Zum „Fest der Liebe“ erinnert der Bundesverband Menschen für Tierrechte an das millionenfache Tierleid, das mit den traditionellen fleischlastigen Weihnachtsessen einhergeht. Diese ist nach Ansicht des Tierrechtsverbandes nicht nur aus ethischen, sondern auch aus Gründen des Klima-, Umwelt- und Artenschutzes abzulehnen. Er ruft stattdessen dazu auf, die anstehenden Festtage dazu zu nutzen, um auf eine zukunftsfähige pflanzenbasierte Ernährungsweise umzustellen.
Zum Jahresausklang klingen dieses Jahr statt Weihnachtsglöckchen schrille Alarmglocken: Zum einen ist die Corona-Pandemie noch immer nicht gebannt, zum anderen werden nach einem Katastrophen-Jahr in der Arktis, in Sibirien und in der Antarktis Temperaturrekorde gemessen. Die größten aktuellen Bedrohungen – der Klimawandel, die Corona-Pandemie und das Artensterben – sind alle eng mit unserem Umgang mit den Tieren verknüpft.
Fleischproduktion: Haupttreiber des Klimawandels
Eine Studie der Universität Illinois stellt fest, dass die Lebensmittelproduktion der größte Verursacher von Treibhausgasen ist. Sie ist für die Hälfte der CO2-Emissionen insgesamt verantwortlich. Haupttreiber ist die Fleischproduktion, sie erzeugt doppelt so viele Treibhausgasemissionen (THG) wie pflanzliche Nahrungsmittel. Eine Ende Oktober 2021 veröffentlichte Studie des Umweltbundesamts kommt derweil zu dem Ergebnis, dass Deutschland 2018 mindestens 65,4 Milliarden Euro für umwelt- und klimaschädliche Subventionen ausgegeben hat. Auch bei der Landwirtschaft sieht das UBA großes Einsparpotenzial. Wenn die Mehrwertsteuervorteile für tierische Produkte wegfielen, könnten jährlich Mehreinnahmen von rund fünf Milliarden Euro entstehen.
Industrielle Tierhaltung bedingt Zoonosen und Antibiotikaresistenzen
Auch die Pandemie haben wir unserem Umgang mit den Tieren zu „verdanken“: Die Zahl der Krankheitserreger mit zoonotischem Potenzial ist in den vergangenen 50 Jahren steil angestiegen. Wissenschaftler sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der industriellen Tierhaltung und dem zunehmenden Risiko von Pandemien. Die Massentierhaltung, bei der viele Tiere auf engstem Raum gehalten werden, gilt als Sammelstelle und Übertragungsbrücke. Schätzungen gehen davon aus, dass 60 bis 75 Prozent der neu entstehenden Infektionskrankheiten auf engen Kontakt zu Tieren zurückzuführen sind. Die industrielle Tierhaltung bedingt noch eine weitere Gefahr für unsere Gesundheit: Antibiotikaresistenzen. Schätzungen zufolge werden 70 bis 80 Prozent der Antibiotika weltweit in der Nutztierhaltung eingesetzt. Dies führt zur Entwicklung von multiresistenten Keimen, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt.
Größte Naturzerstörer: Fleischkonsum und intensive Landwirtschaft
Die intensive Landwirtschaft ist auch eine der Hauptursachen für Naturzerstörung und Artensterben. Zu dem Ergebnis kommt die Anfang 2021 veröffentlichte Studie “Food System Impacts on Biodiversity Loss“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der Denkfabrik Chatham House. Mit ihrem massiven Einsatz von Pestiziden und dem Anbau von Monokulturen zerstöre sie unwiederbringlich die Böden. Dies führe wiederum dazu, dass noch mehr natürliche Landflächen in Ackerflächen umgewidmet werden, was wiederum einen weiteren Verlust von Lebensräumen und Biodiversität bedinge. Die Leidtragenden dieses Teufelskreises seien nicht nur die zur Fleischproduktion gehaltenen Tiere, sondern auch wildlebende Vögel, Säugetiere, Insekten und Mikroorganismen. Beispiel Regelwald: Die intensive Rinderhaltung in Südamerika führt zum Abholzen von Regenwald, dem Ökosystem mit der größten Artenvielfalt. Viele Tier- und Pflanzenarten gehen damit unwiederbringlich verloren.
Klimarettung durch Umstieg auf pflanzliche Eiweißträger
Diverse Studien belegen, dass ein Umstieg auf pflanzliche Eiweißträger maßgeblich zur Rettung unseres Klimas beitragen kann. Eine Studie der Universität Paris hat analysiert, wie sich bis 2050 eine nachhaltige Landwirtschaft schaffen lässt, die alle Menschen in der EU ernähren kann. Das Ergebnis: Nötig ist eine Umstellung auf agrarökologische Anbaumethoden, eine Reduzierung der Tierbestände und des Fleischkonsums und weniger Getreide als Tierfutter. Wegweisend war in diesem Zusammenhang die Empfehlung der internationalen Eat-Lancet-Kommission. Die Wissenschaftler:innen plädieren darin für eine „planetarische Gesundheits-Ernährung“, die hauptsächlich auf pflanzenbasierten Proteinquellen basiert.
Die Zeit ist reif: Fangen Sie jetzt an!
Um den drängenden globalen Bedrohungen zu begegnen, müssen wir unsere Ernährungsgewohnheiten radikal verändern. Nehmen Sie das „Fest der Liebe“ zum Anlass, um auf eine zukunftsfähige Ernährungsweise auf pflanzlicher Basis umzustellen. Dies kann Ihr persönlicher Beitrag sein, um Tierleid zu beenden, das Klima und die Artenvielfalt zu retten und um zukünftige Pandemien zu verhindern.
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