Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 03/2021 vom 20. Februar 2021

Liebe Leserinnen und Leser,
im Rahmen unserer Gemeinschaftskampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ mobilisieren wir alle Kräfte. Um einem Ausstiegskonzept aus dem Tierversuch einen Platz in den Wahlprogramme aller Parteien zu sichern, haben wir Briefe und Forderungen geschickt. Nun sind Sie an der Reihe, um mit Ihrer Stimme ebenfalls Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu erzeugen. Schicken auch Sie Emails oder Briefe an die Parteien und fordern Sie, dass die Parteien den Ausstiegsplan in die Wahlprogramme aufnehmen. Hilfestellung und relevante Adressen finden Sie auf unserer Kampagnenseite.

Da sich Politiker bekanntermaßen auch gerne auf twitter tummeln, starten wir am Montag zudem eine 2-wöchige Twitter-Aktion. Montag bis Freitag schicken wir täglich Forderungen an die Parteien, damit das Thema endlich seinen Platz auf der politischen Agenda findet. Auch hier können Sie uns tatkräftig unterstützen, indem Sie unsere Tweets retweeten oder auch selbst Nachrichten mit den vorbereiteten Grafiken verfassen. Einfach auf unseren Kanal schauen und die Forderungen teilen! Danke für Ihre Unterstützung!


Foto: pixabay

Erfolg: Einspruch gegen Patent auf „Parkinson-Affen“
In einem Beschwerdeverfahren am Europäischen Patentamt (EPA) hat unser Partnerverein Testbiotech einen wichtigen Erfolg erzielt: Ein Patent der Max-Planck-Gesellschaft wird so abgeändert, dass alle Ansprüche auf gentechnisch veränderte Wirbeltiere gestrichen werden. Ursprünglich wurden im Patent viele Tierarten, von Mäusen bis hin zu Menschenaffen, beansprucht. Die Tiere sollten als sogenannte Tiermodelle in der Parkinson-Forschung eingesetzt werden. Ausschlaggebend für die Entscheidung des EPA waren ethische Gründe. Doch dem zu erwartenden Tierleid stünde kein nachgewiesener wesentlicher medizinischer Nutzen gegenüber, wie er nach den Regeln des europäischen Patentrechts verlangt wird. Bereits 2020 hatte das EPA zwei Patente der Firma Intrexon auf gentechnisch veränderte Schimpansen aus ethischen Gründen für ungültig erklärt. Diese Entscheidungen könnten ein Wendepunkt sein, um solche Patente auf Tiere zu verhindern. Wir stehen auch in Zukunft bei weiteren Einsprüchen und Beschwerdeverfahren unterstützend zur Seite.


Foto: istockphoto/cstar55

Tiertransporte: Bundesrat fordert mehr Tierschutz
Am 12. Februar forderte der Bundesrat die Bundesregierung dazu auf, Rindertransporte in weit entfernte Drittstaaten zu verbieten, sofern zu befürchten sei, dass die Tiere dort tierschutzwidrig behandelt oder unzureichend versorgt werden. Die Bundesregierung soll sich auf EU-Ebene für strengere Regeln einsetzen, um Tiere bei langen Transporten in Nicht-EU-Länder zum Beispiel vor Kälte- bzw. Hitzestress, überlangen Transfers, Verletzungen und unnötigen Leiden zu schützen. Zwar gibt es Gesetze, die Transporte unter tierquälerischen Bedingungen verhindern sollen, doch diese werden häufig missachtet, sowohl von Behörden, die solche Fahrten überwachen sollen, als auch von Zucht- und Transportunternehmen. Die besten Gesetze nützen nichts, wenn sie nicht durchgesetzt werden können. Die EU-Kommission hat die Vorschriften für Tiertransporte seit 2005 deutlich verschärft. Doch ob diese Regeln in den Mitgliedsstaaten eingehalten werden, ist höchst fraglich. Grundsätzlich ist der Beschluss positiv. Dies allein bringt den Tieren jedoch noch nichts, denn die Initiative des Bunderates wird der Bundesregierung zwar zugeleitet, sie entscheidet jedoch allein darüber, ob und wann sie die Anliegen der Länder aufgreift. Mehr dazu lesen Sie hier.


Foto: Otwarte Klatki

Bericht: COVID-19-Risiko auf Pelzfarmen hoch
Eine diese Woche veröffentlichte Risikobewertung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu SARS-CoV-2 bei „Pelztieren“ zeigt hohe Risiken für Europa. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass innerhalb von Pelzfarmen ein hohes Risiko der Einschleppung und Ausbreitung von SARS-CoV-2 besteht. Darüber hinaus stellen Pelzfarmen auch eine ernstzunehmende Gefahr bei der Übertragung des Virus auf Menschen und Wildtierpopulationen dar. Auch ein neuer Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) warnt vor diesen Entwicklungen. Seit April letzten Jahres wurde COVID-19 auf mehr als 400 Nerzfarmen in der EU gefunden. Millionen Tiere wurden in Massenaktionen getötet und einzelne Staaten haben ein Ende der Pelztierzucht angekündigt. Andere arbeiten an Impfungen für die Tiere, anstatt den Ausstieg als logische Konsequenz zu sehen. Die EU sollte die aktuellen Erkenntnisse zum Anlass nehmen, die grausame Pelzproduktion im Sinne der öffentlichen Gesundheit und des Tierschutzes in der EU endlich zu verbieten.


Fleischparadox: Warum töten wir Tiere?
Wer über Umweltschäden und Klimawandel spricht, kommt um den Fleischkonsum nicht herum. Die Liste der Verheerungen sich schier endlos. Zum Beispiel die gesundheitlichen Folgen: Der Einsatz von Antibiotika führt zu multiresistenten Keimen. Die industrielle Tierhaltung bedingt die Vernichtung von Ökosystemen und diese wiederum führt zu einem munteren Austausch von Viren zwischen Mensch und Tier. Doch die Informationen über Umweltschäden und gesundheitliche Risiken durch Fleischkonsum führen weniger zu Verhaltensänderungen als die moralischen Bedenken. Der Sozialpsychologe Benjamin Buttlar forscht zu diesem sogenannten Fleischparadox. Den spannenden Artikel lesen Sie hier.


Petition: Klimakiller-Deal Stoppen!
Wir unterstützen Greenpeace dabei, damit das EU-Mercosur-Abkommen nicht zustande kommt. Hierfür wurde schon ein wichtiger Meilenstein erreicht: Der Deal wurde in der letzten Versammlung der EU-AußenministerInnen nicht weiter vorangebracht – aber auch nicht endgültig abgelehnt. Daher müssen wir weiter am Ball bleiben. Hier können Sie die Petition unterzeichnen.


Medientipps


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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