Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 16/19 vom 22.11.2019

Inhalt

  • Verfassungsbeschwerde im Namen der Ferkel
  • Klimawandel: Demo am 29. November
  • Tierversuche: Entwicklungen im LPT-Skandal
  • Bauernproteste: Die Wende ist unumgänglich
  • Stellenanzeige: Bundesverband braucht Unterstützung
  • Ministerin will Kastenstände legalisieren
  • Küken: Geflügellobby will weiter schreddern
  • Tierverbrauch: Schritte in Richtung humanes Studium
  • TV-Tipp: The End of Meat
  • Termine

Liebe Leserinnen und Leser,

Menschen für Tierrechte unterstützen die diesen Dienstag von Peta eingereichte Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht. Bei der Klage geht es um die Grundrechtsfähigkeit von Tieren. Die Anwältin der Ferkel, die Umweltrechtlerin Cornelia Ziehm, argumentiert in der Verfassungsbeschwerde so: Die Grundrechtsfähigkeit von Tieren lasse sich aus den bestehenden Gesetzen ableiten. Denn die Rechtsordnung schütze Tiere um ihrer selbst willen – etwa durch das Tierschutzgesetz und das Grundgesetz, das den Staat zum Tierschutz verpflichte (Artikel 20a). Das Bundesverfassungsgericht müsse Tiere als klagefähige „nicht-humane Rechtspersonen“ anerkennen, andernfalls sei ein wirksamer Tierschutz nicht möglich.
Mehr dazu lesen Sie auf tierrechte.de.

 


Klimawandel: Demo am 29. November
Am 29. November gehen noch einmal weltweit Menschen auf die Straße, um die Fridays for Future Bewegung der Schüler zu unterstützen und für einen effektiven Klima-Schutz zu protestieren. Mitmachen und Präsenz zeigen!

Bitte unterschreiben Sie auch unsere Petition und teilen Sie sie mit anderen. Um die Klimakatastrophe noch aufzuhalten, darf es keine Tabus mehr geben – egal, wie stark der Gegenwind der Agrarlobby ist. Die Zeit drängt für Menschen, Tiere und unseren Planeten!

Wir haben auch ein neues Kurz-Flugblatt im Programm, das erklärt, warum wir eine Agrar- und Ernährungswende brauchen und was jeder selbst dafür tun kann. Es eignet sich zum Auslegen und Verteilen, auch auf den Freitags-Demos. Schüler können die Flugblätter kostenlos bei uns bestellen.


Foto: SOKO Tierschutz

Tierversuche: Entwicklungen im LPT-Skandal
Mehr als 13.000 Menschen und damit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet haben letztes Wochenende in Hamburg gegen Tierversuche demonstriert. Nun scheint es fest zu stehen: Das LPT Labor in Mienenbüttel wird noch eine Studie beenden und dann Anfang 2020 schließen (mehr dazu). Das sind die Konsequenzen aus dem massiven Druck, der nach der Veröffentlichung der Skandal-Bilder entstanden ist. Es ist schon ein guter Schritt, aber LPT hat noch weitere Standorte, an denen Tiere leiden und sterben. Die Hamburgische Bürgerschaft hat sich mittlerweile fraktionsübergreifend für einen besseren Tierschutz in Versuchslaboren ausgesprochen. Derweil soll eines der größten Tierversuchslabore für Affen in Münster ausgebaut werden. In dem von dem US-Unternehmen Covance betriebenen Auftragslabor werden jedes Jahr bis zu 2.000 Affen in qualvollen Giftigkeitstests getötet. Wir unterstützen den Protest gegen den Ausbau des Labors. Damit die gesetzlich vorgeschriebenen Giftigtests endlich komplett beendet werden, brauchen wir endlich einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch. Bitte zeichnen Sie mit. Vielen Dank.


Bauernproteste: Die Wende ist unumgänglich
Die Bauern-Proteste diese Woche in Hamburg gehen alle etwas an. Die protestierenden Landwirte müssen erkennen, dass sie nicht weitermachen können wie bisher. Sie müssen sich auf veränderte Konsumgewohnheiten und mehr Klima- und Artenschutz einstellen. Dabei brauchen sie unsere Unterstützung an der Supermarktkasse – aber auch als Steuerzahler. Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi prophezeit eine vegane Wende und sagt im Interview mit der Zeit: „Die Landwirte müssen radikal umdenken. Wir haben noch ein Zeitfenster, in dem die Branche am Wandel mitwirken kann. Aber die industrielle Landwirtschaft wird schrumpfen. Wachstum wird es dort nicht mehr geben.“


Stellenanzeige: Bundesverband braucht Unterstützung

Ab Februar 2020 sucht der Bundesverband Menschen für Tierrechte eine(n) Fachreferent(in) für den Bereich Tierversuche im Homeoffice. Die Stelle umfasst zunächst 20 h/Woche und ist als Schwangerschaftsvertretung auf 1 Jahr befristet.

Die ausführliche Stellenausschrebung finden Sie hier.

Wir bieten
• Familienfreundliche Arbeitszeiten im Homeoffice
• Eine sinnerfüllte, nachhaltige Tätigkeit für das Ende der Tierversuche und der „Nutztierhaltung“
• Gute Arbeitsatmosphäre
• Raum für eigene Ideen und Projekte
Interessiert? Dann senden Sie bis zum 05.01.2020 Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Angaben zu Ihrer Gehaltsvorstellung und einem möglichen Eintrittstermin per E-Mail an Dr. Claudia Gerlach, E-Mail: gerlach@tierrechte.de (Tel. Tel. 03641 – 554 92 44)


Ministerin will Kastenstände legalisieren
Das Urteil aus dem Jahr 2015 stellte fest, dass die bestehenden Kastenstände für Zuchtsauen zu eng sind. Sie entsprechen nicht den Anforderungen der Haltungsverordnung und sind deshalb illegal. Kastenstände sollten mindestens so groß sein, dass die Sauen in Seitenlage eine ausgestreckte Liegeposition einnehmen können. Doch nun will Ministerin Klöckner die zu kleinen Kastenstände nachträglich legalisieren. Im geplanten Verordnungsentwurf soll der entscheidende Satz „dass die Schweine ihre Gliedmaßen in Seitenlage ungehindert ausstrecken können müssen“ einfach gestrichen werden. Unterstützen Sie diese Petition und fordern Sie den Bundesrat auf, gegen die Verordnung zu stimmen.


Küken: Lobby will weiter schreddern
Derzeit werden in Deutschland über 40 Millionen Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet, weil sie männlich sind. Das Bundesverwaltungsgericht hat das im Juni als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingestuft, aber eine Übergangsfrist gewährt, bis es Alternativen gibt. Nun gibt die Geflügelbranche bekannt, dass sie 2022 die Zahl der getöteten Hahnenküken um 50 Prozent verringern will. 12 Millionen durch die Geschlechtserkennung mittels Hyperspektral-Analyse. Es gibt die also die Alternative. Da ist sogar Landwirtschaftsministerin Klöckner ungehalten: „Der Vorschlag der Geflügelbranche, die Anzahl der getöteten Eintagsküken um nur 50 Prozent zu verringern – und das erst bis 2022 – ist nicht akzeptabel“, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums der taz. Doch Ministerin Klöckner darf sich nicht wundern. Bisher hat sich immer auf freiwillige Lösungen gesetzt. Kein Wunder, dass die Geflügellobby weiter auf Zeit spielt. Mehr dazu auf taz.de.


TV-Tipp: Eating Animals im Free-TV
2009 veröffentlichte Jonathan Safran Foer mit „Eating Animals“ (dt: „Tiere essen“) sein erstes Sachbuch – ein Bestseller. Fast zehn Jahre später wirkte er bei der Filmadaption in produzierender Funktion mit. Der Film wirft einen schonungslosen Blick auf die Entwicklung der Lebensmittelindustrie in den letzten 40 Jahren. Das Leid der Tiere, Umwelt und auch unserer Gesundheit wird eindrucksvoll dargestellt. „Eating Animals“ läuft am 6. Januar 2020 um 20:15 Uhr bei RTL.

 

 


Tierverbrauch: Schritte in Richtung humanes Studium
Trotz bestehender Alternativen zum Einsatz von Tieren in Biologie-, (Tier-)Medizin- und verwandten Studiengängen findet für den Großteil der Übungen, wie Präparationen oder Physiologie-Versuche, immer noch der meist überflüssige Einsatz von Tieren statt. Dabei lassen sich die Lernziele auch mit Videos, Computersimulationen und Modellen erreichen. Mut machen die aktuellen Novellierungen der Hochschulgesetze in Hamburg und Rheinland-Pfalz. Mehr dazu lesen Sie auf tierrechte.de.


Termine


 

 

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Fax 0211 – 22 08 56 49
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind  Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: