Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 15/20 vom 31.07.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

In diesem Jahr werden die Wissenschaftler Prof. Dr. Marcel Leist (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Thomas Hartung (Universität Konstanz und Johns Hopkins University, USA) mit dem Ursula M. Händel-Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis wohlverdient für ihr Lebenswerk auf dem Gebiet der versuchstierfreien Forschung. Besonders gewürdigt werden soll mit der Auszeichnung auch das langjährige und unermüdliche Engagement beider Wissenschaftler bei der Entwicklung und Anwendung von alternativen Testmethoden in der Toxikologie und ihr Einsatz für mehr Akzeptanz für solche Methoden, auch auf internationaler Ebene. Der Preis in Höhe von 80.000€ wird an Wissenschaftler verliehen, die sich nachhaltig dafür einsetzen, den Tierschutz in der Forschung zu verbessern. Lesen Sie mehr zum Werdegang und den Erfolgen der Preisträger auf idw-online. Ein aktuelles Interview mit Prof. Dr. Thomas Hartung finden Sie auch in unserer aktuellen Ausgabe des Magazins tierrechte.


Tierschutz-Skandal im Saarland: Rechtsverstöße gehen weiter
Obwohl die Tierbefreiungsoffensive Saar (TiBOS e.V.) im Februar einen Rechtsstreit gegen das saarländische Umweltministerium gewonnen hatte, gehen die Rechtsverstöße rund um die umstrittene Schwanenstation in Perl weiter. Die Behörde verzögerte die Akteneinsicht und lässt die umstrittene Schwanenstation weitermachen, obwohl dort wiederholt tierschutzwidrige Zustände dokumentiert wurden. Dieses Verhalten der Behörden sabotiert die Tierschutzverbandsklage. Nach dem gescheiterten Versuch, sich einen unbequemen Verein durch die Aberkennung der Klagebefugnis vom Hals zu schaffen, müssen die Rechte der TiBOS e.V. nun endlich konsequent durchgesetzt werden. Lesen Sie unsere Pressemitteilung und die Stellungnahme von Dr. Michael Heuchemer auf tierrechte.de.


Baden-Württemberg: Kampf für mehr Tierschutz in den „Tierversuchskommissionen“
In den nächsten Tagen wird eine der beiden Tübinger „Tierversuchskommissionen“ vom Regierungspräsidium neu einberufen.
Die Kommission soll zu gleichen Teilen mit Vertreter*innen von Tierschutzorganisationen und der Wissenschaft besetzt werden, wie es das Land Baden-Württemberg eigentlich bereits seit 2013 vorgibt. In Tübingen sind jedoch wie bisher 4 Wissenschaftler und nur 2 Tierschutzvertreter geplant. So werden die Interessen des Tierschutzes von vornherein ganz klar benachteiligt. Auch haben die Kommissionen nur eine beratende Tätigkeit und keinerlei Entscheidungsgewalt über Tierversuchsanträge, denn diese liegt beim jeweils zuständigen Regierungspräsidium. Es wäre deshalb dringlich, die Kommissionen mit klaren Entscheidungsbefugnissen auszustatten. Mehr zum Thema „Genehmigung von Tierversuchen in Deutschland“ lesen Sie auf tierrechte.de.

Aktuell gibt es zu der Situation in Baden-Württemberg von Peta auch eine Petition, die Sie hier unterstützen können. Eine Demonstration ist für Samstag, den 1. August in Tübingen geplant.


Foto: alessandro0770/stock.adobe.com

Verbot von Tiertransporten in Drittländer
Einige Bundesländer haben in den letzten Tagen Schritte unternommen, qualvolle Tiertransporte einzuschränken, indem sie Transporte in Drittländer außerhalb der EU nicht mehr genehmigen. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben bisher entsprechende Regelungen aufgestellt. Dies ist ein wichtiges Signal und hoffentlich ernst gemeinte Konsequenz aus den zahllosen Tierschutz-Skandalen und Aufdeckungen engagierter Journalisten und Tierschützer der letzten Jahre. Lebendtiertransporte sind allgemein eine furchtbare Tortur für die Tiere und sollten abgeschafft werden, aber immerhin ist es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wir setzen uns darum national und auf EU-Ebene gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen für ein Ende grausamer Tiertransporte ein.


Friedrich-Löffler-Institut sieht Schweinehaltung als Influenza-Brutstätte
Um nach Ursachen für Pandemien zu suchen, muss man nicht erst in die Ferne auf asiatische Wildtiermärkte schauen. Das Friedrich-Löffler-Institut schließt aus einer umfangreichen Studie, dass das hiesige System der Schweinehaltung ebenfalls ein Reservoir für Influenzaviren ist. Die Viren können sich in Schweinen besonders gut halten, vermehren und vor allem, verändern. Teilweise können diese Influenza-Viren auch auf den Menschen übergehen und haben sogar schon Resistenzen gegen Bestandteile der menschlichen Virenabwehr ausgebildet. So sind sie ein Risiko für neue Pandemien. Die Uhr steht kurz vor 12 für ein Umdenken und eine Agrar- und Ernährungswende, wenn wir weitere Gesundheits- und auch Klimakatastrophen verhindern wollen. Nur bessere Bedingungen für die Schweinehaltung reichen nicht aus, sie wären aber zumindest für die Tiere eine kleine Sofort-Hilfe-Maßnahme.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

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