Allgemein Newsletter Tierrechte

Protestaktion zum Welttierschutztag / Landtagswahlen in Niedersachsen

Newsletter Tierrechte vom 07. Oktober 2022

Inhalt

  • Welttierschutztag: Protestaktion vor dem Bundeskanzleramt für den Ausstieg aus dem Tierversuch
  • USA: Modernisierungsgesetz zur Beendigung von Tierversuchen im US-Senat verabschiedet
  • Internationaler Alzheimer-Tag: Keine Heilung in Sicht
  • Landtagswahlen Niedersachsen: So stehen die Parteien zum Tierschutz
  • Tierschutz-Verstöße in Schlachthöfen: Bündnis fordert Videoüberwachung
  • Thüringen: 80 getötete Tauben am Dorfrand abgelegt
  • Spendenaufruf: Tierschutz in der Ukraine
  • Lettland verbietet Pelztierzucht
  • Termine

Liebe Leser:innen,

Anlässlich des Welttierschutztages protestierten die bundesweiten Vereine Ärzte gegen Tierversuche und Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner, sowie Vertreter von weiteren Tierschutzorganisationen mit dem übergroßen Schriftzug „Ausstieg aus dem Tierversuch“  vor dem Kanzleramt. Seit zweieinhalb Jahren setzt sich das Bündnis aus 15 Vereinen für die Ausarbeitung und Umsetzung einer Gesamtstrategie für einen systematischen Ausstieg aus dem Tierversuch ein. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, eine Reduktionsstrategie zu Tierversuchen zu erarbeiten. Diese muss nach Ansicht der Vereine den Ausstieg aus dem Tierversuch beinhalten. Der Ausstieg aus dem Tierversuch wird von über 1.4 Mio. EU-Bürger:innen in einer aktuellen EU-Bürgerinitiative unterstützt. Die USA gehen unterdessen schon weiter: Am 29. September 2022 hat der US-Senat den FDA Modernization Act 2.0 ohne Gegenstimme verabschiedet.  Somit wurde ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Politik unternommen, die in den kommenden Jahren die Zahl der Versuche an Hunden, Primaten und anderen Tieren drastisch reduzieren könnte. Die wegweisende Gesetzgebung hat das Potenzial, Tiere zu schützen, den Patienten sicherere und bessere Behandlungen zu ermöglichen und die Arzneimittelpreise zu senken. Mehr auf invitrojobs.de.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte nahm des Weiteren den Internationalen Alzheimer-Tag am 21. September zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass trotz der unzähligen Tierversuche die Krankheit weder in ihrer Ursache bekämpft, noch erfolgversprechend behandelt werden kann. Wir  plädieren dafür, dass sich die Wissenschaft mehr den humanspezifischen Organ-on-a-Chip-Technologien zuwenden sollte. Hier lesen Sie die Pressemitteilung zum Welt-Alzheimertag.


Landtagswahlen Niedersachsen: So stehen die Parteien zum Tierschutz
Am Sonntag wählt Niedersachsen eine neue Landesregierung. Um den Wähler:innen eine Orientierung zu geben, hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte die etablierten Parteien zu ihren Tierschutzplänen befragt und ihre Wahlprogramme ausgewertet. Das Ergebnis: Die Inhalte in den Wahlprogrammen der Regierungsparteien SPD und CDU enttäuschen und auch bei der FDP spielt der Tierschutz keine große Rolle. Die Antworten auf die Wahlprüfsteine von CDU, SPD und FDP überzeugen ebenfalls nicht. Die Grünen hingegen präsentieren sich als engagiert und willig, etwas am gegenwärtigen Agrar- und Ernährungssystem zu ändern. Ihre Pläne zum Abbau der Tierbestände, zum Ausstieg aus der industriellen Tierhaltung sowie zur Stärkung der pflanzlichen Ernährung sind ein Ansatz, um den großen Herausforderungen durch Klimakrise und Artensterben zu begegnen. Lesen sie die ausfürliche Auswertungen, sowie die Antworten der Parteien auf unsere Wahlprüfsteine auf tierrechte.de.


Tierschutz-Verstöße in Schlachthöfen: Bündnis fordert Videoüberwachung
Nach Bekanntwerden der eklatanten Tierschutzverstöße in einem Schlachthof in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) fordert das Tierschutzbündnis „Kräfte bündeln“ den schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) zum Handeln auf.
Um solche unerträglichen Tierquälereien zukünftig zu vermeiden, appellieren die Organisationen an den Minister, eine lückenlose Rund-um-die-Uhr-Videoüberwachung aller tierschutzrelevanten Bereiche in den Schlachtbetrieben zu etablieren. Ziel ist die Einführung einer verpflichtenden Videoüberwachung in allen Schlachtbetrieben in Deutschland. Lesen Sie den Brief und mehr zum Thema auf tierrechte.de.


Thüringen: 80 getötete Tauben am Dorfrand abgelegt
In einem Dorf in der Nähe von Jena wurden Ende September die Überreste von über 80 geköpften Brieftauben und Taubenküken gefunden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Tiere von einem Brieftaubenverein in der Nähe des Fundorts stammen. Mitglieder des Vereins Stadttaubenhilfe Weimar e.V. informierten die Polizei und erstatteten Anzeige.  Zusammen mit dem Bundesverband Menschen für Tierrechte e.V. fordern sie, dass die grausame Tötung der Tiere lückenlos aufgeklärt und konsequent bestraft wird. Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung.
Der Bundesverband hat vor Kurzem eine Petition gegen die Anerkennung des Brieftaubenwesens als Immaterielles Kulturerbe gestartet. Der Grund: Die Praktiken in der Brieftaubenzucht sind oft tierquälerisch und verstoßen gegen das Tierschutzgesetz. Die getöteten Tauben bestätigen dies auf abscheuliche Weise.


Spendenaufruf: Tierschutz in der Ukraine
Der Bundesverband sammelt und sendet immer noch Spenden für den Tierschutz in der Ukraine. Mithilfe unserer und Ihrer Spenden können die Kolleg:innen unseres rumänischen Partnervereins Red Panda Tiere im Zoo in Charkiw, Streuner und Tiere von Flüchtlingen mit Futter und Hilfsgütern versorgen. Red Panda bringt auch Futter und Material in Tierheime in der Ukraine, da diese teilweise komplett von Lieferungen abgeschnitten sind. Die Sammlung läuft noch immer und Sie können nach wie vor für die Tiere in der Ukraine spenden. Wie Sie helfen können lesen Sie auf  tierrechte.de.


Gute Nachricht: Lettland verbietet Pelztierzucht
Das lettische Parlament hat im September für ein vollständiges Verbot der Pelztierzucht gestimmt. Das Verbot soll ab 2028 gelten, damit ist Lettland das 15. Land in der EU, dass Maßnahmen gegen die tierquälerischen Pelztierfarmen ergreift. Dies ist – abgesehen vom dem Leid der Tiere – auch wegen des Gesundheitsrisikos für Menschen nötig. Während der Corona-Pandemie hatte sich das Virus auf etlichen Nerzfarmen ausgebreitet. Die Ampelkoalition hat im Koalitionsvertrag angekündigt, sich für ein EU-weites Verbot der Haltung und Zucht von Pelztieren einzusetzen. Daran werden wir die Bundesregierung erinnern. Sie können uns dabei helfen: Unterschreiben Sie die aktuelle EU-Bürgerinitiative für ein Verbot der Pelztierzucht in Europa.


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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