Das Saarland will, dass Saarländische Wissenschaftler:innen für die Entwicklung neuer Medikamente und Therapiemöglichkeiten in Zukunft weniger auf Tierversuche, sondern stattdessen auf neue Methoden zurückgreifen. Das beschloss der Landtag Mitte Februar 2022 auf Antrag der Großen Koalition. Ziel müsse es sein, Tierversuche durch alternative Methoden mittelfristig überflüssig zu machen. Ferner beschloss der Landtag, dass es an der Universität künftig eine koordinierende Stabsstelle „Tierversuchsfreie Forschung“ und mehr Vorlesungsangebote geben soll. Ein von der Staatskanzlei mit über 350.000 Euro gefördertes Forschungsprojekt beweist schon jetzt, dass praktikable Methoden zur Vermeidung von Tierversuchen im Bereich der Arzneimittel- und Chemikalienforschung existieren. Professor Marc Schneider vom Universitätslehrstuhl für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie und Professor Dietmar Brück vom Lehrstuhl der htw saar für Ingenieurwissenschaften haben gemeinsam sich in den vergangenen drei Jahren im Rahmen des Projektes „E-bio-Barriere – Entwicklung eines automatisierten Messverfahrens zur Erkennung (anti-)entzündlicher Reaktionen biologischer Barrieren“ mit der Frage beschäftigt, wie man Tierversuche im Bereich der Arzneimittel- und Chemikalienforschung vermeiden kann. Durch die Bündelung des Know-hows der beiden Forschungsgruppen gelang es, ein schnelleres, einfacheres und robusteres Messverfahren zur Ermittlung der biologischen Barriere-Fähigkeit von Darm- und Lungengeweben für Hochdurchsatzanwendungen zu entwickeln. Gefördert wurde das Vorhaben von der Staatskanzlei des Saarlandes. Der Bundesverband wird sich dafür einsetzen, dass dieses gute Beispiel Schule macht. Mehr dazu lesen Sie bei der Saarbrücker-Zeitung und der Staatskanzlei-Saarland.