EU-BürgerInnen fordern die Abschaffung der Käfighaltung in der europäischen Landwirtschaft. Heute wenden sich führende Unternehmen aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor mit einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission und die Abgeordneten, um dieses Anliegen zu unterstützen.
Das Schreiben ist unterzeichnet von ALDI Nord (Einzelhändler), Barilla Group, Fattoria Roberti (Eierproduzent), Ferrero, Inter IKEA Group (Einzelhändler), Jamie Oliver Group, Le Groupement Les Mousquetaires (Einzelhändler), Mondelēz International, Nestlé und Unilever. Sie alle unterstreichen mit und in ihrem Brief, dass das Ende der Käfighaltung von „Legehennen“ nicht nur möglich ist, sondern auch wirtschaftlich Sinn ergibt, insbesondere in der EU. Der Brief hält fest: „Käfigfreie Systeme sind weit verbreitet, wirtschaftlich sinnvoll und bieten den Hennen bessere Lebensbedingungen.“
Zudem sei der Zeitpunkt ideal: Die Revision der EU-Tierschutzgesetzgebung – momentan in Vorbereitung – bietet die perfekte Gelegenheit, die Käfighaltung in der EU abzuschaffen. Den Anfang sollen die Hennen machen. „Wir sind bereit und gewillt, unser Fachwissen zu teilen und zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen“, schreiben die Unterzeichnenden.
„Viele Unternehmen sind der Gesetzgebung voraus und haben die Käfighaltung in ihren Lieferketten auslaufen lassen“, sagt Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. „Jetzt muss die EU aufholen und die Gesetzgebung für alle Tiere in der Landwirtschaft (1) im Sinne des Tierschutzes überarbeiten. Die qualvolle Käfighaltung muss endlich für alle Tierarten beendet werden.“
Die Unternehmen unterstützen mit diesem Brief die Ziele der „End the Cage Age“-Bürgerinitiative (EBI). Die Initiative fordert die Abschaffung der Käfighaltung in der Landwirtschaft der ganzen EU. Heute leben in der EU rund 300 Millionen Tiere in der Landwirtschaft in Käfigen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat sich mit 170 Europäischen NGO’s zusammengetan und am 11. September 2018 die „End the Cage Age“-EBI ins Leben gerufen. Ein Jahr später hatte die Initiative 1,4 Millionen verifizierte Unterschriften gesammelt und wurde damit zur ersten erfolgreichen EBI überhaupt, die sich dem Wohl von Tieren in der Landwirtschaft widmet.
Anmerkungen für die Redaktion
Der Brief ist adressiert an: Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen; den Vizepräsidenten Frans Timmermans, verantwortlich für den europäischen Grünen Deal; die Vizepräsidentin Věra Jourová, verantwortlich für Werte und Transparenz; den Kommissar Janusz Wojciechowski, verantwortlich für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung; die Vorsitzenden des Landwirtschafts- und des Petitionsausschusses des europäischen Parlaments, Norbert Lins und Dolors Montserrat. Den vollständigen Brief im Original finden Sie hier.
Hier gelangen Sie zur Homepage der Bürgerinitiative.
(1) Richtlinie 98/58/EC
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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 05840/99 99 790
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10, Internet: www.tierrechte.de
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.
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