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Ausstieg aus dem Tierversuch – JETZT! Startschuss einer neuen Kampagne vor dem BMEL in Berlin – Übergabe von 52.000 Unterschriften

Es ist eine Kampagne, die Öffentlichkeit und Politik in den nächsten Jahren beschäftigen wird: der Ausstieg aus dem Tierversuch. Mit einer medienwirksamen Aktion starteten 13 Tierschutz- und Tierversuchsgegnervereine vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) heute die Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch! JETZT!“. Kernstück ist die Forderung einer umgehenden Entwicklung eines Ausstiegskonzeptes.

Vertreter der federführenden Organisatoren Ärzte gegen Tierversuche und Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner sowie einige der Kampagnen-Unterstützer positionierten sich vor dem BMEL in Berlin mit Bannern und Schildern.

Dr. Corina Gericke (Ärzte gegen Tierversuche) (links) und Christina Ledermann (Bundesverband Menschen für Tierrechte) übergeben 52.835 Unterschriften für einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch.

Außerdem wurden die ersten 52.000 Unterschriften einer bereits seit einem Jahr laufenden Petition an eine Mitarbeiterin des Tierschutzreferats im BMEL gegeben, zusammen mit einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, in dem die zentralen Argumente und Forderungen aufgeführt sind.

„Seit einigen Jahren erlebt die tierfreie Forschung einen unglaublichen Aufschwung. Mit der Stammzell-Rückprogrammierung, wofür es 2012 den Nobelpreis gab, wurde die Züchtung von Mini-Organen im Labor möglich – basierend auf menschlichen Zellen!“, erläutert Carolin Spicher, Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverband. Trotz einer völlig unzureichenden Förderquote von unter 1 % im Vergleich zu Tierversuchen, auf die über 99 % der staatlichen Gelder entfallen, hat sich die tierversuchsfreie Forschung in den letzten Jahren rasant entwickelt.
„Tiere reagieren trotz genetischer Nähe zu uns völlig anders – Studien belegen, dass die Ergebnisse der Grundlagenforschung sich nur in 0,3% der Fälle auf Menschen übertragen lassen! Deswegen brauchen wir den Systemwechsel hin zu einer tierfreien, humanspezifischen Forschung, die den Menschen im Fokus und zudem als Basis hat“, fordert Spicher.

Von den EU-Ländern haben die Niederlande als erste das Problem in Angriff genommen und bereits 2016 einen systematischen Abbauplan vorgelegt, der konkrete Maßnahmen umfasst, wie ein schrittweiser Ausstieg aus dem System Tierversuch gelingen kann. Die Tierversuchsgegner fordern von der deutschen Bundesregierung nun ebenfalls, einen konkreten Masterplan vorzulegen und umzusetzen. Das Wichtigste dabei sind konkrete Zielvereinbarungen, Ausstiegsdaten und ein Monitoring-System. Sofortverbote müssen für bestimmte Bereiche erlassen werden, wie Tierversuche für Haushaltsprodukte und mit Schweregrad „schwer“ sowie Tierverbrauch im Studium. Gelder für die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren müssen durch Umschichtung drastisch erhöht und deren Anerkennung und Anwendung aktiv unterstützt und beschleunigt werden.

„Medizinische Forschung im 21. Jahrhundert darf nicht länger an der altertümlichen Methode Tierversuch festhalten, sondern muss auf tierleidfreie, humanrelevante Systeme umschwenken!“, sind sich alle Kampagnenbeteiligte einig. Dies sei zudem eine Notwendigkeit, um dem Forschungsstandort Deutschland eine Spitzenposition zu sichern.

Weitere Infos:
Kampagnen-Seite www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de
Offener Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner als PDF


Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath, Tel. 0211-22085648, Fax. 02252-8301211, info@tierrechte.de, www.tierrechte.de

Die Vereinigung Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. ist seit seiner Gründung 1982 ein wichtiger Teil der Tierrechtsbewegung in Deutschland.
Etwa 60 Vereine sowie natürliche Personen sind als Fördermitglieder angeschlossen. Der Verein setzt sich für die Anerkennung und Umsetzung von Tierrechten ein; zu den Schwerpunkten zählen die Bereiche Tierversuche und Nutztierhaltung.

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-9040990, Fax 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

 

 

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 0211/16345429
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Tel: 0211 / 22 08 56 48, Internet: www.tierrechte.de

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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