Neben den unendlich vielen menschlichen Tragödien in der Ukraine gibt es mindestens ebenso viele tierische, die man sich kaum vorstellen möchte. Eingesperrte, verhungernde, sterbende Tiere, um die sich niemand mehr kümmern kann.
Vor 14 Jahren hat Dr. med. vet. Corina Gericke vom Verein Ärzten gegen Tierversuche ein Osteuropa-Projekt gestartet. Ziel war es, u.a. Universitäten in der Ukraine mit tierverbrauchsfreien Lehrmaterialien auszustatten, um Studierenden an humanen Methoden auszubilden und den Irrweg Tierversuch zu verlassen. Auch der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat dieses Projekt unterstützt. Doch der Krieg hat all diese zukunftsweisenden Ansätze zunichte gemacht. Wie es in den Versuchstierhaltungen jetzt aussieht, übersteigt wohl jegliche Vorstellung.
„An der Pädagogischen Universität Charkiw wurden ein Ökologisches und ein Bioethisches Zentrum eingerichtet, die damals vorgesehenen tierverbrauchenden Versuche wurden durch tierversuchsfreie Lehrmittel ersetzt,“ so Dr. Gericke. Doch das ist alles vorbei. Wann jemals wieder der Lehrbetrieb aufgenommen werden kann, weiß niemand. Und ob dann wieder mit modernen Lehrmitteln geforscht werden darf?
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
© Margrit Vollertsen-Diewerge April 2022