Wer Veränderungen durchsetzen will, hat in dieser Virus-Zeit viele Möglichkeiten dazu. Kinder lernen, Abstand zu halten, öffentliche Umarmungen sind verpönt, Hände schütteln ist Schnee von gestern, Milliarden werden aus dem Hut gezaubert, die Sau wird rausgelassen – stopp, die nicht. Warum nicht?
1,8 Millionen Sauen müssen jährlich 53 Millionen Ferkel werfen, sonst würde der Billigfleisch-Markt einbrechen. Dazu werden die bedauernswerten Tiere in Kastenständen zur Bewegungslosigkeit verdammt. Wäre da nicht als Sofortmaßnahme die Reduzierung der Nachkommenschaft um 50 % möglich?
Eine weitere Veränderung wäre, ab sofort jeweils einen Kastenstand leer zu lassen, also nur jede zweite Folterkammer zu belegen. Dann könnten die Mutterschweine beim Liegen ihre Gliedmaßen ausstrecken – unglaublich, dass diese Selbstverständlichkeit als Verbesserung gefordert werden muss.
Darüber hinaus könnte man auf das Genie Albert Einstein zurückgreifen. Seine berühmte Formel
E = mc² besagt: Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit im Quadrat. Im übertragenen Sinne könnte man die „Energie“ durch „Erhöhung der Diäten“ ersetzen, die „Masse“ durch „Moneten“ und die „Lichtgeschwindigkeit“ durch die genialen Einfälle, die Politiker haben.
Oder relativ einfach ausgedrückt: Eine Erhöhung der Diäten für Abgeordnete wird zeitlich gekoppelt mit der Abschaffung der Kastenstände für Schweine. Ob das dann auch acht Jahre dauert?
Margrit Vollertsen-Diewerge 07.07. 2020