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Newsletter Tierrechte 17/21: Klimakonferenz verkennt Bedeutung der Tierhaltung

12.11.2021

Inhalt

  • Koalitionsverhandlungen: Gemeinsam für mehr Tierschutz
  • Zirkus: Verbot der Wildtierhaltung muss in Koalitionsvertrag
  • Verlosung „Robby - der letzte Zirkusschimpanse“
  • Stadttauben: Kommunen haben Fürsorgepflichten
  • Tierrechte: Persönlichkeitsrechte für Nilpferde
  • Pferde: Reiten fliegt aus „Modernem Fünfkampf“
  • Medientipps
  • Mithelfen: Aktuelle EU-Bürgerinitiativen
  • Termine

Liebe Leserinnen und Leser,

Am 08.11.21 forderten Aktivisten der sechs größten deutschen Tierschutzorganisationen die Koalitionäre auf, das Staatsziel Tierschutz gewissenhaft anzugehen. Foto: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

heute endet die Weltklimakonferenz (COP26). Noch wird fieberhaft um das Abschlussdokument gerungen. Doch, obwohl zahlreiche aktuelle Studien für eine Reduzierung des Fleischkonsums plädieren, wird die Tierhaltung, als einer der Haupttreiber des Klimawandels, nicht explizit genannt werden. Dabei ist sie für mehr klimaschädliche Emissionen verantwortlich als der weltweite Verkehr. Das Methan aus der Tierhaltung macht fast 30 Prozent der weltweiten Emissionen aus.

Das Sondierungspapier der möglichen Ampelkoalition nennt die Landwirtschaft zwar im Zusammenhang mit dem Klimawandel und kündigt einen „tiergerechten Umbau der Nutztierhaltung“ an. Doch auch das ist zu wenig. Um wirksame Maßnahmen, wie eine deutliche Abstockung der Tierbestände und eine Reduzierung des Konsums tierischer Produkte, drückt sich die Politik immer noch herum. Um die fatalen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, brauchen wir jedoch eine echte Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik. 

Das haben wir den beteiligen Parteien mehrfach mitgeteilt, zuletzt diese Woche vor dem Bundestag, gemeinsam mit anderen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen. Außerdem unterstützt der Bundesverband das Positionspapier „Kein „Weiter so“ im Tierschutz!“, welches das Tierschutznetzwerk „Kräfte bündeln“ jetzt an die Koalitionäre verschickt hat.


Foto: Colin Goldner

Zirkus: Verbot der Wildtierhaltung muss in Koalitionsvertrag
Anlässlich der Koalitionsverhandlungen hat sich der Bundesverband auch bezüglich des überfälligen Haltungsverbots von Wildtieren in Zirkussen an die Abgeordneten von SPD und B90/Die Grünen gewandt. Um die Dringlichkeit seines Anliegens zu bekräftigen, verschickte der Tierrechtsverband neben einem persönlichen Brief auch die kürzlich erschienene Studie „Robby - der letzte Zirkusschimpanse“ an die Abgeordneten.
Hier lesen Sie die Pressemitteilung: tierrechte.de

Mitmachen: Verlosung „Robby - der letzte Zirkusschimpanse“
Wir verlosen 10 Exemplare der Studie „Robby - der letzte Zirkusschimpanse“. 
Wer mitmachen möchte, schickt bitte eine E-Mail mit dem Betreff „Robby“ an reinartz@tierrechte.de.


Stadttauben: Kommunen haben Fürsorgepflichten
Ein neues Rechtsgutachten, das den rechtlichen Status von Stadttauben als Fundtiere untersucht, kommt zu dem Ergebnis, dass die Kommunen sowohl tierschutzrechtlich als auch fundrechtlich staatliche Pflichten im Sinne des Schutzes von Stadttauben haben. Sie sind nicht nur für die Versorgung der Tiere zuständig. Die Kommunen tragen auch die Verantwortung für die Lösung des menschengemachten Tierschutzproblems. Alle Informationen dazu finden Sie auf tierrechte.de.


Tierrechte: Persönlichkeitsrechte für Nilpferde
Ein US-amerikanisches Gericht hat kürzlich Nilpferden den Status als juristische Personen zugestanden. Konkret geht es um eine Herde von ungefähr 100 Nilpferden, die im Magdalena Fluss in Kolumbien leben. Sie stammen von vier Nilpferden ab, die der Drogenboss Pablo Escobar in seinem Privatzoo hielt und die nach seinem Tod 1993 frei gelassen wurden. Nilpferde gelten jedoch in Kolumbien als invasive Art und vermehren sich rasant. Es heißt, sie schaden dem Ökosystem, es gab bereits Zwischenfälle mit Fischern. Nun geht es darum, ob die Tiere getötet werden. Die amerikanische Tierschutzorganisation Animal Legal Defense Fund (ALDF) setzt sich für die Tiere ein und nutzte ein Gesetz, nachdem US-Gerichte „interessierte Personen“ im Ausland vertreten dürfen. Auf dieser Basis wurde der Nilpferd Herde der Status als „interessierte Personen“ zugesprochen. Ziel ist, das Leben der Tiere zu retten und die Herde zu sterilisieren. Für die Tierrechtsbewegung hat diese Entscheidung eine weitreichende Bedeutung im Kampf um einklagbare Rechte für Tiere.
Mehr dazu lesen Sie auf süddeutsche.de


Pferde: Reiten fliegt aus „Modernem Fünfkampf
Nach den schwer ertragbaren Bildern der letzten Olympischen Spiele in Tokio, zieht der Weltverband UIPM (Union Internationale de Pentathlon Moderne) jetzt Konsequenzen. Die Deutsche Reiterin A. Schleu hatte Gerte und Sporen eingesetzt, um das ihr zugeloste Pferd Saint Boy zu „motivieren“ nachdem dieses, verunsichert und verängstigt, im Parcours mehrfach verweigerte. Reiten soll nun als Disziplin aus dem Modernen Fünfkampf gestrichen werden. Dies wird allerdings erst nach den Spielen 2024 in Paris in Kraft treten. Die Entscheidung ist begrüßenswert, wenn auch überfällig. Leider tritt sie erst nach einer langen Übergangszeit in Kraft. Mehr dazu lesen Sie auf Zeit.de


Medientipps


Unterschreiben Sie die EU-Bürgerinitiativen

  • Save Cruelty Free Cosmetics
    Für ein Europa ohne Tierversuche!
    Alle Infos auf tierrechte.de

  • Stop Finning
    Der Handel mit Haiflossen aus Europa muss beendet werden!
    Mehr auf: stop-finning.com

Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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