Margrits Kolumne

Margrits Kolumne: Macht Milch groß und stark?

Zum Weltmilchtag am 1. Juni:

Das stärkste gegenwärtig lebende Tier, der Elefant, trinkt nur Milch, so lange
er klein ist. Wie jedes Baby, Mensch oder Tier, hängt er an den Zitzen seiner
Mutter. Dann aber wird er für immer Vegetarier.

Auch die Taube, ein Vogel, produziert Milch. Die Natur hat es so eingerichtet,
dass im Kropf Milch gebildet wird, mit der die Jungen gefüttert werden,
allerdings nur in den ersten Lebenstagen. Durch diesen „Trick“ der Natur
haben die Küken bereits nach vier Wochen ein Gefieder und sind in der Lage
zu fliegen.

Die Milch im Euter der Kuh diente ursprünglich zur Ernährung des Kälbchens.
Fünf Liter Milch gab eine Mutterkuh täglich – heute sind es 50 Liter Milch pro
Tag. Um mehr Kühe in kürzerer Zeit zu melken, wurde das Melkkarussell
konstruiert. Darin steuern Metallgatter den „Kuhverkehr“ und sorgen dafür,
dass die Tiere entsprechend „positioniert“ werden. Auch Melkroboterplätze
sind keine Utopie mehr, sondern pure Wirklichkeit.

Ein Blick auf Europa zeigte den Chinesen, dass Milch groß und stark macht.
So steigerten sie seit den 80er Jahren ihren Milchkonsum und zählen inzwischen
zu den 10 größten Milchproduzenten weltweit. An der Spitze aber liegt Almarai
in Saudi-Arabien mit einer Milchproduktion von jährlich 1,5 Millionen Tonnen Rohmilch.

In einem Werbespot heißt es: Die Produktion hochwertiger Milch erfordert gesunde
und glückliche Kühe. Das ist am Weltmilchtag wohl eher Nebensache.

© Margrit Vollertsen-Diewerge Mai 2022

Lesen Sie dazu auch den Artikel: Milch: Raubbau an der Kuh