Die Bundesregierung muss das überarbeitete Klimaschutzgesetz noch vor der Sommerpause mit konkreten Maßnahmen zur CO₂-Minderung hinterlegen. Das fordert der Dachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) zusammen mit 54 Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen – darunter auch der Bundesverband Menschen für Tierrechte – in einem heute veröffentlichten Klimaschutz-Sofortprogramm. Um die Klimaziele zu erreichen, fordern die Organisationen im Bereich Landwirtschaft unter anderem eine drastische Reduktion der Tierbestände und des Konsums tierischer Produkte, eine flächengebundene Tierhaltung, ein Ende klimaschädlicher Subventionen sowie einen deutlichen Ausbau des Ökolandbaus.
Die Organisationen begrüßen, dass die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz als Reaktion auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts in einem sonst unvorstellbaren Tempo überarbeitet und die Klimaziele nachgeschärft hat. „Dies sind Schritte in die richtige Richtung, doch auch die angehobenen Klimaziele bringen Deutschland noch nicht auf einen Kurs, der kompatibel mit dem 1,5-Grad-Limit sowie der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist. Dafür müssen bis 2030 mindestens 70 Prozent CO₂ eingespart werden und die Reduktionspfade für die einzelnen Sektoren steiler abfallen“, erklären die unterzeichnenden Verbände.
Die Organisationen mahnen zudem an, dass CO₂ nicht durch Ziele, sondern nur durch konkrete Maßnahmen eingespart werde: „Ein Klimaschutz-Sofortprogramm noch vor der Sommerpause muss daher die gesamte Breite umweltpolitischer Instrumente nutzen und Investitionen für die Transformation zu grünen Technologien anreizen, CO₂ angemessen bepreisen und klare Leitplanken über das Ordnungsrecht setzen“.
Sofortmaßnahmen in allen klimaschutzrelevanten Bereichen
Das Forderungspapier unterbreitet Vorschläge für Sofortmaßnahmen in allen klimaschutzrelevanten Bereichen, darunter der Energiesektor, der Verkehrssektor, der Gebäudesektor und die Landwirtschaft. Um die Klimaziele zu erreichen, fordern die Organisationen im Bereich Landwirtschaft unter anderem eine drastische Reduktion der Tierbestände, eine flächengebundene Tierhaltung, ein Ende klimaschädlicher Subventionen, einen deutlichen Ausbau des Ökolandbaus sowie konsequente Klima- und Tierschutzmaßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik.
Nötig: Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel
Bisher durch die Gesellschaft mitfinanzierte externen Effekte wie Umwelt- und Klimaschäden müssen nach Ansicht der Organisationen zukünftig in den Produktpreis mit einfließen. Deswegen fordern sie zudem eine spezifische Verbrauchssteuer auf tierische Lebensmittel und eine Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel.
Die Verbände fordern alle Parteien auf, sich für einen Wettstreit um die besten Maßnahmen für den Klimaschutz einzusetzen, anstatt durch unredliche Argumente Wahlkampf auf Kosten künftiger Generationen zu betreiben.
Das Klimaschutz-Sofortprogramm finden Sie hier zum Download.
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Pressestelle:
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.
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