Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 03/20 vom 14.02.2020

  • EU-Tierversuche: Deutschland an zweiter Stelle
  • Ausstiegskampagne: Infomaterial und Film
  • Nein zur Legalisierung von Kastenständen
  • Neuer Bericht: Umbau der Tierhaltung unumgänglich
  • EU sagt illegalem Tierhandel den Kampf an
  • Brieftaubenwesen darf nicht Kulturerbe werden
  • EU-Bügerinitiative: Gemeinsam gegen den Haifischlossenhandel
  • Jetzt bestellen: Neue Pelzwendekarte
  • Medientipps
  • Termine

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: pixabay

Letzte Woche veröffentlichte die EU-Kommission ihren Bericht zu den Versuchstierzahlen der EU-Mitgliedsstaaten der Jahre 2015 bis 2017. Demnach sind in der EU jährlich fast 10 Millionen Tiere eingesetzt und getötet worden, 2017 waren es fast 9,4 Millionen. Nach Großbritannien steht Deutschland damit an zweiter Stelle bei den Tierversuchshochburgen in Europa. Ungefähr 11 Prozent der Tiere litten dabei immer noch in schwer belastenden Versuchen. Zusätzlich wurden 2017 fast 12,6 Millionen Tiere gezüchtet und getötet, ohne in Versuchen verwendet worden zu sein. Das traurige Fazit ist somit eine Gesamtzahl von mindestens 22 Millionen Tieren, die für die Wissenschaft sterben mussten. Wir fordern ein sofortiges Einlenken und eine massive Steigerung der Forschungsgelder für moderne, tierleidfreie und humanbasierte Verfahren. Skandale, wie jener um das LPT Labor in Hamburg zeigen, dass es ein „Weiter so“ nicht geben darf. Hier lesen Sie die ausführliche Pressemitteilung.


Ausstiegskampagne: Infomaterial und Film
Seit zwei Wochen läuft nun unsere neue Gemeinschaftskampagne Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT. Zum Kampagnenauftakt können Sie hier auch einen kurzen Film zur Aktion vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium ansehen. Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann sich auch die Druckvorlagen für Informationsflugblätter und Unterschriftenlisten selbst herunterladen.


Nein zur Legalisierung von Kastenständen
Die Bundesregierung plant, die derzeit gängige tierquälerische Haltung von Sauen im Kastenstand zu legalisieren. Um dies zu verhindern, haben wir heute zusammen mit sechs weiteren Tierschutzorganisationen über 150.000 Unterschriften gegen die Legalisierung dieser Tierqual übergeben und den an den Bundesrat appelliert, die aktuelle Initiative der Bundesregierung zu verhindern. Allerdings wurde das Thema heute kurzfristig von der Tagesordnung der Bundesratssitzung genommen, weshalb es nun doch noch nicht zur Abstimmung kam. Eine erneute Abstimmung wird es frühestens am 13. März geben. Wir protestieren weiter.
Mehr dazu lesen Sie in der taz und auf tageschau.de.


Neuer Bericht: Umbau der Tierhaltung unumgänglich
Diese Woche stellte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Bericht des von ihr beauftragten sogenannten „Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung“ – auch „Borchert-Kommission“ genannt – vor. Darin heißt es unmissverständlich, dass der Umbau der Tierhaltung unumgänglich ist. Hintergrund sind die massive Nitratbelastung von Böden und Umwelt, die hohen Treibhausgasemissionen und die veränderte gesellschaftliche Einstellung zur Tierhaltung. Um den Umbau zu finanzieren, spricht sich die Kommission für eine Verbrauchssteuer auf tierische Produkte aus. Für den Bundesverband Menschen für Tierrechte sind einige Ansätze in dem Bericht Schritte in die richtige Richtung, in vielen Bereichen reichen die Maßnahmen jedoch nicht weit genug. Mehr dazu lesen Sie unter: tierrechte.de


EU: Kampf gegen illegalen Tierhandel und für Kennzeichnung
Gute Nachrichten: Das EU-Parlament hat diese Woche mit übergroßer Mehrheit einen Beschluss gegen den illegalen Handel mit Haustieren gefasst. Tierschutzorganisationen gehen von bis zu 500.000 Tieren aus, die jeden Monat zwischen den EU-Ländern gehandelt werden – die meisten ohne Registrierung und aus Zuchten, in denen katastrophale Zustände herrschen. Konkret fordern die Abgeordneten ein verbindliches europaweites Registrierungssystem für Hunde und Katzen. Nur wenn alle gehandelten Hunde und Katzen in der EU ab der Geburt registriert sind, lassen sie sich zu ihren Züchtern zurückverfolgen und die verbrecherische Praxis unterbinden. Zudem fordert das Parlament den Verbraucherschutz bei Online-Käufen von Haustieren zu verbessern und einheitliche Standards für die Züchtung und Vermarktung von Tieren in der EU. Dass die EU-Kommission den Vorschlag aufgreifen wird, scheint sicher. Bereits im März will die Kommission einen Entwurf für ein Tiergesundheitsrecht vorlegen. Mehr dazu unter wdr.de.


Brieftaubenwesen darf nicht zum Kulturerbe werden
Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter hat sich erneut für die Aufnahme des „Brieftaubenwesens“ in das Bundesinventar des Immateriellen Kulturerbes beworben. Die Bewerbung wurde 2018 unter anderem aufgrund von Zweifeln an der Einhaltung der Tierschutzgesetze abgelehnt, ein Erfolg für Menschen für Tierrechte und viele weitere engagierte Tierschützer. Nachdem die Züchter damals gescheitert waren, verweisen sie nun auf neue interne Vorgaben zum Tierschutz. Nach Ansicht des Bundesverbandes sind diese jedoch nach wie vor völlig unzureichend, um die Missstände beim sogenannten Brieftaubensport zu beheben.
Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung.


EU-Bügerinitiative gegen den Haifischlossenhandel
Wir unterstützen die neue EU-Bürgerinitiative gegen den grausamen Haifischlossenhandel und fordern mit Sea Shepherd und anderen Organisationen u.a. das Ende des Handels mit Haiflossen in der EU. Beim sogenannten „finning“ werden den wehrlosen Tieren bei vollem Bewusstsein die Flossen abgeschnitten. Die EU ist einer der Hauptakteure im weltweiten Flossenhandel. Wegen ihres hohen Handelswerts und ihrer Verwendung in einer traditionellen Suppe in der asiatischen Kultur wird das Abtrennen von Haiflossen noch immer praktiziert. Wir haben nun ein Jahr Zeit, um mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln. Bitte unterschreiben Sie hier.


Neue Pelzwendekarte
Die Pelzsaison ist in vollem Gange. In unserem Shop können Sie jetzt unser neues Pelzwendekärtchen zum Überreichen an Pelzträger bestellen. Der Text auf der Karte enthält die wichtigsten Infos über den grausamen Pelzhandel und ruft dazu auf, das Tierleid für die Mode zu beenden.
Um unser Lager zu räumen, bieten wir die alte Pelzkarte deutlich ermäßigt an.


Foto: Stocksnap_pixabay

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Termine


 

 

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath, Deutschland
Fon 0211 – 22 08 56 48
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind  Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: