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23. August 2023: Breiter Widerstand gegen Trophäenjagd – Was nun, Frau Lemke?

Mehr als 75.000 Menschen unterstützen Prominente in ihrem Appell an die Bundesumweltministerin!

Mehr als 75.000 Menschen unterzeichnen in einer Petition die eindringliche Forderung von 35 bekannten Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft an Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Gemeinsam mit Pro Wildlife, PETA, dem Bundesverband Menschen für Tierrechte und 18 weiteren Tier- und Artenschutzorganisationen appellieren sie, die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter und geschützter Tierarten, wie Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und Flusspferde, nach Deutschland umgehend zu unterbinden. Dies bestätigt ein sehr deutliches Stimmungsbild in der Bevölkerung.

„Mit 4.242 Importvorgängen zwischen 2016 und 2022, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) genehmigt wurden, ist Deutschland verwerflicher globaler Vize-Weltmeister der Jagdtrophäen-Importeure“, kritisiert Dr. Mona Schweizer, Jagdexpertin der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife. „Dabei lehnt die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) der befragten Deutschen den Import von Jagdtrophäen kategorisch ab.“

Bundesumweltministerin bleibt untätig
Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke zeigte in ihrer früheren Position als naturschutzpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen klare Kante gegen Trophäenjagd. Letztes Jahr bekräftigte das Bundesumweltministerium in einem Presse-Statement, den Import von Jagdtrophäen zumindest reduzieren und „im Einzelfall“ ganz verbieten zu wollen. Passiert ist seitdem nichts. Im Gegenteil: Von 2021 auf 2022 stiegen die Importzahlen um 11 Prozent an.

Andere Länder haben bereits Importverbote
Während andere EU-Länder, wie die Niederlande, Frankreich oder seit 2023 auch Finnland bereits Importverbote für besonders streng geschützte Arten umgesetzt haben und selbst das EU-Parlament 2022 ein derartiges Verbot fordert, zeigt die Bundesumweltministerin bisher wenig Initiative.

Aufruf an Bundesministerin Lemke
„Es ist ein Trauerspiel, dass Deutschland im Tier- und Artenschutz dermaßen hinterherhinkt und dieser grausamen Praxis aus dem letzten Jahrtausend nicht endlich einen Riegel vorschiebt. Die Bundesregierung steckt viel Geld in den Schutz bedrohter Arten, gleichzeitig lässt sie Genehmigungen ausstellen, sodass Trophäen genau dieser bedrohten Tierarten problemlos nach Deutschland eingeführt werden können. Das ist absolut widersinnig. Bundesministerin Lemke hat sich zu Oppositionszeiten nachdrücklich gegen die Trophäenjagd ausgesprochen. Wir erwarten nun von ihr, dass sie ihren Worten auch Taten folgen lässt und die Importe stoppt“, betont Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA.

Abschuss bedrohter und geschützter Tierarten geht weiter
Während die Politik untätig die Hände in den Schoß legt, werden weltweit Tag täglich Dutzende Tiere bedrohter und geschützter Arten Opfer der Gewehre, Faustfeuerwaffen, Bögen und Armbrüste deutscher Trophäenjäger*innen. Die Trophäenjagd ist ein blutiges Schlupfloch im Artenschutz, das endlich konsequent gestopft werden muss.

Diese Pressemitteilung wird unterstützt von:
Pro Wildlife e. V.
PETA Deutschland e. V.
Animals United e. V.
Bund gegen den Missbrauch der Tiere e. V.
Bundesverband Tierschutz e. V.
Bundesverband Bayrischer Tierrechtsorganisationen
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.
ElasmOcean e. V.
Jane Goodall Institut Deutschland e. V.
Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner
e. V.
Rettet den Regenwald e. V.
Rettet die Elefanten Afrikas e. V.
Verband Deutscher Sporttaucher e. V.
Vogelschutz-Komitee – Naturstiftung

Hintergrundinfos:
>> Prominente gegen Trophäenjagd

>> Bericht zur Trophäenjagd

>> Petition: www.change.org

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Pressekontakt:
Dr. Mona Schweizer, Pro Wildlife, Tel. +49 89 9042 990 13
mona.schweizer@prowildlife.de———————————————————————
Pressestelle:
Christina Ledermann
Fon: 05840/2900025
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10
www.tierrechte.de
www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de
www.invitrojobs.de
www.satis-tierrechte.de
www.stadttauben.de


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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