Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 13/20 vom 02.07.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ein Brennglas hält uns die Corona-Krise unsere Schwächen, Versäumnisse und die Folgen unserer Realitätsverleugnung vor. Dies reicht von den Masseninfektionen in Schlachthöfen bis zu der großen Gefahr weiterer Pandemien. Das diese nicht lange auf sich warten lassen, zeigte sich schon diese Woche – mit einer neuen Pandemie-Warnung aus chinesischen Schweinemastanlagen. Gleichzeitig ist eine nie dagewesene Dynamik entstanden: Der Markt für Fleisch-Ersatzprodukte wächst rasant. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner spricht sich plötzlich für eine „Tierwohlabgabe“ aus. Die schallende Ohrfeige des Deutschen Ethikrats und der europäische Green Deal verstärken den Druck. Angesichts der realen Bedrohung durch die Corona- und die Klimakrise gibt es Anlass zur Hoffnung, dass die Politik um eine radikale Zäsur in unserem Umgang mit den Tieren jetzt nicht mehr vorbeikommt. Weder die industrielle Tierhaltung noch der Tierversuch haben eine Zukunft. Die nötigen Ausstiegspläne liegen längst vor. Wir brauchen diesen grundlegenden Wandel! Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft bietet eine historische Chance – wenn nicht jetzt, wann dann?


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Ausstieg aus dem Tierversuch: Corona als Wendepunkt
Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff fließt derzeit viel Geld in die tierexperimentelle Forschung. Doch Tierversuche leisten nicht, was Wissenschaft und Bevölkerung sich davon versprechen. Die Pandemie muss ein Weckruf sein. Angesichts dieser Krise haben wir uns gemeinsam mit Unterstützern unserer Kampagne Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT! in einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek gewandt. Wir fordern darin mehr Forschungsgelder für tierfreie, humanbasierte Forschungs- und Testmethoden. Jetzt ist die Zeit gekommen, um den lange überfälligen Paradigmenwechsel mit einem konkreten Ausstiegsplan einzuleiten. Hier lesen Sie die ausführliche Pressemitteilung und den Offenen Brief als PDF.


EU-Ratspräsidentschaft: Tierschutzorganisationen legen Zehn-Punkte-Papier vor
Anlässlich der am 1. Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben sich der Bundesverband und fünf weitere Tierschutzorganisationen mit den zehn drängendsten tierschutzpolitischen Forderungen schriftlich an die Bundesregierung gewandt. Wir fordern darin Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und die Umweltministerin Svenja Schulze auf, in den nächsten sechs Monaten den Tierschutz im Rat voran zu bringen. Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung und das ausführliche 10-Punkte-Papier: www.tierrechte.de


Foto: pixelio/M. Ottersbach

Erfolg: Kein Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen
Das europäische Patentamt (EPA) hat Patente auf gentechnisch veränderte Menschenaffen aus ethischen Gründen für ungültig erklärt. In das Erbgut dieser Tiere sollten laut Patent Gene eingefügt werden, die aus Insekten stammen. Das europäische Patentrecht verbietet jedoch Patente auf die genetische Veränderung von Tieren, wenn daraus Tierleid resultieren kann. Dies ist das erste Mal, dass das EPA diese Regel so restriktiv auslegt. Die Entscheidung könnte zu einem Wendepunkt führen. Die ausführliche Pressemeldung lesen Sie hier.



Foto: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Botox-Aktionswoche: Brief-Aktion an Sloan Pharma
Mitglieder der Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), bei der auch der Bundesverband mitwirkt, nutzen die Botox-Aktionswoche, um das Ende von Tierversuchen für den Faltenglätter einzufordern. Das Nervengift Botox wird als Medizinprodukt immer noch qualvoll an Tieren getestet, obwohl bereits tierfreie Methoden anerkannt sind. Während drei Hersteller von Botox-Produkten größtenteils auf tierversuchsfreie Zelltests umgestiegen sind, testet die Firma Sloan Pharma noch immer an Mäusen. Mit einer Brief-Aktion fordern der Bundesverband und andere Partnerorganisationen den Hersteller nun auf, die qualvollen Tierversuche endlich einzustellen.
Sie können das Gleiche tun, indem Sie sich ebenfalls direkt an den Hersteller wenden. Adressen und Musterbriefe finden Sie auf der Aktionsseite.


NRW beschließt Gifttiergesetz
Ende letzter Woche verabschiedete der NRW-Landtag das sogenannte Gifttiergesetz. Es tritt ab nächsten Jahr in Kraft und verbietet die Haltung hochgiftiger Tiere in Privathaushalten. Bestehende Haltungen dürfen fortgesetzt werden, wenn der Halter seine Zuverlässigkeit und eine Haftpflichtversicherung nachweisen kann. Anderenfalls gehen die Tiere in das Eigentum des Landes über und werden in einer spezialisierten Auffangstation untergebracht. Gemeinsam mit neun weiteren Tierschutzorganisationen hatten wir im Vorfeld an die zuständige nordrhein-westfälische Umweltministerin geschrieben und sie aufgefordert, endlich die Haltung gefährlicher Wildtiere in Privathaushalten zu verbieten. Sie sagte uns zu, ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen zu wollen und legte schon wenig später einen Entwurf vor.
Lesen Sie mehr dazu auf wz.de.


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Impressum:

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Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

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