Allgemein Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte 17/19 vom 20.12.2019

  • Weihnachten ohne Tierleid
  • Tierschutzbericht: Rückschläge statt Verbesserungen
  • Versuchstierzahlen 2018: Tendenz steigend
  • Fleisch: Grüne beschließen Klima-Steuer
  • Hamburg. Künftig weniger Tierverbrauch
  • Stellenanzeige
  • TV-Tipps

Liebe Leserinnen und Leser,

das „Fest der Liebe“ steht vor der Tür: Leider bedeutet die Advents- und Weihnachtszeit für viele Tiere das Gegenteil. Hinter jedem Festtagsbraten, Fisch oder Schnitzel steht ein Tierleben. An Jacken mit Pelzbesatz, Leder oder Daunen klebt unsägliches Tierleid. Doch Tiere sind keine Waren. Wir haben kein Recht, sie auszubeuten, zu quälen und zu töten. Wir brauchen endlich einen Systemwechsel in den Hochburgen der Tiernutzung. In der Vergangenheit wurden unsere Forderungen, sei es der Ausstieg aus dem Tierversuch oder der Einstieg in eine pflanzenbasierte Ernährung, oft belächelt. Nun mehren sich die Anzeichen, dass wir letztlich Recht behalten werden. Für diese wichtigen und überfälligen Systemwechsel werden wir uns auch im nächsten Jahr mit aller Kraft einsetzen.

In diesem Sinne bedanken wir uns ganz herzlich für Ihre Unterstützung.
Auf ein erfolgreiches Jahr 2020!

Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung Weihnachten ohne Tierleid.


Foto: soylent network

Foto: soylent network

Tierschutzbericht: Rückschläge statt Verbesserungen
Anfang Dezember stellte Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ihren Tierschutzbericht für die Jahre 2015 bis 2018 vor. Darin lobt sie sich für ihr Engagement. Dabei hat sie für die Tiere nichts erreicht – im Gegenteil. Noch immer leiden und sterben Millionen in Tierversuchen. Eine Ausstiegsstrategie, wie wir sie mehrfach von Klöckner und ihren Amtsvorgängern gefordert haben, ist nicht in Sicht.

Foto: SOKO Tierschutz

Landwirtschaft: Katastrophale Bilanz
Im Bereich der Landwirtschaft ist die Bilanz aus Tierschutzsicht schlicht eine
Katastrophe. Weder die Urteile deutscher Gerichte noch zahlreiche juristischen Gutachten, die klar belegen, dass die Groko mehfach gegen Verfassung und das Tierschutzgesetz verstoßen hat, konnten Klöckner von ihrer Klientelpolitik abbringen. Ende 2018 beschloss die Regierung, die betäubungslose Ferkelkastration um weitere zwei Jahre zu verlängern. Nun drohen wiederum Verschlechterungen: Die Fixierung von Sauen in körpergroßen Metallkäfigen, verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist verfassungswidrig. Dennoch wird im aktuellen Referentenentwurf des Landwirtschaftsministeriums versucht, den Kastenstand bis auf weiteres zu legitimieren. Hier können Sie dagegen protestieren.

Kükentötung geht weiter
Trotz des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) werden Küken weiterhin getötet, weil sie das „falsche“ Geschlecht haben. Und was tut die Ministerin? Anstelle harter Verbote setzt die sie weiterhin auf freiwillige Zusagen der Geflügelindustrie. Sogar beim existenzbedrohenden Klimawandel wird die Landwirtschaft geschont. Dabei ist die industrielle Tierhaltung ein Haupttreiber. Dennoch hat die Bundesregierung bisher keine Maßnahmen genannt, um die Landwirtschaft beim Klimaschutz in die Pflicht zu nehmen. Und dies sind nur einige Beispiele.

Doch der Bundesverband und die vielen anderen Tierschutz- und Tierrechtsverbände, mit denen wir zusammenarbeiten, werden uns davon nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil: Am 18. Januar werden wir auf der großen Landwirtschaftsdemo „Wir haben es satt“ für die überfällige Agrarwende auf die Straße gehen. Sind Sie auch dabei?


Foto: iStock/filo

Versuchstierzahlen 2018: Tendenz steigend
Kurz vor Weihnachten wurden die Versuchstierzahlen für das Vorjahr veröffentlicht. Ein Geschenk sind sie allerdings nicht: Die Zahl der leidenden Tiere ist 2018 um fast 18.000 auf rund 2.8 Mio. gestiegen. Trotz zahlreicher Bekenntnisse zu Ersatzverfahren zum Tierversuch ist nicht ersichtlich, dass auf eine Reduktion der Tierversuchszahlen hingearbeitet wird. Für einen echten Systemwechsel fordern wir seit Jahren eine Gesamtkonzeption nach dem Vorbild der Niederlande und werden uns auch 2020 weiter aktiv für einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch einsetzen. Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung.


Foto: Susanne Beeck/pixelio.de

Fleisch: Grüne beschließen Klima-Steuer
Ein kleiner Lichtblick kurz vor Weihnachten: Bei ihrem Bundesparteitag haben die Grünen beschlossen, nicht nur die Klimagas-Emissionen aus Verkehr und Wärme zu bepreisen, sondern auch die aus der Landwirtschaft. Möglich wäre, dass für den Ausstoß von Treibhausgas entweder Zertifikate gekauft oder eine Steuer gezahlt werden. Ein höherer Preis für besonders treibhausgasintensive Produkte soll den Konsum reduzieren und so das Klima entlasten.
Die anderen Parteien sprechen sich zwar noch gegen diese Maßnahme aus, doch der Beschluss bringt wieder Leben in die Debatte. Hier lesen Sie den ganzen Artikel.


Hamburg: Künftig weniger Tierverbrauch
Die Nutzung von getöteten oder lebenden Tieren gehört leider immer noch zu den gängigen Lehrmethoden, auch wenn es mittlerweile viele gleichwertige alternative Lehrmethoden gibt. Doch es gibt Hoffung: Die rot-grüne Hamburger Bürgerschaft hat am 4. Dezember Änderungen des Hochschulgesetzes beschlossen, die positive Schritte in Richtung tierverbrauchsfreie Lehre einleiten. So sollen die Hochschulen die Entwicklung von Ersatzmethoden zum Tierverbrauch voranbringen und der Einsatz von Tieren soweit wie möglich reduziert werden. Eine Freistellungsklausel ermöglicht Studierenden im Einzelfall, auf Übungen an Tieren zu verzichten. Damit ist Hamburg das sechste Bundesland, das den Hochschulen explizit vorgibt, Tierversuche nur durchzuführen, wenn der Zweck nicht mit anderen Methoden erreicht werden kann.
Wir hatten die Initiatoren zuvor aufgefordert, strengere Regeln einzuführen als in den Bundesländern Bremen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Thüringen. Das Gesetz enthält nun eine Erweiterung: Neben getöteten soll auch auf lebende Tiere verzichtet werden.


Stellenanzeige: Bundesverband braucht Unterstützung
Ab Februar 2020 sucht der Bundesverband Menschen für Tierrechte eine(n) Fachreferent(in) für den Bereich Tierversuche. Die ausführliche Stellenausschrebung finden Sie hier.


TV-Tipps
Hier noch einige sehr interessante Beiträge zum Nachsehen während der Feiertage:

 


 

 

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Fon 0211 – 22 08 56 48
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind  Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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