Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte Nr. 10/19 vom 23.08.2019

Inhalt

  • Klimawandel: Ist die Fleischsteuer ein sinnvoller Ansatz?
  • Tierschutz: Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen
  • Kastenstandhaltung: Klöckner begeht bewussten Rechtsbruch
  • Allgäu: Tierschutzskandal entfacht Debatte
  • Bitte Mitzeichnen: EU-Initiative für ein Ende der Käfighaltung
  • Neu: Aufkleber gegen betäubungslose Ferkelkastration
  • Termine

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: soylent network

der Klimawandel beschäftigt Politik und Gesellschaft auch im Sommerloch. Anfang August veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) einen Sonderbericht zu den Wechselwirkungen zwischen Erderwärmung und Landnutzung. Darin stellen die Wissenschaftler fest, dass auch die Landwirtschaft einen Beitrag leisten muss, damit das anvisierte Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Währenddessen diskutieren Politik und Verbände im Vorfeld der Sitzung des Klimakabinetts am 20. September, die Einführung einer Fleischsteuer. Wirtschaftswissenschaftler haben berechnet, dass die Preise für alle tierischen Produkte viel stärker steigen müssten, wenn man die tatsächlichen Umweltkosten berücksichtigt. Sie empfehlen, die Schäden den Verursachern zuzuordnen, etwa indem man die industrielle Landwirtschaft in das CO2-Steuersystem einbezieht, statt sie – wie bisher – hoch zu subventionieren. Die nötigen Maßnahmen für mehr Tier- und Klimaschutz und einen Umbau des Systems liegen längst auf dem Tisch. Jetzt müssen sie umgesetzt werden. Hier lesen Sie den ganzen Artikel: www.tierrechte.de


Tierschutz: Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen
Am 1. September wählen Brandenburg und Sachsen eine neue Landesregierung. Nach dem Volksbegehren gegen Massentierhaltung in Brandenburg, das über 100.000 Bürger unterzeichneten, sprechen sich mittlerweile die meisten Parteien gegen die industrielle Tierhaltung aus. Doch vieles, was in den Wahlprogrammen steht, sind leere Worthülsen. Um den Wählern in Brandenburg und Sachsen eine wirkliche Orientierung zu geben, hat der Bundesverband die Programme nach den entscheidenden Aussagen durchforstet. Das Augenmerk lag dabei auf konkreten und zielführenden Maßnahmen, mit denen tatsächlich mehr Tierschutz erreicht werden kann.

Hier finden Sie mehr Informationen zu den Wahlen in Brandenburg und Sachsen.


Kastenstandhaltung: Klöckner begeht bewussten Rechtsbruch
Vor kurzem berichteten wir, dass die Tierschutzverbände den Verordnungsentwurf zur Neuregelung der Haltung von Sauen in Kastenständen geschlossen ablehnten. Der Grund: Das Bundeslandwirtschaftsministerium will den tierquälerischen Kastenstand nicht verbieten, sondern ihn legalisieren. Dies unterläuft geltendes Tierschutzrecht und widerspricht dem Staatsziel Tierschutz. Im Nachgang kam es zu einem Eklat auf der letzten Sitzung der Bundestierschutzkommission, bei der auch der Bundesverband Menschen für Tierrechte mitwirkt. Die Tierschutzvertreter weigerten sich die geplante Änderung der Sauenhaltung in Kastenständen zu diskutieren und verließen gemeinsam den Raum. Die Tierschutzvertreter waren überzeugt, dass eine Bundestierschutzkommission nicht über eine Verordnung beraten darf, die Rechtsverstöße legitimiert. Sie forderten die Vorlage einer rechtskonformen Verordnung und erklärten sich bereit, diese in der nächsten Sitzung der Bundestierschutzkommission zu beraten. Mehr dazu unter: www.shz.de


Allgäu: Tierschutzskandal entfacht Debatte
Der Allgäuer Tierschutz-Skandal zieht weitere Kreise. Letzte Woche durchsuchte ein Großaufgebot der Polizei einen dritten Rindermast-Betrieb. Außerdem stellten die Behörden bei ihren Ermittlungen bei einem der größten Milchbetriebe fest, dass neben Verstößen gegen den Tierschutz auch solche gegen das Tierseuchen- und Arzneimittelrecht vorliegen. Die gravierenden Verstöße haben derweil eine Debatte über die personelle Besetzung der Veterinärämter entfacht: Vier Landräte wandten sich an Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und forderten mehr Personal – mit Erfolg: Glauber kündigte an, Kontrollen für Großbetriebe neu organisieren zu wollen. Künftig soll sich die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) die Großbetriebe kontrollieren und dafür mehr Personal erhalten. Die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) sagte, dass sie sich eine andere Art der Agrarförderung wünsche. Die Agrarförderung von Großbetrieben solle gedeckelt werden. Förderung sollten die erhalten, die sich besonders um das Tierwohl kümmern. Es ist ein Armutszeugnis, dass es erst zu den grausamen Verstößen kommen musste, damit sich die Politik bewegt. Immerhin haben die erschreckenden Dokumentationen aber bewirkt, dass bei den Tierschutzkontrollen umgedacht und aufgestockt wird. Wenn sie zudem dazu führen, dass die CSU die Subventionspolitik überdenkt, hätten die Tiere nicht umsonst gelitten.
Mehr dazu unter: www.augsburger-allgemeine.de
Weitere Infos: Blutige Milch: Übersichtseite des bayrischen Rundfunks


Bitte Mitzeichnen: EU-Initiative für ein Ende der Käfighaltung
Gemeinsam mit fast 200 weiteren Organisationen fordern wir mit der Europäischen Bürgerinitiative „Käfighaltung beenden“, dass das furchtbare Leid von Tieren in Käfigen in der EU gestoppt wird. Die Sammlung läuft nur noch bis zum 11. September. Bitte unterschreiben Sie und sammeln Sie (vollständige) Unterschriften bei Freunden und Bekannten:
1. Hier die Europäische Bürgerinitiative „Käfighaltung beenden“ online unterschreiben.
2. Auf Papier weiter Stimmen sammeln – hier die Liste ausdrucken


Neu: Aufkleber gegen betäubungslose Ferkelkastration
Wer mit diesem charmanten veganen Outdoor-Aufkleber gegen die betäubungslose Ferkelkastration protestieren möchte, kann den Aufkleber in unserem Shop bestellen. Es gibt ihn in zwei Größen mit 5 cm oder 9 cm Durchmesser.
Hier kommen Sie zum Shop: www.tierrechte.de


Termine


 

 

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind  Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.