Inhalt
- Tierversuche: Niederlande konkretisieren Abbaupläne
- Zum Tag des Hundes: Über 2000 Hunde im Tierversuch
- Offener Brief zum Weltbauerntag: „Merkels tierfeindliche Haltung schadet Tieren und Bauern!“
- Tierversuche: EU will mehr Transparenz
- Münster: Haltungsverbot nach illegalen Tierversuchen
- Landesjagdgesetz NRW: Ein tierschutzpolitischer Offenbarungseid
- Brüskierung unserer Tierschutzkultur: Kulturerbe „Brieftaubenwesen“
- Rechtsgutachten: Videokameras im Schlachthof sind möglich
- Termine
Liebe Leserinnen und Leser,
vom Ausstiegsplan der Niederlande aus dem Tierversuch haben wir schon oft berichtet. Nun gibt es eine neue positive Entwicklung: Die Niederländische Wissenschaftsministerin Ingrid van Engelshoven will die Affenversuche im Land reduzieren. Sie hat das Primatenzentrum BPRC beauftragt, bis Anfang 2019 einen Aktionsplan zu entwickeln, um die Tierversuche an Affen so schnell wie möglich um 40 Prozent zu reduzieren. Zudem soll das Primatenzentrum verstärkt Alternativen zum Tierversuch entwickeln. Darüber hinaus setzt sich die Ministerin für mehr Transparenz in Sachen Tierversuche ein.
Mehr Alternativen-Förderung und Transparenz
Sie will einen offenen Zugang zu Artikeln, Datenaustausch, die Veröffentlichung von Negativergebnissen sowie mehr Forschungsförderung für Replace-Verfahren. Zusammen mit dem Landwirtschaftsministerium hat sie die Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften (KNAW) beauftragt, für die alternative Erforschung des zentralen Nervensystems eine Planung zu entwickeln.
Mit diesen konkreten Maßnahmen bekräftigen die Niederlande ihren Ausstiegswillen aus dem Tierversuch. Der Ausstieg läuft über die Reduktion der Tierversuche, ohne dabei Wissenschaft und Medizin in ihrer Qualität zu gefährden. Zur Erinnerung: Die Niederlande stellten im Dezember 2016 als erster EU-Staat einen Abbauplan für Tierversuche „Transition to non-animal research“ vor. Der Bundesverband begrüßt diesen Plan ausdrücklich und fordert die Bundesregierung auf, dies auch für Deutschland umzusetzen beziehungsweise die Niederländer nach Kräften bei der Umsetzung zu unterstützen.
Zum Tag des Hundes: Über 2000 Hunde im Tierversuch
Anlässlich des Tags des Hundes am 10. Juni 2018 macht der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf die über 2.000 Hunde aufmerksam, die 2016 in Tierversuchen eingesetzt wurden. Hunde leiden vor allem in 28-Tage-Giftigkeitsprüfungen von Chemikalien und potenziellen Arzneimitteln. Lesen Sie dazu unsere Pressemitteilung.
Offener Brief zum Weltbauerntag: „Merkels tierfeindliche Haltung schadet Tieren und Bauern!“
Zum Weltbauerntag am 1. Juni veröffentlichte der Bundesverband Menschen für Tierrechte den Offenen Brief seines Ehrenmitglieds Dr. jur. Eisenhart von Loeper an Bundeskanzlerin Angela Merkel. In diesem kritisiert er die verhängnisvollen Auswirkungen der empathielosen Haltung der Kanzlerin gegenüber Tieren und fordert sie auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Der Agrarpolitik der Unionsparteien wirft er tierschutzpolitisches Versagen vor.
Hier erfahren Sie mehr: www.tierrechte.de
Tierversuche: EU will mehr Transparenz
Nach einer Überprüfung der EU-Tierversuchsrichtlinie hat die EU-Kommission eine Reihe von Änderungen vorgeschlagen, um Informationen zu Tierversuchen schneller und besser öffentlich zugänglich zu machen. Vorschläge waren unter anderem, die Nicht-technische Projekt-Zusammenfassungen von Tierversuchen (NPTs) innerhalb von sechs Monaten nach ihrer Zulassung zu veröffentlichen, retrospektive Bewertungen von Projekten mit schädigendem Tiergebrauch ebenfalls. Ferner plant die Kommission, die Informationen ab 2020 in einer anwenderfreundlichen Datenbank zentral zu veröffentlichen. In dieser sollen auch die jährlichen Statistiken veröffentlicht werden. Die Maßnahmen der Kommission gehen zurück auf die Kritik unseres europäischen Dachverbandes, der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE). Der Bundesverband begrüßt die Initiative der Kommission zu mehr Transparenz bei Tierversuchen. Er fordert schon lange eine retrospektive Bewertung, jedoch von allen Tierversuchen. Denn die Antwort, ob ein Versuchsziel erreicht wurde, bleibt bei den meisten Tierversuchen immer noch im Dunkeln. Mehr dazu auf der Webseite der EU-Kommission
Münster: Haltungsverbot nach illegalen Tierversuchen
Nachdem 2017 bekannt wurde, dass an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster offenbar über Jahre illegal Tierversuche stattgefunden haben, folgte fast ein Jahr danach ein Urteil. Einer Wissenschaftlerin der Hautklinik wurde mit sofortiger Wirkung das Halten und Betreuen von Tieren untersagt, die in Tierversuchen gezüchtet und gehalten werden. Auch andere Mitarbeiter dürfen nun nicht mehr zu den Tieren. Weitere dienstrechtliche Konsequenzen werden geprüft.
Hier lesen Sie mehr: www.saarbruecker-zeitung.de
Landesjagdgesetz NRW: Ein tierschutzpolitischer Offenbarungseid
Es kommt noch schlimmer als befürchtet: Der schwarz-gelbe Gesetzentwurf für das Landesjagdgesetz entspricht zu fast 100 Prozent den Forderungen des Landesjagdverbandes. Tier- und Naturschutzverbände kündigen massiven Widerstand an. Hier lesen Sie mehr: www.tierrechte.de
Ein Unding: Kulturerbe „Brieftaubenwesen“
Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter hat sich 2017 um die Aufnahme des „Brieftaubenwesens“ in das Landes- sowie in das Bundesinventar des immateriellen Kulturgutes beworben. Leider mit Erfolg: Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen bestätigte dem Züchterverband im April 2018, dass das „Brieftaubenwesen“ für den Eintrag in das landesweite Kulturerbe empfohlen wurde. Direkt nach Bekanntwerden hat sich der Bundesverband an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen gewandt und gefordert, dass der Nominierung nicht gefolgt wird. Begründung: Haltung, Zucht und Einsatz von Tauben bei Distanzflügen beziehungsweise Wettbewerben stehen seit langem in der Kritik. Die wesentlichsten Vorwürfe: Hohe Todes- und Verlustraten bei Wettflügen und das Töten von Tieren, die die Zucht- oder Leistungserwartungen nicht erfüllen. Hier erfahren Sie mehr: www.tierrechte.de
Rechtsgutachten: Videokameras im Schlachthof sind möglich
Nach einem Rechtsgutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ist eine Videoüberwachung in Schlachthöfen grundsätzlich rechtlich zulässig, wenn der Fokus nicht auf den handelnden Personen, sondern auf dem Betäubungs- und Tötungsvorgang liegt. Dies widerspricht Aussagen des Bundeslandwirtschaftsministeriums, nachdem eine Videoüberwachung in Schlachthöfen rechtlich nicht möglich sei. Die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Susanne Mittag, die das Gutachten in Auftrag gegeben hatte stellte fest, dass durch eine Videoüberwachung Betäubungs- und Schlachtvorgänge lückenlos dokumentiert werden könnten. Der zuständige Tierarzt wäre dann in der Lage, Missstände aufzudecken und deren Beseitigung zu veranlassen. Hier erfahren Sie mehr: www.nwzonline.de
Termine
- 9. Juni Preisverleihung in Berlin: 4. Peter-Singer-Preis für Strategien zur Tierleidminderung, ab 16:30 Uhr im Essentis-Hotel
- 23. Juni: Seminar: Jagd und Jagdkritik in München
- Bis zum 24. Juni: Kunstaustellung der Malerin Konstanze Trommer in Arnstadt
- 4. August: Vegan Street Day Dortmund
- 06. – 09. September: Internationale Tierrechte Konferenz in Luxemburg alle Infos unter www.ar-conference.org
Impressum:
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath, Deutschland
Fon 0211 – 22 08 56 48
Fax 0211 – 22 08 56 49
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Spendenkonto: Sparkasse Aachen
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.