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Pressemitteilungen Tierversuche

27. August 2020: Repräsentative Umfrage: Drei Viertel der EU-Bürger für Ausstieg aus dem Tierversuch

Gemeinsame Pressemitteilung
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Nach einer aktuellen EU-weiten Umfrage sprechen sich fast drei Viertel der EU-Bürger für einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch aus. 76 Prozent der Deutschen wünschen zudem, dass die EU mehr Forschungsgelder in die Entwicklung von tierversuchsfreien Verfahren investiert. Die Ergebnisse der Umfrage stützen die Forderungen der Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“, mit der sich ein breites Bündnis aus 15 deutschen Tierschutzorganisationen für einen Masterplan für den Ausstieg aus dem Tierversuch einsetzt.

Einer aktuellen repräsentativen EU-weiten Umfrage zufolge sprechen sich fast drei Viertel der EU-Bürger für verbindliche Ziele und Fristen für die Abschaffung von Tierversuchen aus (1). 66 Prozent fordern sogar, dass die EU sofort alle Tierversuche beenden sollte. Darüber hinaus sind 70 Prozent der Erwachsenen in der EU der Meinung, dass der vollständige Ersatz von Tierversuchen durch tierversuchsfreie Methoden Priorität haben sollte. In Deutschland ist die Zustimmung für höhere Investitionen in tierleidfreie Verfahren mit 76 Prozent sogar noch höher.

Die Zahlen decken sich mit den Ergebnissen einer im März 2017 in Deutschland durchgeführten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa (2). Danach lehnt der überwiegende Teil der Deutschen Tierversuche ab. Fast 70 Prozent wünschen einen Ausstiegsplan aus Tierversuchen, wie ihn die Niederlande 2016 vorgelegt haben.

„Die Ergebnisse der Umfragen zeigen deutlich, dass die Menschen in der EU und in Deutschland einen Wandel im Umgang mit den Tieren wünschen. Dies ist ein klares Signal für die Politik, den lange überfälligen Paradigmenwechsel mit einem konkreten Ausstiegsplan einzuleiten“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

„Der Ausstieg kann nur funktionieren, wenn humanbasierte tierversuchsfreie Verfahren endlich angemessen gefördert werden. Doch obwohl sich EU- und deutschlandweit eine eindeutige Mehrheit dafür ausspricht, fördert die Bundesregierung tierversuchsfreie Verfahren, verglichen mit der tierexperimentellen Forschung, absolut unzureichend. Die Niederlande setzten sich bereits 2016 mit dem Komplex Ausstiegsplan auseinander. Nun ist Deutschland an der Reihe, den Willen der eigenen Bürger endlich umzusetzen. Ziel sollte sein, dass die EU weltweit führend in der tierversuchsfreien Forschung wird“, erklärt Dipl. Biol. Julia Radzwill, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ärzte gegen Tierversuche.

Unter der Federführung der Vereine Ärzte gegen Tierversuche und des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte startete zu Jahresbeginn ein Bündnis aus insgesamt 15 Tierschutz- und Tierrechtsvereinen die gemeinsame Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“. Die Verbände fordern von der Bundesregierung eine Gesamtstrategie für einen Systemwechsel vom grausamen, wissenschaftlich fragwürdigen Tierversuch hin zu einer modernen, humanrelevanten Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Dabei ist eine Umschichtung der Fördergelder dringend erforderlich. Zudem bedarf es umgehender Sofortverbote, konkreter Zielvereinbarungen mit Ausstiegsdaten und schnellerer Anerkennungsverfahren für tierversuchsfreie Systeme.

Unter www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de kann die Forderung online unterschrieben werden.

 

Quellen und Infos

(1) In der von Savanta ComRes im Juni 2020 repräsentativen durchgeführten Umfrage stimmten 72% der Befragten in 12 EU-Ländern zu, dass die EU verbindliche Ziele und Fristen für die Abschaffung von Tierversuchen festlegen sollte. 76% der Erwachsenen in EU-Ländern wünschen, dass Tierversuche für Haushaltsreinigungsprodukte in Europa verboten werden sollten. 74% sprechen sich dafür aus, dass Tierversuche für Kosmetika und Inhaltsstoffe inakzeptabel sind. 66% stimmen zu, dass die EU sofort alle Tierversuche beenden sollte.

(2) Die im März 2017 veröffentlichte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa wurde vom dem Verein Ärzte gegen Tierversuche in Auftrag gegeben. Danach sind mehr als zwei Drittel der Bundesbürger (69%) der Ansicht, dass die deutsche Bundesregierung dem Beispiel der Niederlande folgen sollte. 75 Prozent der Deutschen sprechen sich zudem dafür aus, die tierversuchsfreie Forschung stärker als bisher zu fördern.

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 05840/9999790
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Severinusstr.52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10, www.tierrechte.de

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Dem Dachverband sind Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Kernforderungen sind ein Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion.

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Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-9040990, Fax 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung.


 

 

 

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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