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Ausstieg aus der Tierhaltung: Portal bietet Alternativen für Landwirt:innen

Das Szenario multipler Krisen zeigt so deutlich wie nie, wie dringlich der grundlegende Systemwechsel unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems ist. Es ist höchste Zeit, diesen Wandel endlich einzuleiten. Dazu will der Bundesverband Menschen für Tierrechte aktiv beitragen – mit seiner Kampagne für eine Agrar- und Ernährungswende und seinem neuen Projekt „Ausstieg aus der Tierhaltung“. Im Rahmen dieses Projektes stellt der Bundesverband heute seine neue Webseite www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de vor: Sie möchte Alternativen aufzeigen, wie Landwirt:innen auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können.

Die landwirtschaftliche Tierhaltung gerät zunehmend in Kritik, die längst über Aspekte des Tierschutzes und der Ethik hinausgeht. Sie ist nicht nur für einen Großteil der ausgestoßenen Klimagase in der Lebensmittelproduktion verantwortlich, in Zeiten einer nach wie vor wachsenden Bevölkerung führt der Umweg über den Tiermagen auch zu einer massiven Verschwendung von Nahrungsmitteln. Viele Landwirt:innen stehen zudem zunehmenden wirtschaftlichen Problemen gegenüber, die ihre Ursachen u.a. in steigenden Preisen für Energie, Futter- und Düngemittel haben. Die neue Webseite des Bundesverbands Menschen für Tierrechte www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de setzt hier gezielt an: Wir wollen auf Möglichkeiten hinweisen, grundsätzlich anders zu wirtschaften: hin zu pflanzlichen Alternativen, weg von der Tierhaltung.

Konkrete Hilfestellung beim Ausstieg
Die Webseite ist insofern einmalig, als sie sich als Anlaufstelle für  Landwirt:innen versteht, die an ihrer bisherigen tierbasierten Wirtschaftsweise zweifeln. Sie möchte Anregungen bieten und Alternativen aufzeigen, wie auch ohne sogenannte Nutztiere wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Und sie will Mut machen: Sie stellt Betriebe vor, die erfolgreich umgestellt haben, enthält Interviews mit Menschen, die beim Aus- und Umstieg beraten können und bietet Informationen zu alternativen und zukunftsfähigen Einkommensquellen. „Es gibt längst einen gesellschaftlichen Konsens, dass es so nicht weitergeht. Die gute Nachricht ist, dass es immer mehr Alternativen für ausstiegswillige Landwirt:innen gibt und Vieles möglich ist“, sagt Dr. Dr. Stefanie Schindler, Fachreferentin beim Bundesverband Menschen für Tierrechte. Um die vielen Alternativen aufzuzeigen, wird die Webseite kontinuierlich ausgebaut und aktualisiert.

Nimmt zu: pflanzenbasierte Ernährung
Nach dem aktuellen „Trendreport Ernährung“ nimmt die pflanzenbasierte Ernährung in Europa stark zu. Dadurch wächst auch der Markt für Produzenten und Verarbeiter pflanzlicher Produkte. Das eröffnet nicht nur Chancen für Tiere, Natur, Klima und Welternährung, sondern auch für Landwirtinnen oder Landwirte. Die Erbse wurde bewusst als Teil des Projekt-Logos gewählt. Erbsenpulver ist ein begehrter Rohstoff, aus dem Fleischersatzprodukte hergestellt werden. Wer andere Lebensmittel verkauft, braucht auch andere Absatzmärkte. In der Rubrik „News“ auf der Webseite finden Leser:innen Entwicklungen in der pflanzenbetonten/veganen Ernährung, und Perspektiven, welche Produkte in Zukunft gefragt sind.

Nötig: Agrar- und Ernährungswende weg von der Tierhaltung
„Wir verfolgen eine grundsätzliche Agrar- und Ernährungswende weg von der Tierhaltung und hin zu pflanzlichen Eiweißträgern – zur Bewahrung von Biodiversität, zum Klima- und Gewässerschutz, zur Bodenverbesserung und generell zu einer anderen, zukunftsweisenden Landwirtschaft. Der Bundesverband möchte dazu beitragen, die Haltung und (Aus-) Nutzung von Tieren in der Lebensmittelproduktion wirksam zu reduzieren und langfristig zu beenden. Wir wollen Landwirt:innen, die Zweifel an ihrem Tun haben, dabei unterstützen, sich umzuorientieren, und mit neuen, pflanzenbasierten Produkten (wieder) wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dabei geht es uns um das Wohlergehen von Mensch, Tier und Umwelt mit einer nachhaltigen und gesunden Versorgung mit Lebensmitteln und Fürsorge für unsere Lebensgrundlagen“, schließt Schindler.

 Weitere Informationen und Kontakt:
www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
info@ausstieg-tierhaltung.de

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10, Internet: www.tierrechte.de


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: