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8. August 2018: Tag der Katze: Zuhause geliebt, in Versuchen gequält

Anlässlich des Tags der Katze am 8. August 2018 macht der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf die Hunderten Katzen aufmerksam, die auch 2016 wieder in Tierversuchen eingesetzt wurden. Ein Großteil der Katzen leidet für Sicherheitsprüfungen von potenziellen (Tier-) Arzneimitteln.

Am internationalen Tag der Katze soll die besondere Rolle der Katzen für unsere Gesellschaft gefeiert werden. Über 10 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten und führen damit die Liste der beliebtesten Haustiere an. Die Samtpfoten werden von uns Menschen gepflegt und verwöhnt und genießen nicht selten den Status eines vollwertigen Familienmitglieds. Demgegenüber stehen die Millionen von Straßenkatzen ohne Zuhause, die tagtäglich um ihr Leben kämpfen und bei Krankheit, Durst und Hunger auf die gelegentliche Fürsorge von ehrenamtlichen Helfern angewiesen sind. Bundesweite Kastrationsprogramme sowie kommunale Kastrations- und Registrierpflichten für Freigängerkatzen versuchen dieser Problematik Einhalt zu gebieten, aber es ist noch viel zu tun. „Dabei dürfen wir auch die Katzen nicht vergessen, die immer noch tagtäglich in deutschen Tierversuchslaboren leiden. Dort sind sie lediglich Versuchsobjekte, anhand derer ein wissenschaftlicher Gewinn erzielt werden soll“, appelliert Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Viele Katzen mehrfach eingesetzt
Laut Bundesversuchstierstatistik 2016 wurden 766 Katzen für Tierversuche gemeldet, ein gutes Drittel davon sind Katzen, die mehrfach in Versuchen eingesetzt wurden. Die Hälfte aller Katzen wird für regulatorische Zwecke verwendet, also vor allem für Wirksamkeits- und Sicherheitsprüfungen von veterinärmedizinischen Produkten. Aber auch in der angewandten Forschung leiden und sterben viele Katzen jährlich, bei der zum Beispiel bestimmte Krankheitsbilder – wie Niereninsuffizienz – künstlich induziert werden, um nach neuen Therapien zu suchen.

Ziel: Forschung ohne Tierleid
„Wir wünschen uns für die Humanmedizin, humanrelevante, tierleidfreie Forschungs- und Testmethoden, basierend auf z.B. Zell- und Gewebekulturen, Organoiden und bioinformatischen Algorithmen. Das Gleiche gilt auch für die Entwicklung von veterinärmedizinischen Therapien. Auch hier müssen aussagekräftige, tierleidfreie Methoden entwickelt und angewendet werden“, sagt Ledermann.
Der Bundesverband kritisiert, dass es immer noch keine Gesamtstrategie zum Ausstieg aus dem Tierversuch gibt: „Um dem Ziel, der Abschaffung der Tierversuche endlich näher zu kommen, können wir uns an den Niederlanden orientieren. Unser Nachbar will bis 2025 aus den gesetzlich vorgeschriebenen Giftigkeitstests aussteigen. Mit diesem Ziel im Auge muss verstärkt an der Entwicklung und Anerkennung neuer, tierfreier Verfahren gearbeitet werden. Dass ein Land erstmals konkrete Fristen für das Ende bestimmter Tierversuche festlegt, ist einzigartig. Daran sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen und den ambitionierten Plan der Niederländer nach Kräften unterstützen. Das käme am Ende auch hunderten Katzen jährlich zugute“, schließt Ledermann.

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 0211/16345429
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Tel: 0211 / 22 08 56 48, Internet: www.tierrechte.de

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aud dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.