Margrits Kolumne

Margrits Kolumne: Ein Schädel klagt an

Der Tierschutzbeauftragte einer großen süddeutschen Universität sagte
im Jahr 1990 zu Tierschützern: „Ihr habt immer das gleiche Plakat von
dem Affen, der im Affenstuhl sitzt und angeblich gequält wird. Habt ihr
nichts Neues?“

Doch, bedauerlicherweise gibt es das. Nicht auf Plakaten, sondern bei
der Sendung „FRONTAL“ Am 25. Oktober 2022 wurden Bilder gezeigt, die
an Grausamkeit nicht zu überbieten sind. Die seit Jahrzehnten mit
Steuergeldern finanzierte Tierquälerei hat die Zuschauer wachgerüttelt,
diese von den Behörden genehmigte und unter den Teppich gekehrte
„Forschung“ ist jetzt öffentlich geworden.

Dabei gibt es längst tierversuchsfreie Methoden, z.B. Mini Brains,
das sind millimetergroße Gehirne, deren Herstellung mit Blut-, Haar-
oder Haarwurzelzellen kranker oder gesunder Menschen möglich ist.
Für jede Fragestellung können verschiedene Mini-Brain-Arten hergestellt werden,
und das in großer Zahl mit immer den gleichen Eigenschaften.

Beweis für die Schmerzen, die wehrlose Affen aushalten mussten, zeigte
FRONTAL an einem Affenschädel: Bohrlöcher im Schädelknochen,
Stichverletzungen im Gehirn, Entzündungen schwerster Form. Den
Versuchsaffen wurden schlimmste Leiden zugefügt. Und das ist keine
Ausnahme, sondern gängige Praxis auch in Bremen, Göttingen und
Münster.

Ein solcher Affenschädel wird nun bei Demos und Unterschriftensammlungen
ausgestellt. Eine stumme Anklage, die den Oberbürgermeistern der
genannten Städte überreicht werden sollte.

Geschmacklos? Dazu ein Zitat von Albert Schweitzer:
Wo immer ein Tier in den Dienst des Menschen gezwungen wird,
gehen die Leiden, die es erduldet, uns alle an.

© Margrit Vollertsen-Diewerge 2. November 2022

Link zum ZDF-Frontal-Beitrag: Umstrittene Versuche an Affen (25.10.22)