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Newsletter tierrechte 16/21: Illegale Schlachtungen zeigen Versagen von Behörden und Politik

23.10.2021

Inhalt

  • Versagen von Behörden und Politik: Hunderte Tiere illegal geschächtet
  • Klimakonferenz: Transformation des Ernährungssystems muss auf die Agenda
  • Interview: Einsteincenter 3R in Berlin
  • Tierversuche: Ausstiegsplan muss in den Koalitionsvertrag
  • Hamburg: Skandallabor ändert Kurs
  • Europa: Fleischkonzern hat vegane Bewegung unterschätzt
  • Medientipps
  • Mithelfen: Aktuelle EU-Bürgerinitiativen

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: AdobeStock/Bilal

nachdem bereits im März 2021 bekannt wurde, dass in einem „kleineren Schlachthof“ im Kreis Unna jahrelang Rinder und Schafe illegal geschächtet wurden, folgte am 14. Oktober 2021 die nächste Schreckensmeldung: In einem Betrieb in Brühl sollen Hunderte Tiere ohne Betäubung geschlachtet worden sein.
Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf gleich mehrere Problembereiche: das Fehlen eines konsequenten Verbotes des betäubungslosen Schächtens und die massiven Defizite bei Kontrolle und Vollzug von Tierschutzvergehen. Um dies zu beenden, setzt sich der Bundesverband für die Stärkung von Tierschutzrecht, Vollzug und Gerichtsbarkeit ein. Doch solange Tiere wie Waren behandelt werden, wird es nicht gelingen, diese grauenhaften Missstände abzustellen. Lesen Sie mehr auf tierrechte.de.


Klimakonferenz: Transformation des Ernährungssystems muss auf die Agenda
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz (COP26) ruft der Bundesverband dazu auf, das Thema Transformation des Agrar- und Ernährungssystems auf die Agenda zu setzen. Dazu unterstützen wir die internationale Petition „Ernährung auf die Klimaschutz-Agenda“. Diese fordert die Staaten auf, die klimaschädlichen Auswirkungen der industriellen Tierhaltung offiziell anzuerkennen. Die Staaten sollen sich verpflichten, den Ausstieg aus der Tierhaltung einzuläuten und pflanzliche Ernährungsformen zu fördern. Die Forderungen decken sich mit dem 10-Punkteplan des Bundesverbandes für eine Agrar- und Ernährungswende.
Im Vorfeld von COP26 hatte auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu ehrgeizigen neuen Klimaschutzzielen aufgerufen (mehr auf tagesschau.de). Auch sie fordert eine nachhaltige Landwirtschaft. Um zu erreichen, dass eine Agrar- und Ernährungswende auch in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird, hat sich der Bundesverband mit einem Brief an alle beteiligen Parteien gewandt. Zentral ist, dass der Konsum tierischer Produkte reduziert und stattdessen tier- und klimafreundliche Anbau- und Ernährungsformen gefördert werden. National wie international müssen wir jetzt die Weichen für ein zukunftsfähiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem stellen.


Interview: Einstein Center 3R in Berlin
Am 1. Juli startete das Einstein Center 3R in Berlin. Ziel ist es, dazu beizutragen, dass Tierversuche in bestimmten Bereichen der biomedizinischen Forschung durch in vitro-Methoden reduziert oder ersetzt werden können. Es wird zunächst bis Ende 2026 mit rund 5,3 Millionen Euro von der Einstein Stiftung gefördert. Invitro+Jobs sprach mit dem Leiter für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des EC3R, Prof. Dr. Jens Kurreck, über Aufgaben und Ziele des Zentrums. Lesen Sie das Interview auf invitrojobs.com.


Tierversuche: Ausstiegsplan muss in den Koalitionsvertrag
Anlässlich der laufenden Koalitionsgespräche hat sich der Bundesverband gemeinsam mit Ärzte gegen Tierversuche e.V. an SPD, Grüne und FDP gewandt, um zu erreichen, dass der anvisierte Ausstiegsplan aus dem Tierversuch thematisiert und im Koalitionsvertrag festgeschrieben wird. In einer bundesweiten Plakataktion vor der Bundestagswahl hatten wir im Rahmen der Gemeinschaftskampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ die Ausstiegspläne der Parteien thematisiert und sie mit einem grünen Smiley auf den Plakaten gelistet. SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatten den Ausstieg aus dem Tierversuch in ihre Wahlprogramme aufgenommen. Die ausführliche Pressemitteilung und den Brief finden Sie auf tierrechte.de.


Hamburg: Skandallabor ändert Kurs
Der Dienstleister Provivo Biosciences (ehemals LPT) will Tierversuche an allen Standorten zum Januar kommenden Jahres minimieren und überwiegend in vitro arbeiten. „Unbedingt notwendige“ Tierversuche sollen, laut Firma, allerdings weiterhin so verantwortungsvoll und tierwohlorientiert wie nur möglich durchgeführt werden. Lesen Sie mehr auf invitrojobs.com. Aktivisten haben unterdessen ein auffälliges Mahnmal für die tierischen Opfer der Wissenschaft an der Alster aufgestellt. Die Hamburger Stadtmusikanten. Es ist den Mäusen, den Ratten, den Kaninchen, den Zebrafischen, den Hunden, den Katzen, den Schweinen, den Affen und allen Opfern der Tierversuche in Hamburg und weltweit gewidmet. Es soll zur Aufklärung beitragen und viel mehr Menschen zum Nachdenken anregen. Mehr dazu lesen Sie hier.


Europa: Fleischkonzern hat vegane Bewegung unterschätzt
Der CEO des größten Fleischproduzenten Europas, Danish Crown, räumt ein, die pflanzliche Bewegung der letzten Jahre unterschätzt zu haben. Besonders im Hinblick auf die zerstörerischen Folgen für Klima und Artenvielfalt wird sich, seiner Annahme nach, die Art des Fleischkonsums in Zukunft deutlich verändern. Der Konzern steigt nun auch in die Produktion pflanzlicher Lebensmittel ein. Ob es allerdings jemals zu einem echten Ausstieg aus der Fleischproduktion kommt, bleibt abzuwarten. Mehr dazu lesen Sie hier.


Medientipps


Unterschreiben Sie die EU-Bürgerinitiativen

  • Save Cruelty Free Cosmetics
    Für ein Europa ohne Tierversuche!
    Alle Infos auf tierrechte.de

 

  • Stop Finning
    Der Handel mit Haiflossen aus Europa muss beendet werden!
    Mehr auf: stop-finning.com

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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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