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Tiertransporte: Bundesregierung erteilt Verbot eine Absage / Klimakrise: Wir müssen den Hebel Ernährung nutzen

Newsletter Tierrechte vom 24. März 2023

Inhalt

  • Tiertransporte: Bundesregierung erteilt Verbot eine Absage
  • Klimakrise: Wir müssen den Hebel Ernährung nutzen
  • Tierhaltung in der EU: Bericht zeigt grausame Realität
  • Niedersachsen: Schwache Urteile für Tierquälerei
  • Aufruf zum Welttag für das Ende der Fischerei
  • Jetzt unterschreiben: End the Slaughter Age
  • Frankfurt: Taubenschläge kämpfen um Bestehen
  • Medientipps
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist ein Schlag ins Gesicht der Tierschutzbewegung: In einer aktuellen Stellungnahme erteilt die Bundesregierung dem seit Jahren geforderten nationalen Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten eine Absage. Sie bezweifelt unter anderem, dass ein deutsches Exportverbot Tiere vor tierschutzwidrigen Behandlungen schützen könne. Zudem müssten die tierschutzwidrigen Behandlungen während oder nach dem Transport nachgewiesen werden.

Das klingt fast zynisch, denn unzählige Berichte dokumentieren seit Jahrzehnten, was den Tieren auf den teilweise wochenlangen Transporten und in den Zielländern angetan wird. Es besteht kein Zweifel daran, dass es nicht genügend Versorgungsstationen entlang der Transportrouten gibt und dass die qualvollen Transporte auf Schiffen überhaupt nicht stattfinden dürften. Belegt ist auch, dass die Tiere am Zielort misshandelt und vielfach ohne Betäubung geschlachtet werden. Diese Tierqual-Transporte sind nach der EU-Transport-Verordnung und dem Urteil des EuGH längst illegal. Außerdem belegen mehrere Gutachten, darunter eines des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages, dass ein Verbot deutscher Lebendtiertransporte in Drittstaaten rechtlich durchaus möglich ist. Der Bundesverband forderte Minister Özdemir auf, dies zu prüfen, mit einem nationalen Verbot voranzugehen und sich für ein EU-weites Verbot einzusetzen.

Unterdessen wollen Australien und Neuseeland ihre Lebendtierexporte beenden: Neuseeland hat den Export von lebenden Schafen und Rindern bis Ende April untersagt und auch in Australien will man zumindest den Export lebender Schafe auslaufen lassen. Mehr dazu lesen Sie hier: kn-online.de

Klimakrise: Wir müssen den Hebel Ernährung nutzen
Der neue Bericht des Weltklimarats stellt fest, dass der Menschheit immer weniger Zeit bleibt, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Gleichzeitig belegt eine neue Studie den großen Anteil der Ernährung an den weltweiten Emissionen. Der Bundesverband fordert, endlich den großen Hebel zu nutzen, den eine Ernährungsumstellung bietet. Denn im Gegensatz zu den Sektoren Gebäude und Mobilität ist die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung und Produktion kurzfristig möglich. Die Politik fordert der Verband unter anderem dazu auf, eine Klimaabgabe auf tierische Produkte einzuführen. Hier lesen Sie die Pressemitteilung: tierrechte.de


Tierhaltung in der EU: Bericht zeigt grausame Realität
Gestern veröffentlichte die Eurogroup for Animals (EfA, unsere Europäische Dachorganisation) im Rahmen der „No animal left behind“-Kampagne einen schockierenden Bericht, der den alltäglichen Horror in Tierhaltungsbetrieben in der EU aufzeigt. Der Bericht, sowie ein begleitendes Video wurden an die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, überreicht. Ziel ist, die EU-Kommission dazu zu bewegen, strengere Regeln im Rahmen der aktuell laufenden Revision der EU-Tierschutzgesetzgebung zu erlassen. Hier finden Sie den Bericht zum Download.


Niedersachsen: Schwache Urteile für Tierquälerei
Diese Woche wurden die Chefs einer der größten Schweinemastanlagen Niedersachsens zu Geldstrafen verurteilt. Hintergrund waren Videos, auf denen kranke und verletzte Schweine zu sehen waren. Das Urteil kommt den Mästern entgegen, denn damit gelten sie als nicht vorbestraft. Wer in Deutschland Tiere quält, muss bisher nicht mit harten Strafen rechnen. Das muss sich endlich ändern. Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition „Schluss mit der Straflosigkeit bei Tierquälerei“. Vielen Dank.


Aufruf zum Welttag für das Ende der Fischerei
Zum Welttag zur Abschaffung der Fischerei am 25. März fordern Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen weltweit die Abschaffung von Fischerei und Fischzucht. Der Kampagnenfokus liegt 2023 auf Aquakulturen, denn diese sind nichts anderes als Massentierhaltung im Wasser. Es geht einerseits darum, über das unsägliche Tierleid aufzuklären. Andererseits soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass ganze Fischpopulationen und Ökosysteme vor dem Kollaps stehen. Nach Ansicht des Bundesverbandes muss das unermessliche Tierleid sowie der Raubbau an der Natur dringend beendet werden. Wer auf den Geschmack von Fisch nicht verzichten will, kann leicht zu tierleidfreien pflanzlichen Fischprodukten greifen. Mehr zum Thema unter: www.tierrechte.de


Jetzt unterschreiben: End the Slaughter Age
Die Organisation „End The Slaughter Age“ hat eine gleichnamige Europäische Bürger:innen-Initiative ins Leben gerufe. Diese fordert von der EU-Kommission unter anderem, die Subventionen für die Tierhaltung auf eine ethische und nachhaltige Lebensmittelproduktion, d. h. auf pflanzliche und zelluläre Landwirtschaft, umzustellen. Die Unterschriftensammlung endet bald. Bitte unterschreiben Sie unter: endtheslaughterage.eu


Frankfurt: Taubenschläge kämpfen um Bestehen
In Frankfurt a. M. wurde zwei Stadttaubenschlägen der Weiterbetreib gekündigt. Beklagt wurden Verschmutzungen, doch ein Gespräch zur Lösung der Probleme mit dem Frankfurter Stadttaubenverein fanden nicht statt. Dieser versorgt in den Taubenschlägen etwa 600 Tiere und tauscht deren Eier durch Attrappen aus. Stadttauben sind Haustiere und von der menschlichen Versorgung abhängig. Die Kommunen sind tierschutz- und fundrechtlich in der Pflicht, die Tiere zu versorgen. Ein Aussetzen der Tauben durch das Schließen der Schläge würde zum Aushungern der Tiere führen. Der Bundesverband forderte die Stadt mehrmals auf, die Frist zu verlängern, bis Ersatz-Taubenschläge vorhanden sind. Darauf lies sich der Vermieter beim Taubenschlags an der Hauptwache ein. Doch an dem anderen Standort bestand er auf die Räumung. Dies verweigerte der Verein. So konnte Zeit gewonnen werden, um die Stadt, in einem gerichtlichen Verfahren von der Notwendigkeit des Stadttaubenhauses zu überzeugen. Weitere Informationen unter fr.de


Medientipps


Termine


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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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