in Aktion bewundern.


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
Tagesaktuelle Infos finden Sie auf unserer Facebookseite
Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: