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16. November 2022: Klimaschutz-Simulation: Zentraler Hebel ist Umstellung auf pflanzliche Ernährung

Aktuelle Umfrage: Fast 50 Prozent für Fleischverzicht

Nach Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung ist die Umstellung auf eine „sehr stark pflanzliche Ernährung“ sowie eine emissionsärmere Produktion zentral, um die großen ernährungsbedingten Emissionen zu reduzieren. Um dies zu erreichen, müssten tierische Produkte verteuert und pflanzliche Produkte vergünstigt werden. Eine aktuelle Umfrage des Politikmagazins Report Mainz kommt zu dem Ergebnis, dass rund die Hälfte aller Deutschen bereit ist, für den Klimaschutz seltener oder gar kein Fleisch mehr zu essen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte appelliert an Verbraucher:innen auf pflanzliche Nahrungsmittel umzusteigen. Die Politik fordert er auf, schnell konkrete Maßnahmen für eine Agrar- und Ernährungswende einzuleiten.

Wissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung haben anhand von Computersimulationsmodellen berechnet, dass eine Kombination mehrerer Maßnahmen nötig ist, um den Konsum von Lebensmitteln bis zum Ende dieses Jahrhunderts emissionsneutral zu machen. Die drei wichtigsten Maßnahmen, um die ernährungsbedingten Emissionen zu reduzieren, seien die Umstellung auf eine „sehr stark pflanzliche Ernährung“, die Reduktion der Nahrungsmittelverschwendung und eine emissionsärmere Produktion. Um das zu erreichen, müsse es ein klares Preisschild für Emissionen in der Landwirtschaft geben. Dazu müssten, nach Ansicht der Wissenschaftler, tierische Produkte verteuert und pflanzliche Produkte günstiger gemacht werden.

Umfrage: Fast 50 Prozent für Fleischverzicht
Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Politikmagazins Report Mainz ist rund die Hälfte aller Deutschen dazu bereit, für den Klimaschutz ihre Lebensgewohnheiten, beispielweise Ernährung oder Autonutzung, zu verändern. 49 Prozent der Befragten erklärten, sie seien bereit, seltener oder gar kein Fleisch mehr zu essen. Acht Prozent geben an, bereits jetzt vegetarisch oder vegan zu leben.

Effektiv: tierische zugunsten pflanzlicher Nahrungsmittel reduzieren
„Eine Vielzahl aktueller Studien belegt, dass Ernährung und Lebensmittelproduktion entscheidende Hebel zur Reduktion der Treibhausgase sind. Sie sind für etwa ein Drittel aller Treibhausgasemissionen weltweit verantwortlich. In diesem Bereich könnten wir leicht umstellen und so schnell Emissionen reduzieren. Doch dazu müssen Verbraucher:innen tierische zugunsten pflanzlicher Nahrungsmittel reduzieren oder besser ganz darauf verzichten. Die Politik muss den Appellen der Wissenschaftler:innen endlich folgen und schnell konkrete Maßnahmen für die dringend notwendige Agrar- und Ernährungswende einleiten. Dazu gehört unter anderem pflanzliche Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.

Maßnahmen für eine Agrar- und Ernährungswende
Um der Politik konkrete Maßnahmen an die Hand zu geben, hat der Tierrechtsverband zehn Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende zusammengestellt. Mit dem neuen Projekt „Ausstieg aus der Tierhaltung“ stellt er zukunftsfähige und wirtschaftliche Einkommensquellen für Landwirt:innen jenseits der Tierhaltung vor.

Unterzeichnen Sie die Petition von ProVeg für eine Mehrwertsteuerbefreiung pflanzlicher Lebensmittel unter: proveg.com
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Pressestelle:
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10, Internet: www.tierrechte.de

 


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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