Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 12/20 vom 20.06.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

Am 17. Juni 2020 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat seine Stellungnahme „Tierwohlachtung – Zum verantwortlichen Umgang mit Nutztieren“. Darin verlangt er das, was Tierschutzorganisationen und Wissenschaftler schon lange fordern: eine grundsätzliche Wende in der Tierhaltung. Insgesamt ist die Positionierung des Ethikrats eine schallende Ohrfeige für Landwirtschaftsministerin Klöckner. Diese hatte Anfang Juni noch versucht, eine Änderung der Haltungsverordnung durch den Bundesrat zu bekommen, die es den Schweinezüchtern erlaubt hätte, Millionen von Sauen zehn weitere Jahre lang in sogenannten Kastenständen zu fixieren, obwohl dies bereits seit 28 Jahren illegal ist. Glücklicherweise konnte dies durch die massiven Proteste und das Einlenken der Grünen in der Länderkammer gerade noch verhindert werden. Doch der Kastenstand ist nur ein Beispiel, wie das Landwirtschaftsministerium immer wieder versucht, offensichtlich tierquälerische und sogar illegale Praktiken im Sinne der Fleisch- und Agrarindustrie weiter zu ermöglichen. Statt um Übergangsfristen zu feilschen oder mit juristischen Winkelzügen illegale Zustände nachträglich zu legalisieren, wird es für die Bundesregierung nun höchste Zeit, die Empfehlungen der eigenen Berater umzusetzen. Die nötigen Ausstiegspläne liegen längst vor.
Mehr dazu lesen Sie hier: www.tierrechte.de


Geophysiker Dr. Kurt Schmidinger

Interview: Corona – wir stehen am Scheideweg
Kann Corona ein Wendepunkt für den Aufbruch in eine bessere Welt sein? Im Interview spricht der Lebensmittelwissenschaftler und Geophysiker Dr. Kurt Schmidinger über die größten Risikofaktoren für globale Pandemien, was auf den verschiedenen Ebenen geschehen muss und wie die Ernährung der Zukunft aussehen müsste.

„Vielleicht ist es ein Wendepunkt, der Tropfen, der das Fass für die Gesellschaft, Medien und letztlich die Politik volllaufen lässt. Vielleicht schaffen wir einen Umschwung in der Ernährung, auch durch die vielen Innovationen zum Ersetzen von Fleisch, Milch und Eiern?“

Hier lesen Sie das ausführliche Interview: www.tierrechte.de


EU-weite Kampagne: Stop Pandemics? Start here.
Ende Mai, inmitten der Corona-Pandemie, hat die EU-Kommission eine neue Biodiversitätsstrategie und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ für ein nachhaltiges und umweltfreundliches Lebensmittelsystem vorgelegt. Im Rahmen der EU-weiten Kampagne des europäischen Dachverbandes der Tierschutzverbände, der „Eurogroup for Animals“, forderten wir die Bundesregierung auf, sich für mehr Tierschutz im Rahmen des „European Green Deals“ einzusetzen.  Wenn die ambitionierten Pläne der EU-Kommission angenommen werden, könnte dies die lange überfällige Agrarwende einläuten. Gegen Ende des Jahres wird eine Antwort des EU-Parlaments auf die Strategien, in Form von zwei entsprechenden Initiativberichten erwartet. Genau hier haben wir eine weitere Möglichkeit, um Einfluss zu nehmen, damit den Strategien auch wirklich Taten folgen. Bitte helfen Sie mit. Was Sie für die lange überfällige Agrarwende tun können, erfahren Sie hier: www.tierrechte.de


Tiertransporte: EU-Untersuchungsausschuss eingesetzt
Eine neue Studie der EU-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass Tiertransporte in Drittländer häufig gegen geltendes Recht verstoßen und Tierschutzvorgaben nicht eingehalten werden. Danach finden selten bis keine Kontrollen des Zustandes der Tiere und der Transportbedingungen statt, weder innerhalb der EU noch im Ankunftsland. Nachdem EU-Abgeordnete der Grünen und der Linken vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt hatten, beschloss das EU-Parlament gestern zudem einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, um die massenhaften Verstöße bei Tiertransporten zu untersuchen. Die Niederlande sprachen schon Ende Mai ein Verbot für alle Tiertransporte nach und durch Russland aus, weil dort keine Versorgungsstationen zum Abladen und Versorgen der Tiere vorhanden sind. Einige Bundesländer wie Brandenburg und Bayern setzten Tiertransporte nach Russland aus. Andere Bundesländer fertigen jedoch weiter ab, obwohl dies klar gegen die EU-Tiertransportverordnung verstößt. Die „Eurogroup for Animals“ forderte eine Überarbeitung der EU-Verordnung. Statt lebende Tiere zu exportieren, soll die EU-Kommission „den Handel mit Fleisch und genetischem Material forcieren.“


Medientipps


Termine


 

 

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr.52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
Tagesaktuelle Infos finden Sie auf unserer Facebookseite
Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
Konto 16 00 79 73
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

Wir sind Mitglied u.a. bei: