Nach dem wegweisenden Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts will das Bundesumweltministerium morgen einen Entwurf für ein überarbeitetes Klimaschutzgesetz vorlegen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte sieht in der Überarbeitung des Gesetzes eine große Chance für den Klimaschutz und damit auch für den Tierschutz. Dazu müsse die Bundesregierung dringend alle klimafeindlichen Subventionen beenden sowie Konsum und Erzeugung tierischer Produkte reduzieren.
Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. April festgestellt, dass das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung unzureichend ist, um die Freiheitsrechte junger und zukünftiger Generationen zu wahren. Denn es verschiebe die hohen Emissionsminderungslasten zu Lasten der Jungen unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030. Als Konsequenz muss die Bunderegierung ihr Klimaschutzgesetz bis Ende 2022 nachbessern.
Der Tierrechtsverband begrüßt, dass das deutsche Klimaziel auf mindestens 65 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2030 angehoben und Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden soll. Auch die Erhöhung der jährlichen Emissionshöchstmengen für alle Sektoren seien richtige Maßnahmen. Die Landwirtschaft soll bis zum Ende des Jahrzehnts vier Millionen Tonnen mehr CO2-Äquivalente einsparen. Dies reicht nach Ansicht des Verbandes jedoch nicht aus, denn die Produktion tierischer Produkte verursache fast ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen (1).
„Um den Anstieg der Temperaturen auf 1,5-Grad zu begrenzen, brauchen wir mehr als nur ein strengeres Emissionsziel für die Landwirtschaft. Wir müssen dringend alle klimafeindlichen Subventionen beenden. Aus dem über 400 Milliarden schweren Fördertopf für die EU-Landwirtschaft fördern wir derzeit die industrielle Tierhaltung, mit all ihren furchtbaren Folgen für Tiere, Klima und Umwelt. Dies muss sich dringend ändern. Wir müssen schnellstmöglich Konsum und Erzeugung tierischer Produkte reduzieren und auf pflanzliche Eiweißträger umstellen“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende vom Bundesverband Menschen für Tierrechte.
Der Verband fordert Bundesregierung und Bundestag auf, das kurze Zeitfenster vor der Bundestagswahl zu nutzen, um weitere Klimaschutzmaßnahmen zu beschließen. Seine Hauptforderungen sind eine Ernährungsstrategie für tier- und klimafreundliche Ernährungsformen, die Ökologisierung der Agrarsubventionen, eine drastische Reduzierung der Tierbestände, Ausstiegsförderungen für Landwirte, die ihre Tierhaltung beenden wollen sowie mehr Forschungsförderung für tierlose Anbausysteme.
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Christina Ledermann
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.
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