Versuchstier des Jahres

Grusswort: Wir brauchen einen Paradigmenwechsel, nicht die Modifizierung obsoleter Systeme!

Die diesjährige Schirmherrin des Versuchstiers des Jahres ist Petra Martin, die Gründerin und Vorständin der „Stiftung Zukunft jetzt!“. Unter dem Motto „Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern die Folge der Entscheidungen, die wir heute treffen“, setzt sich die Treuhandstiftung für eine nachhaltige, soziale und ökologische Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft ein. Dieser grundlegende Paradigmenwechsel umfasst auch unseren Umgang mit den Tieren, auch denen, die versteckt hinter den Mauern von Versuchslaboren leiden.

Petra Martin, Gründerin & Vorständin der „Stiftung Zukunft jetzt!“, mit Familienhund Feebee. Foto: Privat

Ich setze mich privat wie auch in meiner Stiftung mit aller Vehemenz dafür ein, dass wir unseren Mitgeschöpfen in allen Bereichen mehr Mitgefühl entgegenbringen. Ganz besonders den Tieren, deren Leid tagtäglich versteckt in der Anonymität von Versuchslaboren stattfindet. Daher gilt mein Engagement auch den tierversuchsfreien und humanen Forschungsmethoden. Dabei reicht es mir nicht, „falsche“ und obsolete Systeme zu modifizieren. Was wir brauchen, ist ein Paradigmenwechsel weg vom vermeintlichen Goldstandard Tierversuch hin zu einer modernen, am Menschen orientierten Forschung. Die Autismus-Forschung an gentechnisch veränderten Mäusen ist ein gutes Beispiel dafür. Denn eine komplexe Störung wie der Autismus lässt sich nicht an künstlich krank gemachten Tieren erforschen.

Es existieren mittlerweile unzählige tierleidfreie Möglichkeiten. Menschliche Zellkulturen, Multiorgan-Chips oder Computersimulationen sind nicht nur ethisch sauber, sie haben auch den entscheidenden Vorteil, dass sie für den Menschen relevante Ergebnisse liefern. Die Gelder, die noch immer in solche absurden Forschungsvorhaben fließen, müssten stattdessen in die vielversprechenden und zukunftsfähigen humanspezifischen Methoden investiert werden mit dem Ziel, den Tierversuch komplett durch zuverlässige neue Verfahren abzulösen. Das sind die positiven Zukunftsvisionen, die wir brauchen.

Petra Martin

www.stiftung-zukunftjetzt.de