Allgemein Newsletter Tierrechte

Grüne Woche: Tierhaltung hat keine Zukunft / Fortschritt: USA erlauben tierversuchsfreie Arzneimittelzulassung

Newsletter Tierrechte vom 19. Januar 2023

Inhalt

  • Grüne Woche: Tierhaltung hat keine Zukunft
  • Kommt zur Demo: Wir haben es satt!
  • Richtiges Signal: Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel abschaffen
  • Regierung fördert Laborfleisch-Forschung
  • Fortschritt: USA erlauben tierversuchsfreie Arzneimittelzulassung
  • Küken-Tötungsverbot ist Augenwischerei
  • Zahl der Stallbrände stieg in 2022
  • Erfolg für Haie: Über 1 Mio. Unterschriften übergeben
  • Jobs: Politische/r Referent/in (m/w/d) EU Lobbying
  • Medientipps
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute beginnt die weltgrößte Landwirtschaftsmesse, die Grüne Woche. Während sich die Landwirtschaft in den Berliner Messehallen selbst feiert, nimmt dies der Bundesverband Menschen für Tierrechte Messe zum Anlass, das System der Tierhaltung grundsätzlich in Frage zu stellen. Dazu verweist er auf die kürzlich veröffentlichten Zukunftsszenarien „Landwirtschaften 2042“ der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH). Beide Szenarien gehen davon aus, dass die Tierhaltung sukzessiv verdrängt werden wird. Entweder weil tierische Produkte zukünftig günstiger in Bioreaktoren hergestellt werden oder weil Klimaschutzmaßnahmen die pflanzliche Ernährung fördern. Genau hier setzt das neue Projekt des Bundesverbandes „Ausstieg aus der Tierhaltung“ an. Es zeigt die Vielzahl von Möglichkeiten auf, wie auch ohne sogenannte Nutztiere schon heute nachhaltig und auskömmlich gewirtschaftet werden kann.

Mehr zur den Zukunftsszenarien „Landwirtschaft 2042“ unter: www.ausstieg-tierhaltung.de


Kommt zur Demo: Wir haben es satt!
Flankierend zur Messe werden am Samstag wieder Tausende bei der Großdemo „Wir haben es satt“ für eine Agrarwende auf die Straße gehen. Der Bundesverband wird auch dabei sein und für eine pflanzenbasierte Ernährung und den Ausstieg aus der Tierhaltung eintreten. Da werden zwar nicht alle unserer Meinung sein, aber das halten wir aus. Denn nur eine sogenannte „artgerechte“ Tierhaltung reicht uns nicht. Der Tierschutz-Block trifft sich ab 11:30 Uhr vor dem Brandenburger Tor bei Nummer 5.


Richtiges Signal: Özdemir will Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel abschaffen
Angesichts der anhaltend hohen Energiepreise und einer hohen Inflationsrate hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) Anfang Januar dafür ausgesprochen, die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abzuschaffen. Aktuelles Vorbild ist Spanien, das die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Brot zum Jahresende vorübergehend ausgesetzt hat. Der Bundesverband begrüßt dieses wirkungsvolle Lenkungsinstrument hin zu einer umwelt-, klima- und tierfreundlichen pflanzenbasierten Ernährung. Gleichzeitig fordert er eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch von aktuell 7 auf 19 Prozent sowie eine entsprechende Klima-Abgabe. Außerdem müssen die Tierbestände drastisch reduziert und ausstiegswillige Landwirt:innen gefördert werden. Um die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten, empfehlen auch Wissenschaftler:innen eine Fleischsteuer. Mehr zum Thema lesen Sie hier: tierrechte.de


Bundesregierung fördert Laborfleisch-Forschung
Der Bund fördert mit rund 1,2 Millionen Euro das Projekt „Cellzero Meat“. Dabei handelt es sich um einen Wissenschaftsverbund, der nach Alternativen zur konventionellen Fleischproduktion sucht. Ziel ist es, die bisher ungelösten Hürden zu überwinden. Dazu wollen die Forscher:innen Wissenslücken schließen, damit Fleisch aus dem Labor antibiotikafrei und tiergerecht hergestellt werden kann. Im Fokus steht dabei, Alternativen für drei Hauptprobleme der zellbasierten Produktion von tierischem Protein zu finden und umzusetzen. Das betrifft den Einsatz von fötalem Kälberserum und Antibiotika in den für die Zellkultur genutzten Nährmedien sowie die Nutzung gentechnischer Verfahren. Mehr dazu bei sueddeutsche.de.


Fortschritt: US-Gesetz erlaubt Arzneimittelzulassung ohne Tierversuch
Ende Dezember 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den „FDA Modernization Act 2.0“. Danach muss die Sicherheit von Arzneimitteln nicht mehr zwangsläufig an Tieren getestet werden. Dies könnte nach mehr als 80 Jahren leidvollen Sicherheitsprüfungen an Tieren eine deutliche Reduktion von Tierversuchen einleiten. Damit beschleunigen die USA den Übergang hin zu tierversuchsfreien Verfahren. Deutschland und die EU hinken dem dynamischen Prozess in den USA hoffnungslos hinterher. Mehr dazu auf tierrechte.de.


Küken-Tötungsverbot ist Augenwischerei
Seit Anfang 2022 dürfen männliche Legehennen-Küken in Deutschland nicht mehr geschreddert oder vergast werden. Doch die Hoffnung, dass Hühnereier mit der Aufschrift „Ohne Kükentöten“ tierfreundlich seien, entpuppt sich als Illusion. Eine wirkliche Lösung ist der Umstieg auf pflanzlichen Eierersatz. Nur dieser ist garantiert tierleidfrei. Mehr dazu auf tierrechte.de.


Zahl der Stallbrände stieg in 2022
Jedes Jahr sterben in Deutschland Zehntausende von Tieren bei Unfällen, Bränden und Havarien. Stefan Stein und sein Team „Stallbrände“ sammeln Daten und dokumentieren diese furchtbaren Vorfälle. Aus ihren Recherchen für 2022 geht hervor, dass die Zahlen steigen. Waren es in den Vorjahren etwa 2.300 bis 2.400 Brände, stieg deren Zahl 2022 deutlich über 3.000. Jeden Tag gab es durchschnittlich 8,5 sogenannte Schadensereignisse, bei denen Tiere zu Schaden kamen. Tierrechte sprach mit Stefan darüber, warum so viele Tiere sterben, und was passieren muss, damit sich dies endlich ändert.
Das Interview sowie die Möglichkeit die aktuellen Zahlen als PDF herunterzuladen finden Sie unter tierrechte.de.


Erfolg für Haie: Über 1 Mio. Unterschriften an EU übergeben
Am 11. Januar überreichte die Europäische Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ über 1,1 Millionen Unterstützungsbekundungen von EU-Bürgern an die EU-Kommission. Sie fordert die Kommission auf, rechtliche Maßnahmen vorzuschlagen, um den Handel mit Flossen in der EU zu beenden, einschließlich des Imports, Exports und Handels.
Die Kommission hat nun bis zum 11. Juli 2023 Zeit, darzulegen, ob sie Rechtsvorschriften vorschlagen oder andere nichtlegislative Maßnahmen ergreifen will. Der Bundesverband hatte diese achte erfolgreiche EU- Bürgerinitiative unterstützt. Mehr dazu in den News unserer europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals.


Jobs: Politische/r Referent/in (m/w/d) EU Lobbying
Die Eurogroup for Animals und ihre deutschen Mitgliedsorganisationen, bauen ihre Lobbyarbeit auf nationaler und europäischer Ebene weiter aus, um ein besseres Leben für Tiere in Europa zu schaffen. Hierfür wird eine hochmotivierte und qualifizierte Persönlichkeit gesucht, die unter Leitung des Deutschen Tierschutzbundes und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz sowie in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen der Eurogroup for Animals in Deutschland die gemeinsame Tierschutz-Lobbyarbeit koordinieren und durchführen soll. Bewerbungsschluss ist der 12. Februar 2023. Lesen Sie hier die auführliche Stellenausschreibung.


Medientipps


Termine


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
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Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: