Allgemein Industrielle Tierhaltung

Feiern Sie Ostern tierfreundlich

Der Himmel leuchtet in einem strahlendem Blau, Lämmer springen fröhlich über sattgrüne Wiesen, Osterhasen tragen Körbe voller bunter Eier und glücklich aussehende Hühner spazieren pickend durch das Idyll. Der Frühling ist da, lasst uns Ostern feiern. Mit diesen wohl bekannten, schönen Bildern zu den Osterfeiertagen sind wir aufgewachsen. Die niedlichen Lämmer stehen symbolhaft für ein friedliches, lebensbejahendes Osterfest. Welches, wie auch das Weihnachtsfest, heute in erster Linie dem Kommerz und der Süßwarenindustrie gewidmet ist – wie ein Blick in jeden Supermarkt zeigt.

Endstation Schlachter
Dass Ostern für viele Tiere aber mit viel Leid verbunden ist, wird dabei meist verdrängt. Denn die Bilderbuchromantik täuscht geschickt darüber hinweg, das die Lämmer an Ostern eben nicht auf der grünen Wiese umherspringen: Sie landen zu Tausenden auf dem Festtagsteller. Denn Lammfleisch gehört für viele Menschen genauso wie gefärbte Eier zum Osterfest. Das Bundesamt für Statistik erfasst das exakte Alter von Tieren bei der Schlachtung nicht, wohl aber Bestand und Schlachtzahlen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 902.585 Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet.

Mästen jenseits der Weide
Statt wie eigentlich üblich im Frühjahr werden die Osterlämmer bereits zwischen November und Dezember geboren um dann mit dem entsprechenden Schlachtgewicht ein bis zwei Wochen vor Ostern geschlachtet zu werden. Sie leben nur wenige Monate, damit die große Nachfrage nach Lammfleisch befriedigt werden kann. Eine Weide, auf der die bewegungsfreudigen Jungtiere herumtollen können, haben sie nicht kennengelernt, denn sie werden im Stall gemästet. Die durchgehende Stallhaltung, die die Osterlämmer in ihrer kurzen Lebenszeit ertragen müssen, ist nicht artgerecht. Die letzten Stunden ihres Lebens verbringen sie getrennt von ihrer Herde auf dem Weg zum Schlachthaus.

Das Ei: Ein Qualprodukt
Auch beim bunten Osterei trügt die Idylle. Eigentlich sollte sich die Tierqual in den Haltungssystemen, die Qualzucht der Hochleistungshennen und die verbreiteten Brustbeinbrüche inzwischen herumgesprochen haben. Umfragen zufolge bevorzugt die Mehrheit der Deutschen zwar Eier aus sogenannter artgerechter Haltung. Und obwohl die Hennen in der „Freiland-“ und der „Öko-Haltung“ deutlich mehr Platz haben, sind auch hier massive Tierschutzprobleme die Regel. Der Grund: In allen Haltungsformen wird mit den sogenannten Legehybriden gearbeitet. Diese Hochleistungshennen sind auf eine besonders hohe Legeleistung von etwa 300 Eiern pro Jahr gezüchtet. Da die hohe Legeleistung die Hennen körperlich auszehrt, lässt sie nach 12 bis 15 Monaten nach. Aus diesem Grund werden die Tiere nach etwa einem Jahr geschlachtet und als Suppenhühner vermarktet. Das betrifft in Deutschland über 30 Millionen Hühner pro Jahr. Dabei hat ein Haushuhn eine Lebenserwartung von sieben Jahren oder sogar länger. Das Ei ist und bleibt ein Qualprodukt. Und doch werden die mit soviel Leid produzierten Eier millionenfach gekauft und zu Ostern mit bunten Farben angemalt.

Am Fest des Lebens leben lassen
Daher appelliert der Verband Menschen für Tierrechte: Bitte verzichten Sie auf Lammfleisch und meiden Sie Hühnereier – und dies nicht nur an Ostern. Es gibt mittlerweile so viele pflanzliche Alternativen, dass ein Leben ohne Hühnerei ohne Einschränkungen möglich ist. Um das Leid der Osterlämmer langfristig zu verhindern, hilft vor allem ein veganes Festtagsmenü. Frohe Ostern!