Auf der IAA 2019 sagte Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), über Klimaschutz contra individuelle Mobilität, „die Automobilindustrie investiere in den nächsten drei Jahren 40 Milliarden Euro in Elektromobilität und alternative Antriebe“. Das sind 13 Milliarden pro Jahr!
Auch die Tierversuchsindustrie ist ein Milliardenmarkt. Würden davon jährlich nur fünf Prozent für innovative Forschung ausgegeben, könnten innerhalb von drei Jahren gewaltige Fortschritte durch tierleidfreie Methoden erzielt werden.
Doch da gibt es noch ein anderes Problem. Der DGB-Kreisvorsitzende Wolfgang Niclas, Erlangen, sagte anläßlich der Klima-Demonstration am 20. September 2019 über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Hürde, ihre Produkte nun als umweltschädlich anzuerkennen, „diese Haltung sei aber nachvollziehbar, schließlich hat man ihnen jahrzehntelang erklärt, dass sie die Besten sind.“
Zwei Aussagen, die man auf die Tierversuchsforschung ausdehnen kann. Das Fördern mit Milliarden ist genau so notwendig wie der Paradigmenwechsel. Aber das Verharren in der hundert Jahre lang praktizierten Behauptung, Tiermodell sei gleich Menschenmodell, ist in der medizinischen Forschung zutiefst verankert. Auch wenn die schwersten menschlichen Krankheiten trotz gentechnisch veränderter Tiere bis heute nicht heilbar sind, werden Jahr für Jahr neue Tierlabors gebaut und Millionen vonTieren verbraucht.
Doch unsere Jugend ist wachsam. Sie hat „Fridays for Future“ ins Leben gerufen, will nicht, dass man ihr „die Zukunft klaut“. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie fragt: Wenn schneller, billiger, genauer, reproduzierbar, humanbasiert und tierleidfrei geforscht werden kann, warum tut man es dann nicht?
Margrit Vollertsen-Diewerge © September 2019