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Offener Brief zum Weltbauerntag: „Merkels tierfeindliche Haltung schadet Tieren und Bauern!“

Kühe auf dem Weg zum Schlachthof. Foto: soylent-network

Zum Weltbauerntag am 1.Juni veröffentlicht der Bundesverband Menschen für Tierrechte den Offenen Brief seines Ehrenmitglieds Dr. jur. Eisenhart von Loeper an Bundeskanzlerin Angela Merkel. In diesem kritisiert er die verhängnisvollen Auswirkungen der empathielosen Haltung der Kanzlerin gegenüber Tieren und fordert sie auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Der Agrarpolitik der Unionsparteien wirft er tierschutzpolitisches Versagen vor.

In seinem Offenen Brief kritisiert von Loeper die tierwidrige Haltung der Kanzlerin: „Angela Merkel ist die tierunfreundlichste Regierungschefin, die Deutschland je hatte. Besonders betroffen macht mich ihre rohe Gleichgültigkeit gegenüber dem millionenfachen Leid landwirtschaftlich genutzter Tiere. Angesichts ihrer unaussprechlichen Qualen, sind wir zu einer radikalen Kehrtwende verpflichtet“, appelliert von Loeper.

Mehrheit für strengere Vorschriften
Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage (1) spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für einen respektvollen und mitfühlenden Umgang mit Tieren aus. Zwei Drittel befürworten strengere Vorschriften für die Haltung sogenannter Nutztiere. Durch die von Eisenhart von Loeper initiierte Aufnahme des Tierschutzes in Artikel 20 a Grundgesetz wurde dem Tierschutz 2002 Verfassungsrang verliehen. Daraus folgt für die Politik die Verpflichtung, dafür zu sorgen, „Tiere in ihrer Mitgeschöpflichkeit zu achten und ihnen vermeidbare Leiden zu ersparen“ (BT-Dr 14/8860).

Merkel ignoriert Verfassungs-Auftrag
Von Loeper wirft Merkel vor, dass sie diesem verfassungsmäßigen Auftrag nicht nachkomme. Stattdessen stelle sie sich hinter die mächtige Agrarindustrie. Ihre tierfeindliche Haltung habe zu einem Rückschritt in der agrar- und tierschutzpolitischen Ausrichtung der CDU geführt. Dies zeige sich daran, das schlimmste Tierquälereien in den Ställen führender CDU-Agrarpolitiker stattfänden. Darüber hinaus spricht von Loeper die engen Verbindungen führender Politiker zur Agrarindustrie an. Mit dieser lobbynahen Agrarpolitik entferne sich die CDU vom christlichen Auftrag des Schutzes der Tiere als Bestandteil der Schöpfung.

„Die einseitige Haltung der Bundeskanzlerin angesichts des wachsenden Leids der Tiere in Tierfabriken und Schlachthöfen ist für eine zivilisierte Gesellschaft nicht länger hinnehmbar! Ich fordere Sie hiermit im Namen der Mehrheit der deutschen Bundesbürger auf, endlich Ihrer Verantwortung gegenüber den Tieren gerecht zu werden. Sie dürfen die Interessen und Bedürfnisse der Tiere nicht länger hinter die der Agrarindustrie stellen“, fordert von Loeper.

Notwendig: Paradigmenwechsel weg von der industriellen Tierhaltung
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte unterstützt den Offenen Brief seines langjährigen Vorsitzenden. Im Frühjahr 2015 hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) in einem umfangreichen Gutachten (2) festgestellt, dass die derzeit praktizierte Nutztierhaltung nicht zukunftsfähig ist. Das Gutachten enthält ebenfalls Empfehlungen für Bund, Länder, EU und Privatwirtschaft sowie einen Zeithorizont zur Umsetzung der angeregten Maßnahmen. „Das WBA-Gutachten ist eine solide Grundlage für zukunftsfähige Ernährungs- und Landbaukonzepte, die ohne die Ausbeutung von Tier und Umwelt auskommen. Dies eröffnet Landwirten neue Perspektiven jenseits der Tiernutzung,“ sagt Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes. Dazu müsse die Bundesregierung einerseits das WBA-Gutachten umsetzen und andererseits zügig den Anteil der pflanzlichen Eiweißproduktion erhöhen.

Link zum Offenen Brief von Dr. Eisenhart von Loeper an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel unter: www.tierrechte.de

(1) Forsa-Umfrage „Bevölkerung will raus aus der Massentierhaltung!“

(2) Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (März 2015) „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung!“

Zur Person
Dr. jur. Eisenhart von Loeper initiierte die Aufnahme des Tierschutzes in den Umweltartikel 20 a Grundgesetz. Damit wurde dem Tierschutz 2002 Verfassungsrang verliehen. Er ist seit 40 Jahren Gutachter und Kommentator des Tierschutzgesetzes, war langjähriger Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte sowie der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz. 2005 wurde er für sein tierschutzpolitisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2007 hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte Dr. von Loeper zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt.

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 0211/16345429
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Tel: 0211 / 22 08 56 48, Internet: www.tierrechte.de

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aud dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.